
Osnabrück – Am Sonnabendnachmittag (26. Juli) stand für Holstein Kiel der letzte Test vor dem Saisonstart in der 2. Bundesliga auf dem Programm. Gespielt wurde vor 2.661 Zuschauern an der Bremer Brücke in Osnabrück. Über dreimal 30 Minuten setzten sich die Störche am Ende knapp gegen den VfL Osnabrück mit 1:0 durch.
Vermeintliche Startelf
Kiels Cheftrainer Marcel Rapp schickte eine Woche vor dem Saisonstart seine vermeintlich beste Elf ins Rennen. Im Vergleich zum 4:1 gegen Eintracht Braunschweig nahm er lediglich zwei Veränderungen vor. Im Tor durfte Timon Weiner für Jonas Krumrey ran, der Rückkehrer John Tolkin begann für Niklas Niehoff.
Weiner hält die Null nach wildem Beginn
Das Spiel begann etwas wild, beide Teams liefen sofort hoch an und setzten den Gegner früh unter Druck. Das führte zu Fehlpässen auf beiden Seiten. Die Gastgeber fanden in den ersten zehn Minuten schließlich besser herein ins Spiel und störten die Kieler oft. In der 13. Minute wurde es dann wild im Strafraum: Weiner parierte einen Schuss von David Kopacz, der Ball blieb jedoch frei, sodass der Osnabrücker zum Nachschuss kam. Jener Versuch blieb an der Hand des am Boden liegenden Marko Ivezic hängen. Der Schiedsrichter zögerte nicht und entschied auf Elfmeter. Lars Kehl bekam die Möglichkeit vom Punkt visierte das rechte untere Eck an, doch Weiner ahnte dies und entschärfte die Kugel (13.). Nach 20 Minuten ein nächster guter Abschluss der Osnabrücker: Wieder war es Kopacz, der aus gut 20 Metern einfach mal abzog. Erneut war es Weiner, der den Flachschuss gerade noch zur Ecke klärte. Die Störche zeigten zwischendurch offensive Akzente, kamen jedoch nicht zu zwingenden Torchancen. Nach tollem Steckpass von Steven Skrzybski tauchte Alexander Bernhardsson frei vor dem gegnerischen Tor auf, scheiterte aber an VfL-Schlussmann Lukas Jonsson (26.). Im Anschluss ging die Fahne jedoch hoch – eine knappe Entscheidung. Dann folgte nach 30 Minuten bei sonnigen 24 Grad die erste Pause.
Offensive Lebenszeichen
Zu Beginn des zweiten Viertels ein klasse Spielzug der Gäste über Tolkin, Armin Gigovic und Skrzybski, bei dem Yigit Karademir in höchster Not vor dem einschussbereiten Gigovic klärte (33.). Wenig später versuchte es Davidsen aus der Distanz, die Kugel flog knapp über die Latte (35.). Auch Bernhardsson nahm Maß, verzog aber recht deutlich (39.). Die Kieler wirkten in dieser Phase mutiger und selbstbewusster. Die Begegnung flachte in der Folge etwas ab. Mehrere kleine Fouls und nicht konsequent zuende gespielte Angriffe auf beiden Seiten unterbrachen ein wenig den Spielfluss. Damit endeten die ersten 60 Minuten des XXL-Tests.
Freistoß als Sinnbild
Zur Hälfte nahm Rapp drei Änderungen vor. Mladen Cvjetinovic, Finn Porath und Jonas Therkelsen ersetzten Ivan Nekic, Lasse Rosenboom und Gigovic. Auch die Hausherren wechselten fünfmal. Bevor etwas Spannendes passierte, folgten nach 76. Minuten die nächsten Kieler Wechsel: Robert Wagner, Magnus Knudsen und Phil Harres kamen für Kasper Davidsen, Skrzybski und Stefan Schwab neu aufs Feld. Offensiv ging auf beiden Seiten nicht mehr viel. Ein Freistoß aus guter Position von Tolkin landet gleich zweimal in der Osnabrücker Mauer (86.) – ein Sinnbild für die mittlerweile unterhaltungsarme Begegnung und die letzte Chance des dritten Spielabschnitts.
Distanzschuss bringt die Erlösung
Die letzten 30 Minuten begannen auf Seiten der Kieler mit frischen Kräften: Marcel Engelhardt, Carl Johansson, Max Geschwill, Niklas Niehoff und Marcus Müller spielten anstelle von Ivezic, Tolkin und Bernhardsson. Noch vor der 100-Minuten-Marke dann der erlösende erste Treffer der Begegnung: Mladen Cvjetinovic (99.) hatte 25 Meter vor dem Tor viel Platz vor sich und zog einfach mal ab. Sein strammer Schuss schlug rechts unten im Tor der Osnabrücker ein – die Führung für die Gäste. Nach Flanke von Niehoff scheiterte Harres am Osnabrücker Keeper (105.). Von den Lila-weißen kam nicht mehr viel. Porath auf Seiten der Gäste verfehlte das Tor knapp (114.). Das war gleichzeitig die letzte nennenswerte Aktion des Spiels, das Holstein nach 120 Minuten mit 1:0 für sich entscheidet. Für die Störche liegt nun der Fokus auf dem Zweitliga-Auftakt gegen den SC Paderborn. Anstoß der Begegnung ist am kommenden Sonnabend (2. August) um 13 Uhr.

