Der HSV bleibt bei sich: Entscheidungsspiel für Hertha BSC – Walter ohne Verstärkung

Im Berliner Olympiastadion steht eine Menge auf dem Spiel

Ignace Van Der Brempt (HSV) soll Fabian Reese (Hertha) stoppen. Aber spielt der Berliner überhaupt? Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Nur zwei Wintertransfers, davon einer angeschlagen und der andere ohne Spielpraxis. Tim Walter hat nicht die Verstärkung für den Aufstieg bekommen, die er sich vielleicht gewünscht hat. Bei David Zima lief es dann doch anders, als einen Tag vor dem „Deadline Day“ erhofft. Der Tscheche wechselte vom FC Turin (Italien) in seine Heimat zu Slavia Prag. Das Innenverteidiger-Problem im Volkspark bleibt somit. Nur gut, dass Stephan Ambrosius doch nicht den Abflug machte. Der HSV wird ihn noch brauchen.

Hätte, wenn und aber…

Die Millionen wurden also gespart. Das muss man Jonas Boldt zugutehalten. Sein Cheftrainer allerdings steht nun da und muss abliefern. Und zwar schon am Sonnabend im Top-Spiel der 2. Bundesliga bei Hertha BSC. Gerade erst vor zwei Monaten trafen beide Clubs aufeinander, lieferten sich im DFB-Pokal ein wildes Spiel, das im Elfmeterschießen endete. Die Berliner gewannen und verpassten in dieser Woche zuhause gegen Zweitliga-Abstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern das Halbfinale. Hätte, wenn und aber nützt den Rothosen nichts, vermutlich war es allerdings noch nie so einfach ins Endspiel zu kommen. Für beide Traditionsvereine ist das passé. Der Alltag heißt 2. Bundesliga.

Hertha mit letzter Chance und Reese als Hoffnung auf der Bank

Für die Hertha ist es am 20. Spieltag möglicherweise die letzte Chance noch einmal vom sofortigen Wiederaufstieg zu träumen. Neun Zähler Rückstand hat man auf Platz zwei. Zu schaffen ist das allemal, doch dazu sollte man die Hamburger erneut bezwingen. Ohne Fabian Reese läuft in der Hauptstadt so gut wie nichts. Drei Spiele fehlte der 26-jährige Ex-Kieler bet der „Alten Dame“. Gegen die “Roten Teufel“ kam der Stürmer zum zweiten Durchgang, erzielte noch den Ehrentreffer. Den HSV schoss er fast im Alleingang ab. Wird er wieder zum Horror für Walter? Hamburgs Cheftrainer kann wohl durchatmen. Der Berliner Linksaußen fehlte 53 Tage wegen einer Corona-Infektion und wird voraussichtlich nicht in der Startelf stehen.

Miro Muheim (links) und Stephan Ambrosius (rechts) sahen Teils gegen Dzenis Burnic und den Karlsruher SC ganz schlecht aus. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Schalke-Gesicht muss wieder aufgesetzt werden

Da hat die löchrige Rothosen-Verteidigung erst einmal Glück und darf sich allerdings nicht darauf ausruhen. Die schwache Vorstellung gegen den Karlsruher SC am vergangenen Wochenende darf sich nicht wiederholen. Vier Tore kassierte man im Volkspark – ließ sich vor den eigenen Fans stark demütigen. Dem Anspruch kann das nicht gerecht werden. In Berlin muss in der Defensive das Schalke-Gesicht her. Dort zeigte man wohl die beste Saison-Leistung in der Verteidigung, gewann 2:0.

Trainer fordert akribisches Verteidigen und leidenschaftliches Angreifen

Walter ist nach wie vor gelassen, was die Tabellensituation angeht. Er liebt anscheinend nach wie vor den Nervenkitzel, sprach noch am Sonntag davon, dass nur „Allein wir entscheiden, ob wir dahin kommen, wo wir hinwollen“. In der Pressekonferenz vor Berlin meinte er: „Wenn wir so akribisch verteidigen, wie auf Schalke und leidenschaftlich angreifen wie gegen Karlsruhe, dann sieht es gut aus. Das ist unser Ziel. Ich weiß, dass meine Jungs gut genug sind, um das jedes Spiel auf den Platz zu bringen.“ Zum Gegner sagte er: „Hertha ist ein Bundesliga-Absteiger, der zu Saisonbeginn zu den Top-Favoriten zählte und mittlerweile auf Platz 10 steht. Sie haben Qualitäten, die sie immer dazu befähigen, Spiele zu gewinnen. Das mussten wir im Pokal leidvoll erfahren. Nichtsdestotrotz ist es unsere Aufgabe, unsere Fähigkeiten auf den Platz zu bekommen und konsequenter in den Situationen gegen den Ball zu sein.“

Robert Glatzel (Hamburger SV) hatte in dieser Woche einen Infekt. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Infekt bremst Glatzel

Walter durfte in der vergangenen Woche nicht alle seine Schützlinge auf den Platz bitten. Unter anderem musste Robert Glatzel wegen eines Infektes kürzertreten. Ein Einsatz im Olympiastadion ist dennoch nicht gewiss. Im Kader soll der Torjäger allerdings stehen. Spielt er aber auch?

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Mikelbrencis voll dabei  

Walter zur Personallage am Donnerstag: „Ein paar Spieler sind mit kleinen Infekten angeschlagen, da müssen wir sehen, dass sie nicht allzu viel machen. Das war der Grund, warum Robert Glatzel heute reduziert trainiert hat. Darüber hinaus sind Tom Mickel und William Mikelbrencis wieder voll im Training, ebenso Immanuel Pherai, der zuletzt gesundheitlich angeschlagen ins Spiel gegangen ist. Auch Masaya Okugawa konnte heute wieder trainieren.“

Masaya Okugawa hat bisher beim Hamburger SV kein Glück. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Okugawa erneut Außen vor

Der Japaner trainierte allerdings am Freitag wieder individuell. Kaderplatz für Berlin? Vermutlich nein. Die Winterleihe ist einfach nicht fit, bringt den HSV derzeit zumindest nicht weiter. Anders erhofft man sich das von Noah Katterbach. Der Linksverteidiger absolvierte seit seinem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr in der ersten Saisonhälfte fünf Spiele für den 1. FC Köln. Allerdings nicht in der Bundesliga, sondern in der Regionalliga West. Ob er sofort wieder da anknüpfen kann, wo er vor seiner schweren Verletzung im April 2023 aufhörte. Da war er drinnen, jetzt muss man abwarten. Und sonst? Dreht sich der Hamburger SV im Kreis. Platz vier – „Saisonziel jetzt schon erreicht“, unken einige Fans schon selbst. Ohne den großen Winter-Knaller auf dem Transfermarkt. Der HSV bleibt bei sich…

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Der 20. Spieltag (2.-4.2.2024)

Karlsruhe – Wiesbaden (Fr., 18.30 Uhr)
Magdeburg – Kiel
Schalke – Braunschweig (Sa., 13 Uhr)
St. Pauli – Fürth
Nürnberg – Osnabrück
Berlin – Hamburg (20.30 Uhr)
Paderborn – Düsseldorf (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Rostock
Elversberg – Kaiserslautern

Die Tabelle

1.FC St. Pauli1935 : 1639
2.SpVgg Greuther Fürth1930 : 2135
3.Holstein Kiel1935 : 2735
4.Hamburger SV1938 : 2634
5.Fortuna Düsseldorf1940 : 2531
6.Hannover 961935 : 2528
7.SC Paderborn 071928 : 2928
8.Karlsruher SC1936 : 3427
9.1. FC Nürnberg1927 : 3627
10.Hertha BSC1936 : 3126
11.SV Wehen Wiesbaden1922 : 2425
12.SV 07 Elversberg1929 : 3325
13.1. FC Magdeburg1931 : 2923
14.1. FC Kaiserslautern1932 : 3921
15.FC Schalke 041932 : 4120
16.Eintracht Braunschweig1919 : 3220
16.F.C. Hansa Rostock1919 : 3220
18.VfL Osnabrück1916 : 4010
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