Rostock – Der Siegesrausch bei den Fans von Hansa Rostock war am Sonnabend etwas überschwänglich. Rund 15.000 Fans waren zum Ostseestadion gekommen, um nach dem 1:1-Unentschieden gegen den VfB Lübeck den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu feiern. Die Hälfte der Anhänger durfte mit negativen Corona-Tests in die Arena, der Rest verteilte sich um das Rund. Dabei wurde beispielsweise das Leichtathletikstadion „verwüstet“, wie der Verein selbst am Sonntag mitteilte. Zudem kam es in der Stadt zu Ausschreitungen bis in die Nacht. Dabei wurde ein mobiler Verkaufsstand angezündet, ebenso brannten errichtete Barrikaden aus Mülltonnen und Autos wurden beschädigt. Ein Einbruch ins Ostseestadion war ebenfalls zu vermelden. Ein Gabelstapler sowie ein Golfcart wurden entwendet. Die Polizei und die Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, wurde dabei mit Feuerwerkskörpern und Flaschen angegriffen. Der genaue Sachschaden ist nicht bekannt. Erst in den frühen Morgenstunden wurde es ruhiger.

F.C. Hansa räumt auf

Der F.C. Hansa Rostock reagierte am Sonntagvormittag sauer und rief die Fans in den sozialen Medien zu Aufräumarbeiten im Leichtathletikstadion auf. „Nach der Party wird aufgeräumt! Bringt blaue Säcke mit – ab 11 Uhr treffen wir uns“, forderte der Verein auf. Danach meldete Hansa: „Danke an die Hansa-Fans, die heute mit angepackt haben und aktiv sauber gemacht haben. Danke vor allem auch an unseren Partner, die Rostocker Gehwegreinigung, die am Vormittag die Tartanbahn des Leichtathletikstadions mit einer Kehrmaschine von Glassplittern und Ähnlichem befreite. Aktiv waren vor allem bereits in den Morgenstunden auch viele Sportler, die das Leichtathletikstadion nutzen und ihr Zuhause nennen. Für die dort ansässigen Vereine, die Akteure und das Stadion selbst gilt es jetzt, Verantwortung zu zeigen und nicht einfach den Kater einer Nacht den Sportlern zu überlassen. Daher hat unser F.C. Hansa einen Moneypool bei Paypal eingerichtet. Das Geld soll den dortigen Vereinen zu Gute kommen und vor allem für das Leichtathletikstadion eingesetzt werden. Wir machen den Anfang und legen mit der symbolischen Summe von 19.650 Euro vor.“

„Das ist der letzte Scheiß!“

Auch zum brennenden Verkaufsstand gab es ein Statement: „Ohne groß um den heißen Brei herumzureden: Das ist der letzte Scheiß! Es ist beschämend, dass ein solcher Tag für die Geschichtsbücher diesen Makel mit sich trägt. Von diesen Aktionen distanziert sich der Verein klar und deutlich. Unser F.C. Hansa hat sich mit dem Besitzer des Verkaufsstandes bereits in Verbindung gesetzt und sich persönlich bei ihm für das Fehlverhalten derjenigen entschuldigt.“

Ostseestadion Rostock. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Last but not least…

Und auch zum Einbruch ins eigene Stadion gab es etwas vom Verein zu hören: „Traurig ist zudem, dass einige „Spezialisten“ ins Ostseestadion eingebrochen sind und mit massivster Gewalt einen Gabelstapler und Golfcart entwendet haben. Diese Schäden gehen mindestens in den mittleren fünfstelligen Bereich. Geld, das sicherlich woanders besser investiert gewesen wäre. Wenn ihr Männer seid und euch Fans nennt, dann kennt ihr unsere Nummer!“

Hansa Rostock feiert nach Abpfiff. Foto: Lobeca/rk

Nicht alle sind so…

Die Rostocker hatten aber auch noch eine andere Botschaft – und das zurecht: „An alle – und das war der Großteil unserer Fans – DANKE und WIR SIND AUFSTEIGER!!!“

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