Norderstedts Brown im Zweikampf mit Altonas Silva Monteiro. Foto: Lobeca/Gettschat

Norderstedt – Lange mussten die dezimierten Norderstedter zittern, doch nach knapp 95 Minuten hatten sie Gewissheit: Drei Punkte und der Sprung auf Tabellenplatz 3. Dabei ging es gegen Altona 93 gut los, die Gastgeber hatten die Hamburger im Griff und sich durch einen Distanzschuss von Rico Bork (8.) und eine schöne Einzelaktion von Nils Brüning, der mit Tempo in den Strafraum eindrang, dabei Mundhenk und Wohlers einfach stehen ließ, das Tor aber knapp verfehlte, gute Möglichkeiten. Fast schon zwangsläufig fiel nach 19 Minuten das verdiente 1:0. Der erneut auffällige Dylan Williams drang von der rechten Seite in den Strafraum ein und spielte den Ball scharf in die Mitte, wo Jan Lüneburg den Ball zu Gunsten des besser postierten Nils Brüning durch ließ – der starke Linksaußen bedankte sich mit dem Führungstreffer (21.).

Doch auf die Freude folgte der Schreck: Zum dritten Mal in den letzten vier Spielen musste in Norderstedter früher zum Duschen. Dieses Mal traf es Kapitän Jordan Brown, der im Mittelfeld gegen Kevin Krottke zu spät kam und und ihn mit offener Sohle traf (27.). So mussten die verbliebenen zehn Spieler 63 Minuten plus Nachspielzeit zu zehnt überstehen und erkämpften sich ein dickes Lob vom hochzufriedenen Jens Martens: „Wir sind stolz darauf, was die Mannschaft nach der Roten Karte alles rausgehauen hat und wie sie in Unterzahl das 1:0 verteidigen konnte. Das war großartig.“, der bereits vor dem Anpfiff den ersten Wechsel vornehmen musste: Lars Huxsohl verspürte beim Aufwärmen erneut eine Instabilität im Knie, für ihn sprang kurzfristig Stefan Rakocevic ein, der seinen Job erneut hervorragend erledigte und seinen Kasten sauber hielt.

Mit dem Platzverweis von Jordan Brown zogen sich die Hausherren etwas zurück und gaben den Altonaern mehr Platz, die diesen jedoch kaum zu nutzen wussten. Zweimal prüfte Dennis Rosin Rakocevic (39./45.), ein Kopfball von Krottke ging am Tor vorbei (47.) – mehr hatte Altona an Torchancen nicht zu bieten. „Auch diesmal haben wir alles versucht, aber wieder zu schnell ein Gegentor bekommen. Das wiederholt sich völlig unnötig. Den Rest der Zeit sind wir angelaufen und haben versucht, irgendwas zu machen. Dabei haben wir allerdings wenig Lösungsmöglichkeiten gehabt“, sagte der enttäuschte AFC-Coach Andreas Bergmann nach der Partie.

Im Gegenteil: Die 93er hatten Glück, dass das Ergebnis nicht höher ausfiel. So verweigerte der Schiedsrichter den Gastgebern gleich zwei Elfmeter – sowohl als Benjamin Safo-Mensah einen Brüning-Kopfball an die Hand bekam (58.) als auch kurz vor Schluss, als Yannik Nuxoll mit ringerischen Elementen von Dallas Aminzadeh vom Kopfball abgehalten wurde.

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„Der Schiedsrichter meinte, es wäre nicht genug für einen Elfmeter gewesen. Wenn er jedes Mal Halten im Strafraum pfeifen würde, gäbe es pro Spiel drei bis vier Elfmeter“, so Nuxoll nach der Partie, der hinzufügte. „Allerdings hat er mich komplett umklammert. so dass ich gar nicht zum Kopfball gekommen bin.“

Auch aus dem Spiel heraus hätte Norderstedt durch Evans Nyarko (63./78.) und Nils Brüning (77.) noch Möglichkeiten, das Ergebnis deutlicher zu gestalten, am Ende blieb es aber beim knappen 1:0-Sieg. Norderstedt schiebt sich damit auf den dritten Tabellenplatz vor und reist am kommenden Sonntag an die Hoheluft zum Topspiel beim Tabellenzweiten FC Teutonia 05 Ottensen. Altona bleibt Vorletzter und trifft am Sonntag im Kellerduell auf den Heider SV.

(PM/mk)

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