Ein Derby das alles bot – Trainer hadern mit Schiedsrichtern

Cismar kassiert drei Platzverweise

Die SG Bösdorf/Malente und Eutin 08 II lieferten sich ein packendes Derby. Foto: Lobeca/Niklas Runne
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Grömitz – Der sechste Spieltag in der Kreisliga Ost bot spannende Duelle. Es war bis zum Ende enorm spannend und zudem auf mehreren Plätzen torreich. Am Ende des Wochenendes blickt man auf den ersten Punktverlust des Tabellenführers, eine späte Niederlage des SC Cismar sowie drei Rote Karten. Es war alles geboten, und die Liga bewies wieder einmal, dass es eine sehr spannende Saison werden wird.

TSV Lütjenburg – SV Großenbrode 3:0 (1:0)

Peter Thomm (SV Großenbrode): „Man muss so ehrlich sein und sagen, dass Lütjenburg das Spiel völlig verdient gewonnen hat. Sie waren von der Spielanlage und eigentlich in allen Belangen besser. Somit geht die Niederlage völlig in Ordnung. Ich kann nicht sagen, dass wir komplett schlecht waren, aber es lief nicht viel zusammen und Lütjenburg war klar besser und hat verdient gewonnen. Wir sind ein bisschen dezimiert und mit ein paar angeschlagenen Spielern los. Unter anderem Yannic Slowy, den ich zur Halbzeit gebracht habe, der nach zehn Minuten wieder runter musste. Der fällt uns, denke ich mal, auch wieder vier Wochen aus. Glückwunsch nach Lütjenburg.“

SG Bösdorf/Malente – Eutin 08 II 3:3 (2:1)

Benjamin Berger (SG Bösdorf/Malente): „Ein in Summe gerechtes Unentschieden mit mehr Spielanteilen für Eutin 08. Wir gehen durch Riemann mit 1:0 durch einen zweifelhaften Elfmeter in Führung. Haben wir bis dato auch gute Minuten gehabt. In der 17. Minute erhöhen wir auf 2:0 durch einen Fehler in der Eutiner Defensive, wo Leo Korn nur noch einschieben muss. Da waren wir voll drin im Spiel, waren griffig, effektiv nach vorne und haben hinten nichts anbrennen lassen. Hatten das Spiel trotz Ballbesitzmehrheit von Eutin im Griff. Dann pfiff der Schiedsrichter zugunsten Eutin einen Elfmeter – ehrlicherweise eher einer als bei uns – und Eutin verkürzt auf 2:1. Danach haben wir völlig den Faden verloren, waren nicht griffig, haben Eutin aufdrehen lassen und gehen letztendlich nicht unverdient mit einer 2:1-Führung in die Pause. Zweite Halbzeit ähnliches Bild, wir kommen super aus der Pause und machen ein klasse Spiel. Erhöhen erneut durch Leo Korn auf 3:1 und haben Eutin in der Phase gut vom eigenen Tor ferngehalten. Dann eine Unaufmerksamkeit in der Defensive und Monty Gutzeit ist wie ein Phantom zur Stelle. Den hast du das gesamte Spiel kaum gesehen, und letztendlich macht er drei Tore. Punkteteilung geht in Ordnung. Wir müssen aber an unserer Defensive arbeiten – denn du darfst nicht zwei Spiele mit 3:1 führen und 3:3 spielen. Positiv: vier Spiele und bisher ohne Niederlage in der Saison, aber leider fühlt sich dieses Spiel wie eine Niederlage für mich an.“

Jasper Frahm (Eutin 08 II): „Es war das erwartete, rassige Derby, das man sich so eigentlich wünscht und vorstellt. Es war fast alles dabei, was man sich vorstellen konnte, allerdings war es auch geprägt von strittigen Schiedsrichterentscheidungen. Der Platz war in Ordnung, auch wenn der Ball sehr hoppelte, sodass wir uns darauf erst einmal einstellen mussten. Dann zeigt der Schiedsrichter früh auf den Elfmeterpunkt. Es war nicht einmal ein Zweikampf, beide Spieler sind in den Sechzehner gegangen, um den Ball zu klären, beziehungsweise ein Bösdorfer, um einzuschieben nach einem schnellen Freistoß. Es bestätigten allerdings auch nach dem Spiel die Bösdorfer, dass da gar kein Foul vorlag, aber da schon die erste längere Unterredung mit dem Schiedsrichter und Assistenten, wo das Gespann dann auf den Elfmeterpunkt zeigt, und wir nach sieben Minuten schon dem Rückstand hinterherlaufen. Dann nach einem langen Abschlag und einer nicht vorhandenen Abstimmung in unserer Defensive ging Leo Korn alleine an unserem Torwart vorbei und schob ins leere Tor zum 2:0. Wir haben dennoch weiter versucht, Gas zu geben und nach vorne zu spielen. Wir wurden belohnt, als Tom Clausen im Sechzehner den Ball spielte und gefoult wurde, und es dann den Elfmeter für uns gab, den Monty Gutzeit verwandelte und noch vor der Pause verkürzen konnte.

Wir haben in der Halbzeit klar angesprochen, woran es lag, und dass wir von hinten heraus klarer und zügiger spielen wollten. Wir haben dann direkt nach der Halbzeit erneut Probleme gehabt, den Ball zu klären, sodass Leo Korn ins lange Eck einschieben konnte zum 3:1. Doch auch da hat man der Mannschaft angemerkt, dass sie nicht aufgeben wollte, sondern weiter dranbleiben. Das haben wir getan. Nach einem Freistoß, lang geschlagen an den zweiten Pfosten, dann quergelegt von Lennard Klesny, wo Monty Gutzeit nur noch einschieben musste und danach sogar das 3:3. Max Pfaff mit scharfer Hereingabe genau auf Gutzeit, der sich an seinem Geburtstag mit einem Dreierpack zum Ausgleich belohnte. Dennoch haben wir gesagt: Wir hören nicht auf, wir wollten weiter nach vorne spielen. Das haben wir auch getan. Erneut ein langer, hoher Ball, wo ein Bösdorfer unbedrängt klären wollte, dabei seinen eigenen Spieler anschoss und den Abpraller Gutzeit aufnimmt und zum vermeintlichen 4:3 einschiebt. Es war erneut eine strittige Szene – dort wurde auf Abseits entschieden. Für viele unverständlich, und auch die Erläuterung nach dem Spiel nicht nachvollziehbar. Es soll schon beim langen Ball eine Abseitsposition gewesen sein. Durch den klaren und unbedrängten Klärungsversuch entsteht aber eine neue Situation, also auch da hätte es kein Abseits sein können. Dennoch wurde es uns dann weggepfiffen. Das wäre dann aber zu viel des Guten gewesen. Unter dem Strich denke ich, ist die Punkteteilung schon fair und geht in Ordnung. Wir haben wieder Moral bewiesen – trotz zwei Toren Rückstand sind wir zurückgekommen, hätten vermeintlich auch den Siegtreffer machen können. Dennoch holen wir auf dem kleinen Platz in Bösdorf einen Punkt. Wir sind mit der Art und Weise nicht ganz einverstanden, gerade mit der diskutablen Schiedsrichterleistung, aber was wir uns trotzdem ankreiden lassen müssen: Wir dürfen nicht solche leichten Gegentore kassieren, dann geht das Spiel anders aus. Unter dem Strich ist es trotzdem in Ordnung, wir werden das Spiel kommende Woche aufarbeiten und uns auf das nächste Spiel vorbereiten.


An dieser Stelle wünschen wir Benjamin Berger und seiner Truppe für den weiteren Saisonverlauf viel Erfolg, und wir bereiten uns jetzt auf das kommende Spiel in Lütjenburg vor.“

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SG Insel Fehmarn – SG Dersau/Kalübbe 1:3 (0:2)

Fynn Severin (SG Insel Fehmarn): „Wir verlieren mit 1:3, das auch verdient. Dersau hatte die bessere Spielanlage gehabt, das war uns aber schon vor dem Spiel bewusst. Sie sind brutal effizient gewesen, haben fünf oder sechs Chancen, machen aus denen drei Tore. Wir müssen uns ankreiden lassen, wir waren vor allem nach dem 0:1 richtig am Drücker, haben vor allem nach Standardsituationen Chance um Chance gehabt, die der Torwart überragend hält und kriegen dann, wie es im Fußball ist, das 2:0. Gehen damit dann in die Halbzeit, und dann das dritte kurz nach Wiederanpfiff war schon der Knackpunkt im Spiel. Dann wechseln wir Magnus Mackeprang ein, mit der ersten Aktion köpft er einen Freistoß von Tjelk Jacob rein, dann sind wir wieder dran, machen viel Druck und haben durch einen Fallrückzieher von Nico Müntz die Riesenchance, die der Torwart aber wieder überragend rausholt. So bleibt es dann beim 1:3. Man merkt, was Dersau für eine abgezockte Truppe ist und dass wir einen sehr jungen Kader und eine junge Truppe haben, aber nichtsdestotrotz war es bis auf die 20–25 Minuten vor und nach der Halbzeit ein gutes Spiel von unseren Jungs. Sie haben schon verdient gewonnen, aber mit etwas Glück holt man da vielleicht einen Punkt. Es ist, wie es ist. Jetzt haben wir nächste Woche leider Gottes wieder spielfrei und treffen dann zu Hause auf Laboe, da wollen wir wieder angreifen und mal wieder drei Punkte holen.“

SC Cismar – VfR Laboe 2:3 (2:1)

Sascha Pretzel (SC Cismar): „Heute fällt es mir schwer, etwas zum Spiel zu schreiben. Ich gebe gerne lobende Worte an ein Schiedsrichtergespann, die es oft wirklich nicht leicht haben auf dem Platz, aber heute muss ich ehrlich sehr leider sehr deutliche Kritik üben. War es uns heute nicht möglich, etwas Zählbares mitzunehmen, klar kann man jetzt sagen, man sei ein schlechter Verlierer, aber wenn die Gästespieler und Verantwortliche mich fragen, was wir dem Schiedsrichtergespann denn getan haben und sagen, dass es sonst ein faires, spannendes Spiel hätte sein können, sagt es schon viel aus. Ich kann eine Niederlage respektieren, aber das heute hat einfach einen faden Beigeschmack. Ich mache meinen Jungs heute keinen Vorwurf, klasse gekämpft, aber mehr war leider heute nicht möglich. Schiedsrichter haben es oft nicht leicht, aber Spieler oftmals auch nicht. Wir machen weiter und hoffen, sportlich wieder drei Punkte zu holen. Laboe wünsche ich weiterhin viel Erfolg, sehr angenehmer Gegner. Bei der letzten Roten Karte hört der Schiedsrichter, was nach Abpfiff, sucht sich einen Spieler raus und zeigt Rot. Alles auf Verdacht, wo es herkam. Schade für den Spieler, der dadurch gesperrt wird.“

SpVgg Putlos – SG Dobersdorf/P’hagen 2:5 (1:2)

Olaf Schlüter (SpVgg Putlos): „Wir haben 2:5 verloren, aber ich finde, es ist zu hoch ausgefallen. Natürlich ist es eine gute Mannschaft, Dobersdorf ist gut eingespielt, das wusste man von vornherein. Wir führen mit 1:0 durch eine Kopfballverlängerung von Kruse auf Marten Ruge, der macht den mit einem Dropkick rein. Dann kriegen wir gleich das 1:1. Dann müssen wir das 2:1 machen. Kruse legt quer auf Marten, der kriegt den Ball nicht unter Kontrolle, will dann reinschieben, dann war der Gegenspieler dazwischen, dann schießt er aufs Tor und auf der Linie wird gerettet. Das muss das 2:1 sein und im Gegenzug bekommen wir das 1:2. Das haben sie gut gespielt, eine gute Kombination. Dann bekommen wir einen Elfmeter gegen uns, sind da im Sechzehner etwas doof zu Werke gegangen. Den hält Rico und den Nachschuss auch. Dann steht es 2:1 zur Halbzeit, es war noch nichts verloren gewesen. Für die Mannschaft, die wir hatten, unser Torwart Philipp Pries hat vorne im Sturm mit Marten gespielt und dann hatten wir noch drei Altherrenspieler dabei. Für das Spielermaterial, was wir hatten, war es wirklich vollkommen in Ordnung. Wir waren ruhig auf dem Platz, haben tatsächlich Fußball gespielt und deswegen war es insgesamt ganz gut.

In der zweiten Halbzeit machen wir durch eine gute Kombination das 2:2. Martens schiebt ihn rein. Dann müssen wir das 3:2 machen, sieben Meter vor dem Tor will Marten den Ball nochmal annehmen und direkt hinter ihm ist ein Gegenspieler. Das musste es sein, dann führst du auch, aber wie es so kommt, dann bekommen wir hinten das 2:3, 2:4 und 2:5. Es war zu hoch, an sich haben sie verdient gewonnen, weil sie genug Chancen hatten, aber wir hätten drei oder vier Tore schießen müssen, aber ich bin zufrieden mit der Mannschaftsleistung für das, was wir hatten. Auf der Bank saßen fast nur zweite Herren-Spieler. Bis auf ein, zwei Ausnahmen, die haben wir vor dem Spiel noch aktivieren können, weil ich vor dem Spiel wieder zwei, drei kurzfristige Absagen bekommen habe. Felix Prokoph hat sich in der ersten Halbzeit dann auch noch verletzt.“

TSV Klausdorf II – TSV Lensahn 3:6 (2:2)

Daniel Safadi (TSV Lensahn): „Das Ergebnis hat heute gezeigt, warum beide Mannschaften ein relativ wildes Torverhältnis mit 6:3 haben und ein halbes Handballergebnis entstanden ist. Beide Mannschaften haben versucht, Fußball zu spielen, kein blindes Geschlage, sodass ich glaube, dass ein halbwegs ansehnliches Spiel zustandegekommen ist, wo wir verdient in Führung gegangen sind, es aber schnell wieder aus der Hand gegeben haben. Es war aus meiner Sicht etwas unnötig, zwei individuelle Fehler, die wir zugelassen haben. Kommen dann aber zwei Minuten später zurück und machen das 2:2. Damit gehen wir auch in die Halbzeit. Wir kommen wieder besser raus, gehen dann nach einem Standard und einmal schön herausgespielt wieder in Führung. Verlieren dann aber wieder die Kontrolle, so etwa zehn Minuten, ähnlich wie in der ersten Halbzeit, wo Klausdorf zum 3:4-Anschlusstreffer durch einen Elfmeter kommt. Ich bin froh, dass wir uns schnell wieder gefangen haben und das Ergebnis dann nach oben geschraubt haben. Wir haben gewonnen, was für uns unheimlich wichtige drei Punkte sind. So darf es gerne mit dem einen oder anderen Gegentor weniger in der Zukunft weitergehen.“

Der 6. Spieltag

TSV Lütjenburg – SV Großenbrorde 3:0
Heikendorfer SV II – FT Preetz 2:1
SG Bösdorf/Malente – Eutin 08 II 3:3
Raisdorfer TSV – Concordia Schönkirchen 2:5
SG Insel Fehmarn – SG Dersau/Kalübbe 1:3
SC Cismar – VfR Laboe 2:3
SpVgg Putlos – SG Dobersdorf/P’hagen 2:5
TSV Klausdorf II – TSV Lensahn 3:6

1.Eutin 08 II – U23517 : 913
2.SG Dobersdorf/​P’hagen513 : 712
3.FT Preetz518 : 1010
4.TSG Concordia Schönkirchen511 : 310
5.SG Dersau/​Kalübbe610 : 810
6.SG Bösdorf /​ Malente412 : 88
7.VfR Laboe512 : 118
8.TSV Lütjenburg613 : 137
9.TSV Lensahn612 : 167
10.SC Cismar59 : 106
11.Heikendorfer SV II612 : 175
12.Raisdorfer TSV615 : 225
13.SG Insel Fehmarn33 : 44
14.TSV Klausdorf II – U23511 : 174
15.SV Großenbrode47 : 103
16.SpVgg Putlos67 : 173
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