„Big-City-Club“ trifft Ex-Dino – das ist das „Walter-Ass“

HSV-Trainer Tim Walter vor dem Spiel bei Hertha BSC

HSV-Cheftrainer Tim Walter bei der Pressekonferenz. Screenshot: Youtube

Hamburg – Der Countdown für die Bundesliga-Relegation läuft und das erste Spiel für den Hamburger SV bei Hertha BSC rückt von Stunde zu Stunde näher. Am Donnerstag um 20.30 Uhr trifft der Dritte der 2. Liga im Berliner Olympiastadion auf den Tabellen-16. des Oberhauses. Am Dienstag legte der HSV schon einmal mit der Pressekonferenz vor. Dabei wirkte Trainer Tim Walter klar und deutlich: Er will gewinnen!

„Das Momentum auf unserer Seite“

Der 46-Jährige, der auch vor dem 35. Spiel seit seinem Amtsantritt, bei sich blieb, ist felsenfest davon überzeugt, dass das „Momentum“ auf der eigenen Seite liegt. „Mut ist schon die ganze Saison unsere Herangehensweise: mutig zu sein, überzeugt zu sein und unglaubliche Bereitschaft zu zeigen – wie am Wochenende. Wir kommen immer wieder zurück und da wird der Charakter eine Rolle spielen“, sagte er und weiter. „Wir wissen, dass Hertha eine sehr gute individuelle Qualität hat. Es ist schwer eine Prognose zu stellen. Wir haben die Freunde und das Selbstvertrauen auf unserer Seite und genau das wollen wir auch ausspielen.“ Der Ex-Dino kann es schaffen, den Weg zurück in die Bundesliga zu finden und in Berlin einen Meilenstein setzen.

Fans entscheiden mit – „Mut“

Das Ticket-Chaos in Berlin scheint sich etwas relativiert zu haben. Für die Partie waren am Dienstagabend keine Tickets mehr online zu bekommen. Nach zuerst bis zu 35.000 HSV-Fans geht man nun in der Hauptstadt von „nur noch“ bis zu 20.000 Anhängern des Zweitligisten aus. Fakt ist: Ein lautstarker Support für die Rothosen ist so gut wie garantiert. „Das ist einfach wunderschön. Die Jungs und Mädels haben uns in den Heimspielen und auch auswärts toll unterstützt und es macht unglaublich Freude, diese Unterstützung zu spüren. Fußball ist Emotion, das leben die Fans genauso wie wir als Mannschaft. Und sie nehmen wahr und honorieren, dass ihr HSV wieder für etwas steht“, so Walter und er fügte hinzu: „Es ist einfach ein richtig schönes und geiles Gefühl. Ich kann nicht beschreiben, was da in einem vorgeht. Wir sind einfach voller Vorfreude und trotzdem fokussiert. Das ist auch das Ass, was wir haben, nämlich den Mut, den wir durch unsere Spiele mitnehmen und wie sich die Jungs das über die gesamte Saison erarbeitet haben, ein Stückweit mit meiner Hilfe und die des Vereins.“

Schafft der HSV gegen Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga?

  • Ja, der HSV schafft es (81%, 1.251 Votes)
  • Nein, Hertha BSC setzt sich durch (19%, 287 Votes)

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Wintzheimer wechselt nach Nürnberg

Bei den Hamburgern steht indes fest, wohin Manuel Wintzheimer zur neuen Saison wechselt. Für den gebürtigen Münchner geht es zum 1. FC Nürnberg. Walter sieht ihn aber noch in Diensten des HSV und glaubt, dass der Flügelspieler noch einen Anteil in den Relegationsspielen haben wird.  

Berliner suchen sich in Kienbaum

Bei den Berlinern ist Felix Magath erst am Mittwochmittag in der Pressekonferenz dran. Die Hertha befindet sich seit Dienstag in Kienbaum im Kurz-Trainingslager. 75 Minuten lag der Arbeitsnachweis auf dem Platz und danach in Besprechungen und Videoschulungen. „Die gemeinsame Zeit dient aber auch der bestmöglichen Regeneration“, heißt es auf der Webseite der Hauptstädter. „Wir möchten zusammen sein, um uns auf uns zu fokussieren“, hatte Magath bereits gesagt. Am Donnerstag reisen die Gastgeber wieder zurück.

Wer hütet das Hertha-Tor?

Die große Preisfrage zu Donnerstag lautet: Wer hütet das Hertha-Tor? Stamm-Keeper Alexander Schwolow (29 Jahre, Muskelverletzung, 25 Saisoneinsätze) trainierte am Montag wieder mit, Ersatzmann Marcel Lotka (20, Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung, 10 Einsätze) dafür seit dem Wochenende nicht. Alternativen: Rune Jarstein (37) könnte nach schwerer Corona-Erkrankung und Knie-OP sein Comeback nach einem Jahr feiern. Zudem stehen Oliver Christensen (23) und Nils-Jonathan Körber (25) bereit, doch Einsätze bei den Profis können beide noch nicht vorweisen. Ein Rookie also im Kasten gegen den HSV?

Vom Big City Club zum Zweitligisten?

Der „Big City Club“, wie ihn Investor Lars Windhorst schon vor einigen Jahren nannte, hat Probleme – und die nicht erst seit dieser Saison. Darüber hinweg täuscht auch nicht die Teilnahme an der Europa League vor fünf Jahren, denn danach ging es kontinuierlich bergab. Platz 14 in der Spielzeit 2020/2021 hätte schon ein Warnschuss sein können, denn dort war man nur knapp der Relegation entkommen. In diesem Jahr dann der Super-GAU: Verletzungspech, Trainerwechsel, Aus im DFB-Pokal gegen den Stadtrivalen 1. FC Union, Fan-Eklat und zuletzt eine Führung im letzten Punktspiel bei Borussia Dortmund bis zur 68. Minute und parallel das Tor des Kontrahenten VfB Stuttgart in der Nachspielzeit, das den Absturz auf den Relegationsplatz bedeutete. Drei Begegnungen ohne Sieg in Folge und dabei nur ein Unentschieden bei Absteiger Arminia Bielefeld. Alles, aber auch wirklich alles, spricht gegen die „alte Dame“ von der Spree in den kommenden beiden Partien gegen Hamburg.

Rückspiel-Tickets schon zu haben

Zurück an die Elbe, wo am Montag der Vorverkauf für das Rückspiel im Volksparkstadion (23.5., 20.30 Uhr) startete. Erst für Dauerkarteninhaber. Ab dem heutigen Mittwoch um 10 Uhr für alle Mitglieder. Sollte es dann noch Tickets geben, gehen diese am Freitag in den freien Verkauf. Nach Berlin gingen exakt 5.837 Karten. In Hamburg rechnet man mit einem ausverkauften Haus – das würde bedeuten: 57.000 Zuschauer.

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