
Lübeck – Am Dienstag stand der zweite Tag des Confima-Cup am Steinrader Damm auf dem Programm. Um 19 Uhr rollte der Ball und für Eutin 08 war es bereits das zweite und somit letzte Vorrundenspiel. Der Gegner ist kein Unbekannter, denn man begegnete sich erst vor etwas mehr als einem Monat. Mit der SG Sarau/Bosau wartete ein Lokalrivale. In einem umkämpften Spiel hatte am Ende der Favorit die Nase vorn.
Reaktion auf die Enttäuschung zum Auftakt
Der erste Auftritt von Eutin 08 beim diesjährigen Confima-Cup war alles andere als zufriedenstellend. Gegen Gastgeber FC Dornbreite hieß es am Ende 0:3, wo man vieles vermissen ließ. Nach vorne kam kaum etwas Zwingendes zustande und hinten musste Torhüter Dennis Klassen dreimal die Kugel aus dem Netz fischen. Vor allem Distanzschüsse waren ein Mittel. Nun sollte die Reaktion keine 24 Stunden später erfolgen. Gegen die SG Sarau/Bosau rotierte Cheftrainer Dennis Jaacks seine Startelf um sieben Positionen. Im Tor startete Neuzugang Mika Popp, Leon Steffen bildete gemeinsam mit Fatlum Zymberi die Innenverteidigung. Auf den defensiven Außen fanden sich mit Johann Schneekloth (rechts) und Felix Bushaj (links) zwei weitere Neuzugänge wieder. Auf dem linken Flügel agierte Emanoel Bushaj, der an diesem Abend eine ganz wichtige Rolle spielen würde. Als Stürmer begann Hussein Sharba. So sollte die Reaktion auf den Turnierauftakt gezeigt werden. Was genau verbessert werden musste, verriet Co-Trainer Christian Kamm im Gespräch mit HL-SPORTS: „Wir wollten das Spiel mit dem Ball deutlich besser gestalten, weil wenn wir das Spiel vom Montag Revue passieren lassen, haben wir, glaube ich, eine Chance aus dem Spiel gehabt und das war ein Standard. Wir wollten vorne deutlich kreativer sein, mehr Durchschlagskraft generieren, und wenn man das Spiel heute sieht, ist das gut gelungen.“
Vor der Pause dreht 08 auf
Auf Seiten der SG Sarau/Bosau fehlten einige Spieler noch. Der Kader war an diesem Abend nämlich sehr ausgedünnt. In der Startelf fand sich ein Neuzugang wieder. Marek Papendorf agierte neben Kapitän Maximilian Möhr in der Innenverteidigung. Mit Lennart Ehlert saß ein zweiter Neuer zunächst auf der Bank. In der Anfangsphase sollte sich zeigen, dass auf die Eutiner trotz zwei Ligen Unterschied ein unangenehmer Gegner zukam. In der Anfangsphase hatte der Verbandsligist mehr Ballbesitz, doch fand noch nicht die entscheidenden Lücken. Eutin presste früh und spielte anschließend enorm schnell nach vorne. So auch, als Hussein Sharba per Heber nach acht Minuten das Tor hauchdünn verfehlte. Der beste Torschütze des Oberligisten der vergangenen Spielzeit sollte auch in den Folgeaktionen seine Füße im Spiel haben. Zweimal legte er für Lennard Jenssen ab, der verpasste. Nach rund 20 Minuten fuhr sich die Partie dann etwas hoch. Es wurde giftiger und intensiver. Fouls häuften sich. Der erste Treffer des Tages fiel dann neun Minuten vor der Pause. Espen Prieß (36.) verwertete den ersten richtig zwingenden Abschluss, wobei Torwart Popp nicht die beste Figur machte. Geschockt zeigte sich der Oberligist allerdings keineswegs. Nur drei Minuten später folgte nämlich bereits der Ausgleich. Zunächst wehrte SG-Keeper Fabian Schacht noch ab und im Anschluss traf Felix Bushaj (39.). Nun waren die Rosenstädter voll da. Leon Steffen (41.) köpfte zur Führung ein. Sarau wollte sich nun in die Pause retten, doch einen gab es noch. Schacht rutschte weg, nahm den Ball mit den Händen auf. Schiedsrichter Luca Sambill entschied auf indirekten Freistoß. Der Verbandsligist passte nicht auf und Emanoel Bushaj (45.) erhöhte zum 3:1-Pausenstand.
Starke halbe Stunde der SG
Nach 45 Minuten war es also doch noch die komfortable Führung der Rosenstädter. Sarau/Bosau stellte Eutin dennoch über große Teile der ersten Hälfte vor Herausforderungen. Mark Klukas sagte über die starken ersten 30 Minuten seiner Mannschaft: „Ich fand uns da sehr stark, weil wir diszipliniert gespielt haben, wir sind die Laufwege, die wehtaten, gegangen. Natürlich ein Schuss, ein Tor ist nochmal schöner. Es war einfach die Disziplin, die gestimmt hat, und deswegen waren wir am Anfang auch so stark.“ Auf der Gegenseite erklärte man sich diese Phase folgendermaßen: „Wir haben viele Neue, die müssen erst einmal verstehen, wie das Spiel mit dem Ball gestaltet werden soll, was wir vorhaben. Es hat ein bisschen gebraucht, um sich auf den Gegner einzustellen. Natürlich wissen wir aus dem Pokalfinale, dass Sarau eine robuste Mannschaft ist, und haben dementsprechend eine kurze Abtastphase gehabt. Dann habe ich aber auch viele Chancen bei uns auf der Seite gesehen, wo wir eigentlich schon 2:0 / 3:0 in Führung gehen können. Hinten heraus hat man dann schon gesehen, dass wir das Spiel deutlich kontrolliert und viele Offensivaktionen herausgespielt haben.“

Kurze Hoffnung
Zur zweiten Hälfte kam bei der SG mit Lennard Ehlert der neue Torhüter. Auf Seiten der 08er kamen mit Philip Kunert, Tom-Luca Weist, Lasse Schröder, Noah Odiase und Leon Dippert gleich fünf Neue. Letzterer kam gegen Dornbreite am Vortag gar nicht zum Einsatz, nun stand er die komplette zweite Hälfte auf dem Feld. Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte allerdings Sarau. Ein Kopfball verfehlte nur minimal das Tor. Auf der Gegenseite war es Dippert, der nach Sharba-Vorlage an Ehlert scheiterte. Neun Minuten nach Wiederbeginn zappelte der Ball im Tor. Espen Prieß (54.) traf mit viel Gefühl ins Eck zum 2:3. Sollte es nochmal spannend werden? Die Antwort war eindeutig Nein. Im Mittelfeld wurde der Ball erobert, Sarau erwartete einen Pfiff des Schiedsrichters, doch dieser blieb aus. So war es Noah Odiase (60.), der frei vorm Tor zum 4:2 erhöhte. Im Anschluss gab es auf beiden Seiten Gelegenheiten. Während Eutin mehrfach das Fünfte verpasste, ging beim vermeintlichen 3:4 durch Tom Gutsch die Fahne hoch. Stattdessen fiel auf der Gegenseite das Tor. Hussein Sharba (88.) traf. Der sechste Treffer nur eine Minute später durch Tom-Luca Weist sollte nicht zählen. Somit gewann Eutin am Ende in einem phasenweise sehr umkämpften Spiel mit 5:2.
Neuzugänge glänzen
Bei den Rosenstädtern zeigten die Neuzugänge sehr vielversprechende Auftritte. Nicht nur, weil sich einige unter den Torschützen wiederfanden. Einer ragte an diesem Abend allerdings heraus: „Wenn man sieht, dass Emanoel Bushaj bis zu seiner Auswechslung an vier Toren beteiligt ist, dann ist das schon ein Statement. Der hat das wirklich gut gemacht. Noah Odiase war heute von der Acht deutlich engagierter und besser als gestern auf dem Flügel. Felix Bushaj hinten links hatte viele interessante Aktionen, auch gerade in der Offensive. Viele Flanken, zwei Tore eingeleitet, eines selbst gemacht. Das ist schon richtig anständig. Mika Popp, ein junger Torwart – muss man die Kirche im Dorf lassen. Er ist letzte Woche 18 Jahre alt geworden, dafür eine super Ausstrahlung und macht körperlich schon etwas her. Johann Schneekloth macht es wie ein Erfahrener, auch gestern war es wirklich gut. Da sieht man auch, dass er bei Eckernförde Stammspieler war. Das sind schon Jungs, die uns auch in der Spitze nochmal deutlich verstärken“, verriet Christian Kamm.
Sarau/Bosau nicht unzufrieden
Sarau/Bosau zeigte sich nach Abpfiff nicht unbedingt unzufrieden, auch wenn das Ergebnis am Ende eine deutliche Sprache spricht. Die Kraft war zum Ende einfach nicht mehr da, schließlich hatte Trainer Mark Klukas deutlich weniger frische Optionen von der Bank als sein Gegenüber. Klukas zog nach Abpfiff ein Fazit: „Da wir erst eine Woche dabei sind und es das erste Spiel war, ein paar Neuzugänge dabei waren, hat man gesehen, dass es ein bisschen holprig war. Die Jungs haben aber meiner Meinung nach eine gute Leistung gebracht. Hier und da mal ein individueller Fehler, aber die Jungs müssen sich noch finden, und ich glaube, die Mannschaftsleistung war wirklich in Ordnung.“ Nun steht am Freitagabend das zweite Gruppenspiel an. Dort trifft man auf Gastgeber Dornbreite und somit einen Landesligisten. Für den FCD geht es um den Einzug ins Finale, für den ein Remis genügen würde. Der Trainer sagte zum abschließenden Vorrundenspiel: „Wir wollen jetzt natürlich das Beste herausholen. Wir wollen uns vernünftig präsentieren, natürlich wäre es schön zu gewinnen, aber wir haben gesehen, auch wenn Dornbreite Landesliga spielt, die können Fußball spielen, da sind gute Jungs bei. Wir wollen uns vernünftig präsentieren und werden nicht irgendwelche Sachen abschenken.“
Der Spielplan/Ergebnisse/Tabellen:
Montag, den 7. Juli:
B: 18.15, SV Azadi – Phönix II 2:3
A: 20.00, FCD – Eutin 08 3:0
Dienstag, den 8. Juli:
A: 19.00, Sarau/Bosau – Eutin 08 2:5
Mittwoch, den 9. Juli:
B: 19.30, Pansdorf – SV Azadi
Freitag, den 11. Juli:
A: 17.45, Sarau/Bosau – FCD
B: 19.45, Phönix II – Pansdorf
Sonntag, den 13. Juli:
12.00 Uhr: 3. Gruppe A – 3. Gruppe B
14.00 Uhr: 2. Gruppe A – 2. Gruppe B
16.00 Uhr: 1. Gruppe A – 1. Gruppe B
Gruppe A:
Platz | Team | Spiele | Punkte | Tore |
1. | FC Dornbreite | 1 | 3 | 3:0 |
2. | Eutin 08 | 2 | 3 | 5:5 |
3. | SG Sarau/Bosau | 1 | 0 | 2:5 |
Gruppe B:
Platz | Team | Spiele | Punkte | Tore |
1. | Phönix II | 1 | 3 | 3:2 |
2. | Pansdorf | 0 | 0 | 0:0 |
3. | SV Azadi | 1 | 0 | 2:3 |