Elfer-Drama im Pokal: FC St. Pauli versagen die Nerven – Hürzeler nimmt Serienriss an

Ex-Lübecker Daniel Thioune zum zweiten Mal im Halbfinale

Düsseldorfs Andre Hoffmann tröstet St. Pauli-Kapitän Marcel Hartel. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – Der FC St. Pauli hat das Halbfinale im DFB-Pokal verpasst. Am Dienstagabend unterlag der Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf zuhause im Elfmeterschießen mit 5:6 (HL-SPORTS berichtete). Nach 24 ungeschlagenen Pflichtspielen erwischte es die Hamburger in der entscheidenden Partie zum Halbfinale. Pokal-Torwart Sascha Burchert sowie Kapitän Marcel Hartel hatten dabei Pech.

Unvermögen und Pech

Burchert verursachte im ersten Durchgang der regulären Spielzeit einen Elfmeter, den Vincent Vermeij zur Fortuna-Führung verwandelte. Auch das 1:2 ging auf seine Kappe. Er hielt einen Daferner-Schuss nicht fest, so dass Ao Tanaka in der Verlängerung einnetzte.
Hartel dagegen traf zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich nach einer Stunde, doch im Elfmeterschießen scheiterte er zweimal an Florian Kastenmeier im Düsseldorfer Tor. Der erste Strafstoß musste wiederholt werden, da sich der Fortuna-Keeper zu früh von der Linie wegbewegte. Er hielt letztlich beide Versuche des Kapitän der Braun-Weißen.

„Es kann nicht immer bergauf gehen“

St. Paulis Cheftrainer Fabian Hürzeler flog in der Verlängerung vom Platz. Warum? Das konnte er im TV-Interview bei “Sky“ nicht beantworten und bemängelte dabei die fehlende Kommunikation der Schiedsrichter. Zum Ausscheiden sagte er in der Pressekonferenz: „Wir waren schon sehr fahrig und nicht so klar im Spielaufbau, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir waren trotzdem die spielbestimmende Mannschaft und hatten unsere Aktionen. Nicht die klaren Torchancen, aber wir waren präsent. In der Verlängerung müssen wir dann das 2:1 machen. Nach dem 2:2 hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Das haben wir dann im Elfmeterschießen nicht genutzt. Das ist sehr bitter, aber so ist Fußball. Wir haben über 90 Minuten nicht das gespielt, was wir können. Das müssen wir uns ankreiden. Es ist wichtig, nach solch bitteren Momenten wieder aufzustehen. Das macht eine große Mannschaft aus. Es kann nicht immer bergauf gehen, Fehler gehören im Fußball dazu.“

Anzeige

Thioune mit größtem Pokal-Erfolg seiner Trainerlaufbahn

Sein Gegenüber Daniel Thioune erreichte mit diesem Sieg den größten Pokal-Erfolg seiner Trainerlaufbahn. Als Spieler stand er vor 21 Jahren mit dem VfB Lübeck einmal im Halbfinale, unterlag im Weserstadion allerdings nach Verlängerung mit 2:3 bei Werder Bremen. Sein damaliges Team um Chefcoach Dieter Hecking führte zweimal, brachte den Vorsprung allerdings nicht ins Ziel. Er sagte am Dienstagabend zum Sieg seines aktuellen Vereins: „Für uns war es wichtig, das Pokalspiel schnell anzugehen und anzunehmen. Wir haben das gegeben, was wir konnten und das bekommen, was wir erwartet haben. Es war ein Abnutzungskampf und von uns sehr diszipliniert verteidigt. Wir haben die Räume eng verteidigt, genauso hatten wir das auch vergangenen Samstag vor. Wir haben dieses Mal nicht diese individuellen Fehler gemacht und da haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Der Rest war totale Dramaturgie, wenn man in der 120. noch das Gegentor bekommt. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, dass sie sich davon nicht hat unterkriegen lassen. Genauso wie im Elfmeterschießen, wo wir erst in Rückstand geraten und dann den wiederholten Elfmeter erneut parieren. Wir freuen uns maximal drüber, dass wir hier glücklich das DFB-Pokal-Halbfinale erreicht haben.“

Am meisten erwartete Sportveranstaltung in der Region?

  • Lübecker Stadtderby im Fußball (62%, 171 Votes)
  • Beachvolleyball-Turniere an der Ostsee (10%, 28 Votes)
  • Segelregatta Travemünder Woche (8%, 23 Votes)
  • Lübecker Marathon (7%, 18 Votes)
  • Boxen "Fight Night" (7%, 18 Votes)
  • Handball-Landesmeisterschaft (6%, 17 Votes)

Total Voters: 275

Wird geladen ... Wird geladen ...
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -