
Eutin – Der zehnte Spieltag der Kreisliga Ost bot vor allem im oberen Drittel einige spannende Ergebnisse. So feierten nämlich Dobersdorf und Eutin wichtige Siege, Gleiches gilt für Fehmarn, die weiter in guter Form bleiben. Im Keller gab es einen erlösenden Heimsieg für Großenbrode. Putlos dagegen verspielt in der Schlussphase einen sichergeglaubten Sieg.
SG Bösdorf/Malente – SG Dobersdorf/P’hagen 1:5 (0:3)
Die SG Bösdorf/Malente und SG Dobersdorf/P’hagen hatten vor dem Spieltag eine Gemeinsamkeit: Beide verloren nur eine Partie bis dato, sodass man durchaus von einem Topspiel im Ernst-Rüdiger-Sportzentrum sprechen konnte. Dieses war allerdings von einigen personellen Ausfällen geplagt, denn auf beiden Seiten fehlten wichtige Spieler. Dobersdorf musste auf Timo Federwisch und Patrick Mierse verzichten, während bei den Gastgebern die Ausfälle der beiden Offensivkräfte Torben Plagmann und Leo Korn schmerzten. Bei Letzteren machte das Knie nicht mit. Der erste Durchgang war geprägt von spielbestimmenden Hausherren, die allerdings nicht zwingend wurden. Es gab Annäherungen durch Christian Schröder oder auch Jonas Lüdtke kurz vor der Pause, doch Gästekeeper Niklas Matthies musste selten ran. Dobersdorf spielte aus einer kompakten Hintermannschaft heraus und wollte Umschaltmomente nutzen. Dies klappte mit Erfolg. Dennis Wedemann (14.) traf eiskalt zur Führung. Nach einer halben Stunde wurde es dann knifflig, denn nach einem stark abseitsverdächtigen Zuspiel traf Marcel Gonda (32.). Der dritte Gegentreffer war ein Geschenk von Verteidiger Florian Bruckschlögl, das Sven Wienand (41.) dankend annahm.
Im zweiten Durchgang wurde Bösdorf mutiger, gefährlicher und zudem erfolgreicher, denn Mohamad Khallouf (65.) verkürzte. Sollte noch einmal Spannung aufkommen? Die Antwort auf die Frage folgte prompt, denn nur eine Minute später stellte Kjell Gonda (66.) auf 4:1. Die Defensive der Heimelf kam dort nicht in den Zweikampf, und so hatte der Joker leichtes Spiel. Den Schlusspunkt setzte er ebenfalls, als er sah, dass Jesko Saggau zu weit aus seinem Tor stand und über den Keeper hinweg traf. Es war der 5:1-Endstand. Im Anschluss folgten noch einige gute Chancen für Dobersdorf, sodass das Endergebnis aufgrund der zweiten Hälfte in Ordnung ging. Zur Pause war das 0:3 noch zwei Tore zu hoch, denn dort sahen die Zuschauer ein relativ enges Spiel. Benjamin Berger, Trainer von Bösdorf/Malente, sagte nach dem Spiel: „Verdient 1:5 verloren, allein von der Chancenverwertung her. Ansonsten haben wir spielerisch das Spiel völlig im Griff gehabt. Wir hatten mehr Spielanteile, waren aber leider nicht zwingend genug im letzten Drittel. Leider werden wir wirklich gut von den Dobersdorfern ausgekontert. Wir müssen da an unsere eigene Nase fassen, das Spiel aufarbeiten und dann im Spiel gegen Dersau eine andere Leistung bringen.“
Raisdorfer TSV – SG Insel Fehmarn 2:4 (2:1)
Die SG Insel Fehmarn ging am Sonnabend in ihr drittes Spiel innerhalb einer Woche. Nachdem es gegen Putlos einen 7:2-Heimerfolg gab, folgte wenige Tage später die Pleite beim Tabellenführer Eutin 08 II. Dementsprechend sollte die Auswärtspartie beim Raisdorfer TSV nicht gerade unwichtig sein. Fehmarn wollte die perfekte Antwort auf die Eutin-Pleite abgeben, und der RTSV braucht derzeit jeden Punkt. Nach akzeptablen ersten Spielen musste Raisdorf zuletzt sechs Niederlagen verkraften. Dabei war vor allem die Defensive eine große Schwäche. Gegen Fehmarn sollte es denkbar schlecht losgehen. Michal Paluczynski (5.) traf zur frühen Gästeführung. Im Anschluss schalteten die Ostholsteiner allerdings komplett ab, sodass die Platzherren besser wurden. Die Chancen boten sich, denn die Offensive ist absolut nicht die Schwäche des Aufsteigers, doch diese wurden fahrlässig vergeben. Statt einer deutlichen Führung und Vorentscheidung sorgten Mirko Feierabend (35.) und Sebastian Bern (40.) nur für eine knappe Pausenführung der Gastgeber.
„Erste Halbzeit war von unserer Mannschaft eine bodenlose Frechheit. Wir gehen in der dritten Minute in Führung. Du stehst draußen, denkst, kommst gut rein, schießt ein frühes Tor gegen einen wahrscheinlich tiefstehenden Gegner, und dann haben sie alle abgeschaltet. Kopf aus, nichts mehr gemacht. Wir konnten froh sein, dass Raisdorf vor dem Tor sehr schlecht war. Deren Chancenverwertung war eine Katastrophe, du kannst froh sein, dass du nicht mit 1:4 oder 1:5 in die Halbzeit gehst. Die Tore fallen bisschen glücklich. Vor dem 1:1 war es ein sehr fragwürdiges Foul, der Freistoß wird in die Torwartecke geschossen, unser Torwart fälscht unhaltbar ab. Das zweite Gegentor ist ein Elfmeter, der korrekt war. Raisdorf hatte Chance um Chance, und wir haben in der Halbzeit versucht, die Jungs wachzurütteln. Das haben wir geschafft, und zweite Hälfte war um drei Klassen besser. Haben den Gegner vorne gestört und umgestellt“, sagte Co-Trainer Fynn Severin von der SG Insel. Im zweiten Durchgang sorgte Tjelk Jacob (60.) nach Vorarbeit von Fabian Plöger für das 2:2. Im Anschluss glänzte der erfahrene Angreifer zweimal selbst als Torschütze (64./79.). „Erste Halbzeit musst du 1:5 hintenliegen, zweite Hälfte kannst du 7:2 gewinnen, wenn man es effizienter runterspielt. Für uns sind es gute drei Punkte. Vor allem nach der ersten Hälfte, die katastrophal und absolut schlecht war. Am Ende gewinnen wir, zeigt auch die Qualität in der Truppe und die mentale Stärke, dass wir so zurückgekommen sind“, sagte der siegreiche Co-Trainer.
Eutin 08 II – FT Preetz 4:0 (3:0)
Der Saisonstart hätte kaum besser laufen können aus Sicht von Eutin 08 II. Man ist noch ungeschlagen, holte nur ein Remis, sonst folgte Sieg auf Sieg. Nun gastierte die FT Preetz, und diese ist ein unangenehmer Gegner – nicht nur, weil sie in der Vergangenheit 08 immer wieder gefordert haben, sondern auch, weil man dieses Jahr eher nach oben als nach unten blickt. Zuletzt bremsten allerdings viele Ausfälle, vor allem im Sturm, die FT aus. Dabei schmerzt vor allem das Fehlen von Spielertrainer Florian Manstein und Jan Krause enorm. Dementsprechend musste man sich eine neue Herangehensweise gegen den Spitzenreiter ausdenken, und diese war deutlich defensiver. Es sollte primär kompakt gestanden werden, doch nach einer Minute gab es bereits die erste Riesenchance. Paul Kuszak verpasste knapp. Zehn Minuten später machte er es allerdings besser (12.), als er aus kurzer Distanz traf. Im Anschluss wurden die Chancen weniger, doch wenn Eutin vors Tor kam, dann war der Ball auch drin. Monty Gutzeit (22./45.) schnürte den Doppelpack und machte früh alles klar.
Im zweiten Durchgang fuhr die Mannschaft vom Waldeck etwas runter. So kam nun auch Preetz zu besseren Chancen, die besten durch Omar Elouezzane. Bitter war kurz darauf allerdings die Verletzung eines weiteren Stammspielers. Dietrich Roo verletzte sich und musste raus, was er schnell signalisierte: Der nächste Ausfall drohte. Sportlich gab es noch einen Treffer, als Jorge Bruckmann (74.) nach einem Eckball traf. Somit gewann Eutin mit 4:0 und bleibt weiterhin ungeschlagen. Jasper Frahm sagte nach dem Spiel: „Unter dem Strich war es ein verdientes Ergebnis und ein völlig verdienter Sieg für uns. Wir haben relativ wenig anbrennen lassen und kaum etwas zugelassen. Preetz haben wir gar nicht in den Spielaufbau kommen lassen, sondern waren immer druckvoll dabei. In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, weiter dominant zu sein, aber auch den Ball in den eigenen Reihen mehr laufen zu lassen. Das hat in den ersten 10–15 Minuten nicht so gut geklappt, da war Preetz etwas griffiger, und wir haben uns reingearbeitet und das 4:0 gemacht. Dann haben wir das Spiel auch sehr souverän und ruhig runtergespielt. Man muss sagen, wir gewinnen verdient gegen Preetz, die dennoch versucht haben, mannschaftlich geschlossen zu verteidigen. Wir haben immer wieder die Räume gesucht, den Ball schnell laufen lassen und viele gute Angriffe gestartet. Ich bin sehr zufrieden damit, nun heißt es, sich in einer normalen Trainingswoche auf das Auswärtsspiel in Lensahn vorzubereiten.“
SpVgg Putlos – VfR Laboe 3:4 (1:1)
Die SpVgg Putlos wollte nach einer Niederlagenserie zuletzt gegen den VfR Laboe mal wieder punkten, doch die Vorzeichen waren wieder einmal nicht gut. Die personelle Situation ist bisher bereits über die gesamte Saison kritisch, so auch am Sonnabend. Man wollte das Spiel verlegen, doch der Gegner stimmte nicht zu. Olaf Schlüter sagte: „Wir wollten das Spiel unbedingt verlegen, weil wir sieben verletzte Spieler hatten, vier, die im Urlaub waren. Wir haben das Bestmögliche gemacht, weil Laboe nicht mit sich sprechen lässt. Wir waren ehrlich, haben denen gesagt, wie viele und wer fehlt, haben sogar Termine vorgeschlagen, wann wir noch könnten, aber sie wollten das nicht. So kommen sie zu uns, wir hatten 14–15 Spieler dabei, aus der Zweiten, Alte Herren. Felix Prokoph war im Tor, er ist zwar gelernter Torwart, aber eigentlich Feldspieler. Somit war Pries wieder im Sturm. Andreas Büttner mit seinen 52 Jahren im Mittelfeld, Jens Marten mit über 40 Jahren spielt von Anfang an im Mittelfeld, Timo Rosenke spielt von Anfang an. All so was, daher war das echt gut, wie wir das hinbekommen haben.“ Nach vier Minuten traf Philipp Kruse (4.) zur frühen Führung der SpVgg. Es war der gute Start, doch der Ausgleich folgte durch Dennis Hegewald. Somit ging es mit einem 1:1 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es keine 60 Sekunden bis zum nächsten Tor. Marcel Kiefer (46.) traf ins eigene Netz, und David Borggrewe (56.) legte nach. Putlos war auf Kurs, führte 3:1, und die Zeit lief runter. In der Schlussphase kam Laboe allerdings zurück. Tobias Straube (76.) verkürzte, bevor Dennis Hegewald (85.) ausglich. Das Momentum war auf Seiten des VfR, der den Schwung gegen müde Putloser mitnahm. Antonio-Marcel Grünwald (89.) erzielte den Siegtreffer für die Gäste. Bitter für die SpVgg, die es trotz der Umstände gut gemacht haben. Trainer Schlüter sagte: „Wir führen dann 3:1, und wir konnten einfach nicht durchwechseln. Der Druck von denen war voll da, und beim 3:4 war für mich ein ganz klares Foul im Mittelfeld an Kruse. Dann spielen sie auf Zeit und gewinnen. Momentan haben wir einfach nicht das Glück, dass wir uns in solchen Spielen mal belohnen. Verdient hätten wir es gehabt, mindestens einen Punkt zu holen. Von dem, was da war, war es schon sehr gut. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen.“ Nun steht am kommenden Wochenende die Partie gegen den Raisdorfer TSV an. Dort wird es bereits früh in der Saison um alles gehen. Raisdorf ist ebenfalls schlecht gestartet und seit sieben Spielen sieglos.
TSV Klausdorf II – SC Cismar 3:1 (1:1)
Der SC Cismar wollte den Schwung von zwei Siegen in Folge mitnehmen und nachlegen – dies am Aubrook beim TSV Klausdorf II, der schwach in die Saison gestartet ist. Nach dem Trainerwechsel im Sommer zu Jesper Grohmann brauchte die U23 noch etwas Zeit, um sich zu finden. Dementsprechend galt es für die Grömitzer, den Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen. Personell musste Torhüter und Obmann Dennis Kuhlmann wieder als Feldspieler auf die Bank, dennoch hat es sich wieder gelichtet. Wichtig war dem SCC im Vorfeld, dass die noch zu vielen Schwächephasen abgestellt werden. Nach über 90 Minuten musste man allerdings eingestehen, dass es weiterhin noch zu viele gibt. An diesem Tag kam man sogar gar nicht erst richtig ins Spiel. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde traf Finn Luca Schwee (17.) zur Führung des TSV. Der 18-Jährige spielt eigentlich in der Landesligamannschaft. Mit Pausenpfiff fand Cismar allerdings eine Antwort und glich durch Bennet Kern (44.) aus.
Zur zweiten Hälfte reagierten die Ostholsteiner. Andre Metzech kam für Lennard Siebrecht. Es stand noch relativ lange 1:1, doch in der Schlussphase sollten die Klausdorfer Oberhand gewinnen. Schwee (76.) brachte diese mit seinem zweiten Tor an diesem Tag erneut in Führung. In der Schlussminute machte Tobias Schnoor (90.) den Sack zu. Somit verlieren die Grömitzer nach zwei Siegen mal wieder – ein schwacher Auftritt. Co-Trainer Daniel Temme sagte nach dem Spiel: „Heute haben wir über 90 Minuten nicht das auf den Platz gebracht, was uns sonst zum Erfolg gebracht hat. Wir hatten keine Laufbereitschaft, waren immer einen Schritt zu spät und hatten nicht die Leidenschaft und den Einsatz, den man in der Kreisliga braucht. Da reichen zehn gute Minuten einfach nicht aus. Eine bittere, aber hochverdiente Niederlage. Dienstag geht es direkt weiter gegen Fehmarn, wo wir zu Hause punkten wollen.“
SV Großenbrode – TSV Lensahn 2:0 (2:0)
Der Druck beim SV Großenbrode vor dem Spiel gegen Lensahn war durchaus da. Nach einigen Spielen ohne Sieg und zudem deutlichen Niederlagen musste nun ein verbessertes Gesicht gezeigt werden. Doch auch die Mannschaft aus dem Jahnstadion hatte einiges vor, denn zuvor gab es eine Niederlage gegen den TSV Lütjenburg, die ärgerlich und vermeidbar war. Somit war das Ziel klar: Es sollte auch vom TSV eine Reaktion her. Im ersten Durchgang enttäuschte dieser allerdings auf ganzer Linie. Großenbrode war die bessere Mannschaft und ging verdient in Führung. Rico Wetendorf (17.) erzielte das Tor für den Aufsteiger, der endlich die ersten Punkte auf der heimischen Sportanlage einfahren wollte. Philip Urich (34.) legte noch vor der Pause nach, sodass zur Pause der SVG auf Kurs war.meter Thomm sagte: „Endlich mal zu Hause erfolgreich gespielt. Das Spiel haben wir erste Hälfte komplett bestimmt, waren von der ersten Minute tatsächlich die bessere Mannschaft, erspielen uns zwei, drei Chancen. Wir sind es heute etwas anders angegangen, haben heute mal mit zwei Spitzen gespielt. Das Wichtigste war, dass die Einstellung von vorne bis hinten komplett gepasst hat. Alle haben gefightet, entscheidend war, dass wir die beiden Ratje-Brüder aus dem Spiel genommen haben. Sie haben keinen Stich gesehen, hatten zwei Chancen – da ist der Ball an den Innenpfosten und dann noch eine Flanke an die Latte. Nach der Halbzeit war es ein lauer Spätsommer-Kick. Wir haben immer mal wieder versucht, Konter und Nadelstiche zu setzen, der Ball rutschte nicht richtig durch, Lensahn konnte weggrätschen vor dem Tor. Alles in allem: das Spiel verdient gewonnen. Wir wollten nicht mehr, und Lensahn konnte nicht mehr, weil wir sie komplett aus dem Spiel genommen haben. Gute Leistung meiner Mannschaft.“
Auf Seiten der Gäste war man logischerweise nicht zufrieden. Vor allem der erste Durchgang war einfach zu wenig, auch wenn es zwei gute Annäherungen gab. In Halbzeit zwei konnte man nichts mehr korrigieren, sodass es erneut eine Pleite gab. Daniel Safadi sagte zur Niederlage: „Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit sind wir in der zweiten deutlich besser ins Spiel gekommen, lagen dort aber schon 0:2 zurück. Zweite Hälfte sind wir die klar bessere Mannschaft, der Unterschied ist, dass der Gegner in unseren schlechten Phasen das Tor trifft und wir im Moment dazu nicht in der Lage sind. Wir machen in der zweiten Halbzeit vieles richtig, zeigen ein ganz anderes Gesicht in der zweiten Halbzeit, was wichtig war, dass man aus so einem Loch wieder rauskommt, wie es in der ersten Hälfte gewesen ist. Wenn man beide Hälften betrachtet, wäre ein Punkt gerecht gewesen. So dürfen wir uns aufgrund der wirklich schlechten ersten Hälfte nicht beschweren.“