Braun-Weiße verärgern Grün-Weiße – FC St. Pauli will nach oben

Bornemann sieht Kiezkicker unter Top 25

Fabian Hürzeler (Cheftrainer beim FC St. Pauli). Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Hamburg – Am Donnerstag wurde Fabian Hürzeler beim FC St. Pauli persönlich in einer Pressekonferenz vorgestellt. Dabei sorgte der 29-Jährige gleich für etwas Trouble beim Trainingslager-Partner Werder Bremen. Beide fliegen gemeinsam nach Spanien und wollten am 4. Januar des kommenden Jahres ein Testspiel gegeneinander bestreiten. Daraus wird nichts, weil Hürzeler nicht will.

Neuer Cheftrainer schmeißt Plan um  

„Das geplante Testspiel gegen Werder Bremen haben wir abgesagt, weil ich mehr Trainingszeit mit der Mannschaft haben wollte, um die Ideen noch intensiver zu trainieren und noch mehr zu vermitteln. Mit dem Spiel gegen Bremen unter der Woche hätten wir schauen müssen, wie wir regenerieren, weil wir drei Tage später das nächste Spiel gehabt hätten“, so Hürzeler.

Fritz sauer

In Bremen stieß das auf Unverständnis. „Das ist für uns natürlich sehr ärgerlich. St. Pauli hat uns zwar bereits einige Zeit vor Weihnachten darüber informiert, aber da schon etliche Ligen den Spielbetrieb wieder aufgenommen haben oder kurz davorstehen und daher weniger Mannschaften zur Vorbereitung vor Ort sind, war es uns bislang nicht möglich einen Ersatz zu finden. Wir suchen noch weiter nach einer Lösung und hoffen kurzfristig noch einen Gegner zu finden, planen aber dennoch bereits das Trainingslager mit nur einem Spiel. Auch wenn das natürlich nicht optimal ist“, erklärte Clemens Fritz, Leiter Scouting und Profifußball an der Weser.

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„Ich spüre, dass ein Vertrauen vorhanden ist“

Zurück zum Millerntor, wo Hürzeler über die Zukunft der Kiezkicker entscheidet. Sein Auftrag ist klar: Klassenerhalt. Die Braun-Weißen stecken in der 2. Bundesliga mitten im Abstiegskampf. Dabei sagte er: „Ich bin die Aufgabe nicht angegangen, um irgendjemanden zu überzeugen. Es ist meine Leidenschaft, Fußball zu arbeiten. Das ist in mir drin. Mir ging es um die Aufgabe und die Verantwortung gegenüber dem Verein. Ich wollte die Zeit bestmöglich nutzen. Wir haben früh mit dem Training begonnen und die Zeit wollte ich effektiv nutzen, um Inhalte auf dem Platz zu vermitteln. Ich habe nie darüber nachgedacht, was passiert, wenn ich zwei Wochen gute Arbeit mache, ob ich dann Cheftrainer werde. Ich habe viele gute und vertrauensvolle Gespräche mit den erfahrenen, aber auch jungen Spielern und auch mit dem Staff geführt. Ich spüre, dass ein Vertrauen vorhanden ist. Ich sehe es als Chance an, es mit allen Beteiligten zusammen rumzureißen und eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen.“

„Ist ein Stück weit ein Gradmesser“

Sportchef Andreas Bornemann konkretisierte: „Wir haben uns mit Blick auf die Rahmenbedingungen mal verständigt, dass eine Etablierung in den Top 25 möglich sein sollte. Der siebte Platz in der zweiten Liga ist ein Stück weit ein Gradmesser. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn es in der aktuellen Situation primär darum geht, dass es sich in der neuen Konstellation schnell stabilisiert und wir es schaffen, uns schnellstmöglich von den bedrohlichen letzten drei Plätzen zu entfernen. Das ist das primäre Ziel, aber am perspektivischen Ziel werden wir festhalten, weil wir von den Voraussetzungen her in der Lage sein müssten, uns in den nächsten Jahren in den Top 25 zu etablieren.“

Lugano statt Bremen in Spanien

Am Freitag ist das letzte Training in diesem Kalenderjahr an der Kollaustraße. Am Wochenende haben die Spieler frei und am Montag reist der Zweitligist Richtung Benidorm (Spanien) – zusammen mit den Bremern in einem Flieger. Ein Testspiel steht trotzdem an, nämlich am 7. Januar gegen den Schweizer Erstligisten FC Lugano.

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