Derby-Stimmen: „kleine begossene Pudel“ vs. „tolle Ausgangslage“

Das sagen Zapel und Pfeiffer nach dem Lübecker Stadtduell

v.l.: Trainer Oliver Zapel, Stadionsprecher Michael Howe (beide 1. FC Phönix) und Lukas Pfeiffer (Coach, VfB Lübeck) auf der Pressekonferenz. Foto: Lobeca

Lübeck – Auf der einen Seite gute und auf der anderen Seite schlechte Laune. So war es selbstverständlich auch am Sonnabend nach dem Lübecker Stadtderby zwischen Phönix und VfB. Die „Gäste“ gewannen in ihrem eigenen Stadion mit 4:1 (HL-SPORTS berichtete). Dementsprechend war die Stimmung bei den „Gastgebern“ sehr geknickt, hätten sie doch mit einem Sieg über die Grün-Weißen diese möglicherweise mit in die Abstiegsrunde der Regionalliga Nord reißen können. Nach den Stimmen der Spieler gaben auf der Pressekonferenz beide Trainer jeweils ihr Fazit ab.

„Das hat uns gutgetan“

Lukas Pfeiffer (VfB Lübeck): „Die Freude über den Derbysieg ist natürlich groß. Die Woche war intensiv, bei vielen Vorberichten und vielen Themen, die besprochen wurden. Nach dem Hinspiel, das wir nicht gewinnen konnten, wollten wir jetzt unbedingt einen Dreier ziehen. Damit haben wir uns eine tolle Ausgangslage für die nächste Woche geschaffen hier zuhause gegen Drochtersen und haben es in der eigenen Hand. Wir wollen unbedingt unter die ersten Fünf. Wir sind heute nicht gut ins Spiel gekommen. Gerade die erste Viertelstunde hat uns der Gegner das Leben schwer gemacht, wir uns aber auch. Mitte der ersten Halbzeit haben wir das Spiel dann etwas in die andere Hälfte verlagert, sind dann in Führung gegangen und das hat uns gutgetan. Das 2:1 vor der Pause war ein sehr guter Zeitpunkt. Es war keine Glanzleistung, aber wir haben alles rausgehauen.“

Anzeige
AOK

„Wir sind wieder da angekommen, wo wir hingehören“

Oliver Zapel (1. FC Phönix Lübeck): „Für uns ist es ein bitterer Tag, weil wir dasitzen und immer noch nicht verstehen können, wie so ein Endergebnis zustande kommen kann. Wenn man 20 bis 25 Minuten so dominant auftritt wie wir, dann hat man eine andere Idee von so einem Spielausgang und auch ein anderes Gefühl auf der Bank. Die Standardserie, die wir durch teilweise indiskutable Fehler selbst mit eingeleitet haben, hat dazu geführt, dass der Ball auch mal in unserer Hälfte lag und plötzlich auch im eigenen Tor. Es war für uns nicht überraschend, dass wir dann den Ausgleich geschafft haben und wieder stabil in Form waren und sogar das zweite hätten machen können. Dann legst du dir deine Halbzeitansprache zurecht und dann passiert das schier Unglaubliche und wir gehen sogar mit einem Rückstand in die Pause. Das war sicherlich ein Wirkungstreffer, von dem wir uns dann bis zum Ende des Spiels nicht mehr erholt haben. Die zweite Halbzeit war kein schöner Fußball, von keinem Team, die plätscherte so dahin. Haris muss den Kopfball aus drei Metern machen, aber das wir dann noch zwei späte Tore tief im Spiel bekommen tut weh. Wir wollen nichts schönreden. Das Ergebnis spricht eine klare Sprache, verdient oder unverdient ist egal im Fußball. Ich kann meiner Mannschaft über weite Strecken überhaupt keinen Vorwurf machen, so wie wir hier reingegangen sind und das Messer zwischen den Zähnen hatten. Wir hatten eine klare Idee und jetzt stehen wir da, wie kleine begossene Pudel, und müssen das aus der Wäsche kriegen, damit wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Es war viel Ablenkung in dieser Woche im Spiel, möglicherweise zu viel für den einen oder anderen. Jetzt ist wieder Normalität und jetzt sind wir wieder da angekommen, wo wir hingehören.“

VfB nun Vierter

Nicht ganz unwichtig für den VfB Lübeck waren die Ergebnisse des bisherigen Wochenendes auf den anderen Plätzen, denn im Kampf um die Meisterrunde blickte man genau auf die Konkurrenz. Dort gewann der Hamburger SV II in Heide mit 3:0 und die SV Drochtersen/Assel holte mit einem 1:1-Unentschieden nur einen Zähler gegen Weiche Flensburg. Das Pfeiffer-Team kletterte damit auf Platz vier in der Tabelle und ist nun punktgleich vor „Drossel“ und nur durch das bessere Torverhältnis getrennt. Am Sonntag trifft Teutonia noch auf Norderstedt und St. Pauli II empfängt Altona. Am kommenden Freitag um 19.30 Uhr kommt es am letzten Spieltag der Staffel zum Endspiel VfB gegen Drochtersen.

Die Tabelle

1.Holstein Kiel II1936 : 1938
2.SC Weiche Flensburg1936 : 2137
3.FC Teutonia 05 Ottensen1836 : 2133
4.VfB Lübeck1938 : 2132
5.SV Drochtersen/​Assel1921 : 1632
6.Hamburger SV II (U21)1934 : 2631
7.1. FC Phönix Lübeck1926 : 3821
8.FC Eintracht Norderstedt1831 : 2820
9.FC St. Pauli II1819 : 2620
10.Heider SV1917 : 449
11.Altona 931917 : 519
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -