
Lübeck – Am Mittwochabend sollte das Viertelfinale im Kreispokal Lübeck sein Ende finden, denn die letzte Partie der Runde zwischen Eichholzer SV und Rot-Weiß Moisling war terminiert. Der letzte Mittwoch vor Ferienende, alles war angerichtet und auch der Platz war gerade aufgebaut. 19 Uhr Anpfiff für den Landesliga-Spitzenreiter gegen einen „echten Traditionsverein“, der momentan in der Kreisklasse A spielt. Doch daraus wurde nichts.
Moisling bekam keine Mannschaft zusammen
Rund drei Stunden vor Anpfiff kam ein Anruf aus Moisling. Rot-Weiß bekommt keine Mannschaft zusammen, es kann nicht gespielt werden. Die Enttäuschung stand den Eichholzern ins Gesicht geschrieben, denn es sollte ein toller grün-weiß-roter Fußballabend werden. Auf dem Rasen sollten die Liga-Teams gegeneinander antreten, auf dem Kunstrasen die Altherren beider Clubs.
„Extrem bitter ist das“
Rene Sternberg sagte nach der Absage zu HL-SPORTS: „Wir reden von einer ersten Herren. Moisling verbinde ich, wie bereits zum Vorbericht mitgeteilt, mit Tradition – und dann bekommst du drei Stunden vor Anpfiff, dass sie keine Mannschaft zusammenbekommen. Das ist extrem ärgerlich, weil wir noch in der Vorwoche das Heimrecht tauschten, damit so einen Tag haben, wo Moislings Ü32 gegen unsere spielt. Unsere neue Wirtschaft hat sicherlich frische Sachen wie Würstchen und Fleisch eingekauft haben und dann bekommst du so eine Nachricht. Extrem bitter ist das. Wir hätten gerne gespielt.“
Zweifel an der Denkweise
Und der ESV-Coach musste seinem Unmut noch weiter Luft verschaffen, denn das Thema Sommerpause wurmte ihn schon vor der Saison. Dazu meinte er: „Der Saisonstart mit den Ferien war auch schon nicht kompatibel, Wir sind jetzt in der letzten Ferienwoche, haben schon sechs Liga- und zwei Pokalspiele absolviert. Ob das alles so gut durchdacht war, weiß ich nicht. Die Sommerpause war viel zu kurz, die Jungs konnten sich nicht regenerieren und die Winterpause wird wieder umso länger sein. Mal schauen, ob man daraus lernt.“ Ein kleiner Seitenhieb Richtung Schleswig-Holsteinischer Fußballverband (SHFV) aus der Guerickestraße, den es auch von anderen Plätzen geben hätte können.
Lindel entschuldigt sich bei ESV-Verantwortlichen
Am Brüder-Grimm-Ring war man peinlich berührt und entschuldigte sich in Eichholz. RWM-Trainer Thomas Lindel: „Ich bin auch sehr enttäuscht und maximal unzufrieden, so etwas habe ich persönlich noch nie erlebt. Ich bin sprachlos, warum am Spieltag absagen kommen, die entweder nicht nachvollziehbar beziehungsweise unbegründet sind. Mein Name steht nicht für Absagen, man sollte sich jeder Herausforderung stellen, egal wie schwer es ist. Da ich Lopes und auch Sterni seit Jahren kenne, war es für mich eine große Überwindung kurzfristig abzusagen. Wir hoffen, dass wir für den weiteren Saisonverlauf eine andere Lösung für einen dünnen Kader finden und weiter an den Strukturen arbeiten. Sorry aus Moisling.“

Bildquellen
- ESV: Lobeca
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