„Eier“ vor über 500 Fans, vier Rote Karten, zweimal Klinik und RSV schwimmt weiter oben

VfL Oldesloe noch als einziges Team weiter ohne Punkt

Tino Arp verwandelt einen Strafstoß zum 2:0 für den SC Rapid gegen VfL Vorwerk. Foto; Andre Porath
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Lübeck – Stadtduell mit über 500 Fans zum Familienfest. Ostholstein-Derby mit acht Toren. Zwei Hinausstellungen für einen Verlierer und zwei Platzverweise für einen Gewinner. Dazu noch zweimal Krankenhaus… das ist der kurze Abriss in der Verbandsliga Süd-Ost zum 3. Spieltag vom vergangenen Sonnabend. Und ganz oben schwebt der Ratzeburger SV, der den dritten Sieg einfuhr. Der Reihe nach…

RSV bleibt auf Erfolgskurs

Um 14 Uhr begann man am Riemann die Mission „Siegesserie“ für den Ratzeburger SV. Die Gastgeber legten den SV Hamberge aufs Kreuz und schickten die Stormarner ohne Punkte wieder nach Hause. Da war die Laune bei Trainer und Team super. Der SVH ließ dagegen Federn und zwei Spieler flogen vorzeitig vom Platz bei ihnen.

Alles Gute Lennart Ehlert

Eine Stunde später ging es in Bad Oldesloe los. Das Duell der Stormarn-Aufsteiger fand im TSV Trittau einen Gewinner. Dreifacher Torschütze war bei den Gästen Lucas Hildebrand. Bei Hausherr VfL war allerdings nicht die Niederlage das größte Problem, sondern die Sorge um Torwart Lennart Ehlert, der nach einem Zusammenprall keine Luft mehr bekam. „Es ist eine Verletzung im Bereich des Brustkorbes. Wir haben noch keine Ergebnisse vom Röntgen“, sagte Trainer Björn Kuhlenkamp am Abend zu HL-SPORTS. Ehlert wurde ins Krankenhaus gebracht. „Wir wollen auf Nummer sicher gehen.“

Good News for Sarau

Klar und deutlich war es am Gogenkrog in Neustadt. Die SG Sarau/Bosau rehabilitierte sich nach der Ratzeburg-Klatsche aus der Vorwoche und ließ den TSV das spüren. Gute Nachrichten gab es bei den Gästen, wo Lenn Isenberg nach einer langen Verletzungspause wieder zum Einsatz kam.

Born nach Sieg schnell los

Wie schon in Ratzeburg, war es in Pönitz ähnlich bunt. Die SVG gewann zwar das Heimspiel gegen Eintracht Groß Grönau, verlor allerdings Jalas und Staege. Beide durften nach Platzverweisen vorzeitig zum Duschen. Trainer Born hatte keine Zeit zum Feiern, musste nach dem Sieg Richtung Ostwestfalen.

Gute Besserung Homan Said

Den Abschluss des Tages gab es vor über 512 zahlenden Zuschauern am Lübecker Kasernenbrink. Dort besiegte der SC Rapid den Pokalschreck VfL Vorwerk deutlich mit 5:1. Nach einer halben Stunde lagen die Gäste mit zwei Toren zurück und mussten den Abtransport von Homan Said ins Krankenhaus erleben. VfL-Coach Schramm hatte am Abend noch keine Info, sah die Situation nicht. Rapid-Trainer Arp richtete liebe Worte an ihn: „Gute Besserung an Homan Said, unserem Mitspieler der letzten Saison. Ich hoffe, er ist nicht schwerer verletzt.“ Was genau mit dem 27-Jährigen los ist, werden die Untersuchungen zeigen.

Andre Banneberg (TSV Trittau) im Zweikampf mit Tom-Lucas Furczyk (VfL Oldesloe). Foto: Klaus Unger

Die Stimmen vom Sonnabend

Ratzeburger SV – SV Hamberge 3:0 (1:0)

Denny Skwierczynski (Ratzeburg): „Es war ein kompliziertes Spiel gegen eine robuste, kampfstarke und unangenehm zu bespielende Mannschaft des SV Hamberge. Wir haben heute nicht unsere beste Leistung zeigen können, waren aber geduldig in der Offensive und über weite Strecken aufmerksam in der Defensivarbeit. Unter dem Strich gewiss ein verdienter Erfolg und wir sind zufrieden mit dem insgesamt sehr gelungenen Saisonstart.“

Kambiz Tafazoli (Hamberge): „Bittere und vermeidbare Niederlage. Ich kann meiner Mannschaft trotz der Niederlage ein Kompliment aussprechen. Wir haben in Halbzeit eins die Möglichkeit sogar in Führung zu gehen und kassieren kurz vor Halbzeitpfiff den Gegentreffer. In Halbzeit zwei verlor leider der Schiedsrichter mit zunehmender Dauer die Kontrolle und traf sehr fragliche Entscheidungen. Als wir nur noch zu neunt spielten, wurden die Lücken natürlich größer und das nutzte der RSV dann aus.“

VfL Oldesloe – TSV Trittau 3:5 (0:2)

Björn Kuhlenkamp (Oldesloe): „Unglückliche Partie für uns. Alle vier Wechsel verletzungsbedingt. 30 Minuten haben wir das Spiel im Griff, erarbeiten uns aber zu wenige Abschlüsse. Dann kriegen wir einen Standard und einen Konter aus dem Nichts. In der zweiten Hälfte wildes Spiel. Trittau antwortet zweimal innerhalb von einer Minute auf unsere Tore.“

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Matthias Räck (Trittau): „Mit den ersten 15 Minuten war ich überhaupt nicht zufrieden. Aber dann haben wir das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten und sind mit einer verdienten 2:0-Führung in die Halbzeit gegangen. In der zweiten Halbzeit versuchte der VfL uns mehr unter Druck zu setzten, aber meine Mannschaft hatte alles gut im Griff. Bis auf die drei Gegentore, die uns nie und nimmer passieren dürfen, war es eine gute und disziplinierte Vorstellung meiner Mannschaft. Ich denke, dass wir das Spiel verdient gewonnen haben. Ich wünsche dem Torwart eine schnelle Genesung.“

TSV Neustadt – SG Sarau/Bosau 1:7 (0:2)

Mark Klukas (Neustadt): „Was soll man sagen? Es war ein gebrauchter Tag. Man hat sogar die Chance zum 1:0 und dann bekommst du im Gegenzug einen Elfmeter und liegst hinten. So und dann muss man sagen das Sarau sehr gut gespielt hat und wir ab dem 0:2 nicht mehr gegengehalten haben. Das Ergebnis ist doll, geht aber leider in Ordnung. Wir müssen jetzt Charakter zeigen und nächste Woche alles rausholen, um in Hamberge drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.“

Robertino Borja (Sarau/Bosau): „Eine super Reaktion von der Truppe. Mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit haben wir heute auch in der Höhe verdient gewonnen. Das einzige Manko ist, dass wir unsere Chancen besser abschließen müssen. Dann hätten wir das eine oder andere Tor mehr gesehen.“

SVG Pönitz – TSV Eintracht Groß Grönau 3:1 (2:1)

Christian Born (Pönitz): „Drei Punkte gegen Grönau sind keine Selbstverständlichkeit. Dafür mussten wir heute viel investieren. Wir finden uns aber so langsam, die Abläufe werden immer besser und auch die Intensität in den Zweikämpfen steigert sich. Wir schießen zwar heute drei Tore, haben aber viel zu viele Hochkaräter liegen gelassen, den Vorwurf müssen wir uns machen. Ein Grund dafür war Marec Alves, der heute wahrscheinlich die Kicker – Note 1 bekommen hätte. Hut ab! Aber auch das wir nicht immer die richtige Entscheidung vorm Tor getroffen haben. Henning und seinem Team wünsche ich viel Erfolg für die nächsten Spiele.“

Henning Meins (Grönau): „Unsere heutige Leistung war ansprechend, aber nicht so gut, um den Gegner in große Schwierigkeiten zu bringen. In einer kurzen Phase in Halbzeit eins waren wir auf Augenhöhe. Im Anschluss waren wir in den Duellen zu oft Zweiter Sieger. Nach der Roten Karte haben wir die Überzahl nicht zu zwingenden Torchancen nutzen können. Da wurde zu oft der lange Ball bevorzugt, anstatt spielerische Mittel einzusetzen. In einem abwechslungsreichen Spiel konnten wir leider nichts Zählbares mit nach Grönau nehmen.“

SC Rapid Lübeck – VfL Vorwerk 5:1 (2:0)

Christian Arp (Rapid): „Die Saison ist lang und der Ball ist rund, um mal das Phrasenschwein zu füllen. Wir haben heute einen guten Job gemacht und Eier gehabt, als es drauf ankam. Ein gewisser Druck war ja da, von der Konstellation her gegen derzeit selbstbewusste Vorwerker. Niemals Rapid abschreiben, wir arbeiten in Ruhe weiter an unserem Spiel und unserem doch starken Teamgeist.“

Benjamin Schramm (Vorwerk): „Das war nix, viel zu nervös, schlecht im Spielaufbau. Das zeigt uns, dass nichts selbstverständlich ist und wir weiter hart arbeiten werden und müssen, um erfolgreich zu sein. Glückwunsch an Rapid, wir werden den Mund abwischen und am Mittwoch wieder ein anderes Gesicht zeigen.“

Der 3. Spieltag (20./21.8.)

Ratzeburger SV – SV Hamberge 3:0
VfL Oldesloe – TSV Trittau 3:5
TSV Neustadt – SG Sarau/Bosau 1:7
SVG Pönitz – TSV Eintracht Groß Grönau 3:1
SC Rapid Lübeck – VfL Vorwerk 5:1
TuS Hoisdorf – TSV Lensahn (So., 15 Uhr)
SV Azadi Lübeck spielfrei

Die Tabelle

1.Ratzeburger SV319 : 29
2.SC Rapid Lübeck37 : 27
3.SVG Pönitz37 : 46
4.SG Sarau/​Bosau312 : 106
5.SV Azadi Lübeck26 : 54
6.TSV Trittau36 : 64
7.SV Hamberge35 : 83
8.VFL Vorwerk24 : 73
9.TSV Neustadt35 : 112
10.TuS Hoisdorf23 : 41
11.TSV Eintracht Groß Grönau25 : 71
12.TSV Lensahn22 : 101
13.VfL Oldesloe38 : 130
14.SSV Pölitz zg.00 : 00

Bildquellen

  • Banneberg, Furczyk: Klaus Unger
  • Arp: Andre Porath
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