
Eine Milliarde US-Dollar. Die Großen werden immer größer und die Kleinen gucken in die Röhre. Die Klub-WM in den USA startet heute Nacht mit ihrem Mammut-Turnier von 32 Mannschaften aus der ganzen Welt. Sechs Kontinente senden ihre besten Spieler in das Trump-Land und haben schon jetzt dicke Kohle eingestrichen. Nur die Antarktis darf kein Team schicken. Ansonsten ist alles dabei, was auf diesem Planeten fußballerisch etwas zu bieten hat.
Bayern und BVB erhöhen Kontostand
Und das wird schonmal vor dem ersten Anpfiff fürstlich belohnt. Bis zu 125 Millionen Dollar kann der Turniersieger einstreichen, wenn er sich in einer der acht Gruppen a vier Clubs durchsetzt, das Achtel-, Viertel- sowie Halbfinale übersteht und im Finale den Pott hochhält. Alleine Real Madrid soll für die Teilnahme rund 38 Millionen Dollar bekommen. Die beiden deutschen Vereine Bayern München (rund 27 Millionen Euro) und Borussia Dortmund kassieren etwas weniger. Verrückt! Denn das stellt den gesamten Etat einer Saison mancher Bundesligisten in den Schatten. Für einen Sieg in der Gruppenphase gibt es dazu 2 Millionen US-Dollar und für ein Unentschieden wird diese Summe geteilt. Und so zieht sich das durch das Turnier.
Verband verdient keinen Dollar
Bei der FIFA ist der umstrittene Boss Gianni Infantino sicher, dass die neue Klub-WM ein voller Erfolg wird. Ein Viertel der Gesamtsumme des hochdotierten Turniers soll in den kleineren Clubs weltweit zugutekommen. Der Verband selbst soll keinen einzigen Dollar daran verdienen. Das passiert also alles aus reiner Nächstenliebe und Solidarität. Wahrscheinlich genauso wie die Weltmeisterschaften in Katar und Saudi-Arabien, die ja in für sich bekannten fußballverrückten Ländern ausgetragen wurden oder werden. Wie war das mit den nachhaltigen Stadien, die danach zum Teil leer bewacht werden?
Billiger als Regionalliga
Lionel Messi, Luis Suarez und Sergio Romero sowie andere Stars sind dabei. Die Weltmeisterschaft der Clubs bietet also für den Freund des coolen Balls alles. Nur zu blöde, dass das die US-Amerikaner nicht so sehen. Es drohen zum Eröffnungsspiel heute Nacht (15.6.) um 2 Uhr (MESZ) leere Tribünen, denn im Hard Rock Stadium trifft Gastgeber Inter Miami auf den ägyptischen Rekordmeister Al Ahly könnte es halbleer bleiben. Die FIFA hat schnell reagiert und hat die Ticketpreise gesenkt. Für 20 US-Dollar kann man die Begegnung nun sehen und bekommt noch vier Freikarten dazu. Also hat man am Ende für vier US-Dollar 90 Minuten Sahne-Fußball zu erwarten. Da ist jedes Pay-Per-View-Ticket teurer in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord, wie zuletzt. Nur als Zusatzinfo für das Spiel in Florida: Die billigste Karte kostete noch vor einer Woche 349 US-Dollar.
Knapp alle sechs Tage ein Spiel im Schnitt – im Jahr
Stars als Ramschware und mit dem vermeintlichen Slogan „Nach der Saison ist vor der Saison“. Inter Mailand beispielsweise hat bisher 59 Pflichtspiele in Italien und der Champions League absolviert. Da freuen sich die Knochen der Sport-Ikonen. Aber was macht man nicht alles für Geld… Urlaub zumindest nicht. Und darum dürfen sich Bayern und Dortmund am Ende auch nicht beschweren, wenn die Belastung der eigenen Profis zu hoch ist.
Die Reichen werden immer reicher
Für die nationalen Ligen und somit die Bundesliga ist das sowieso eine Katastrophe, denn die Schere zwischen arm und reich wird noch größer. Und das alles unter dem Deckmantel des Fußballs des Weltfußballverbandes.
Mein Plan
Und ja, ich werde mir vielleicht die Spiele der deutschen Teams anschauen. Das läuft dann hier aber vermutlich nebenbei und ohne Ton. Vielleicht bin ich aber auch im Garten oder drehe eine Runde mit meiner Family.
Nochmal: Eine Milliarde US-Dollar (also 865.614.000,00 Euro). Warum?
Euer Roland Kenzo
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