Das “Löwen“-Problem beim HSV

Club gibt Statement zu Fangruppierung ab

Hamburg – Während des Zweitligaspiels zwischen dem Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf wurde auf der Tribüne ein Banner der früher aktiven Fangruppierung “Löwen“ gesichtet. Dieses sorgte für viel Aufregung. Nun hat sich der HSV dazu öffentlich geäußert. In der Stellungnahme heißt es wie folgt:

Nach einer gründlichen Aufarbeitung von Geschehnissen rund um das Heimspiel gegen Düsseldorf um ein Banner der Gruppierung „Die Löwen“ gibt es eine Stellungnahme des HSV.

Rund um unser Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) gab es einige Unruhe und Diskussionen um ein Banner der Gruppierung „Die Löwen“, das über dem großen Banner des Supporters Club auf der Nordtribüne hing. Die Löwen waren in den 1970er- und 1980er-Jahren als gewalttätige und rechtsradikale Gruppierung in Hamburg auffällig.

Aus unserer Perspektive erfordern die Diskussionen und Berichterstattungen zu diesen Geschehnissen im Anschluss eine sachliche und chronologische Einordnung. Warum erst jetzt? Unser HSV verfügt über einen erprobten Handlungsleitfaden, der professionell abgearbeitet wird, um eine gründliche Aufarbeitung zu sichern, bevor es zu einer Stellungnahme kommt. Dieser Prozess ist nun von den beteiligten Fachbereichen abgeschlossen worden.

Was ist passiert? Bereits kurz nach Abpfiff des Düsseldorf-Spiels erreichten uns über die sozialen Medien empörte Kommentare und Bilder eines Banners der Gruppierung „Die Löwen“, welches über dem des Supporters Clubs hing.

Wie wurde mit dem Geschehen umgegangen? Ein wichtiges Prinzip bei unserer Aufarbeitung ist es, eine Kommunikation mit den Verantwortlichen auf der einen und Vertretern aus der HSV Fußball AG und dem e.V. auf der anderen Seite herzustellen. Dieses Gespräch hat bereits stattgefunden. Im Ergebnis konnte unmissverständlich verdeutlicht werden, dass aufgrund der Verwicklung der Gruppierung „Die Löwen“ in den gewaltsamen Tod von Adrian Maleika im Jahr 1982 sowie ihrer Vergangenheit und dem damit verbundenen Ruf, der ihnen seit ihrer Gründung nacheilt, keine Präsenz im Volksparkstadion in Form eines Banners möglich ist und sein wird. Es versteht sich andererseits aber auch von selbst, dass sich der HSV trotz des hohen öffentlichen Interesses zur Vertraulichkeit verpflichtet sieht und keine weiteren Details zum Gespräch herausgeben wird.

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Wie geht es weiter? Die fortlaufende Beschäftigung des HSV mit den Löwen wird sehr davon abhängen, wie die Gruppe selbst in Zukunft dazu beiträgt, sich vom Auftreten und Negativimage der Vergangenheit öffentlich erkennbar zu distanzieren. Zu der fehlenden Recherchetiefe hinsichtlich der Gruppierung selbst werden wir uns an dieser Stelle nicht weiter äußern, das ist Aufgabe der aktuellen Löwen-Mitglieder. Unser Eindruck der bei den Löwen aktuell verantwortlichen Personen deckt sich allerdings nicht mit den reißerischen Headlines und Zuschreibungen der vergangenen Tage. Wir gehen nicht davon aus, dass von der Gruppierung Handlungen ausgehen, die gegen unsere Stadionordnung verstoßen. Hierbei ist im Besonderen der §3 Antidiskriminierung der Stadionordnung gemeint:

Im Geltungsbereich der Stadionordnung nach § 1 sind jegliche Formen von Rassismus, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Antiziganismus sowie alle weiteren Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verboten.

Dennoch, und das muss nochmals mit aller Deutlichkeit gesagt werden, segelt die Gruppe weiterhin unter der Flagge der Löwen. In der Vergangenheit gab es keine für Außenstehende ersichtliche klare Abgrenzung zur damaligen Ideologie. Auch wurde von keiner Generation Verantwortung für den Zusammenhang mit dem Tod von Adrian Maleika übernommen. Auch wenn die Personen, die sich heutzutage der Gruppe zuordnen, teilweise noch nicht einmal geboren waren, entbindet sie das nicht von der Pflicht, sich der Vergangenheit der Gruppierung zu stellen.

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