
Ahrensbök – Im Kampf um die Verbandsliga stieg am Freitagabend das Hinspiel der Aufstiegsrelegation zwischen dem MTV Ahrensbök und Eutin 08 II. Der Vizemeister der Kreisliga Südost traf auf den der Ost-Staffel und gewann mit 1:0 (1:0). Schon im Vorfeld war klar, dass es keinen Favoriten gab.
Kein Favorit im Vorfeld
Sowohl Ahrensbök als auch die Eutiner Reserve hatten einige Argumente für sich. Beide gingen mit einer eindrucksvollen Serie ins Hinspiel. Das Ostholstein-Duell sorgte für Vorfreude. An Grünen Redder war dementsprechend einiges los.
Zur Überraschung kehrte Danny Cornelius beim MTV in die Startelf zurück. Der frühere Regionalligakicker und aktuelle Trainer des VfR Neumünster stand im Saison-Endspurt nicht immer zur Verfügung. Nun war er wieder da. Eutin trat in Bestbesetzung an. Mit Jorge Bruckmann und Morits Manzow kehrten zwei Stammspieler zurück in die erste Elf.
In der Anfangsphase waren die Gäste das bessere Team. Sie machten das Spiel und näherten sich dem MTV-Kasten an. Nach vier Minuten gab es die erste gute Chance, als Sarnow einen Freistoß an den langen Pfosten brachte und Bruckmann knapp vorbeiköpfte. Die Hausherren waren vorerst mit Verteidigen beschäftigt. Mit der Zeit änderte sich dies allerdings. Ahrensbök wurde aktiver, fand eine Lücke und kam durch Cornelius (16.) zu einer ersten richtig guten Möglichkeit. Die Latte verhinderte allerdings die Führung durch den 40-Jährigen.
Ahrensbök wird stärker
Ahrensbök setzte nun die Defensive des Gegners mehr unter Druck. Immer wieder war Cornelius dabei sehr auffällig. Er ging immer wieder ins Tänzchen mit Lennard Jakubenko und genau dieses Duell war im ersten Durchgang interessant. Einmal gerieten beide aneinander. Viele klare Torchancen gab es am Grünen Redder in der ersten Hälfte nicht. Eher war es ein intensives Spiel mit Zweikämpfen. Eutin wirkte phasenweise etwas nervös, was für eine solch junge Mannschaft nicht überraschend war. Zehn Minuten vor der Pause kam es zu einem Schlüsselmoment. Eutins Jannik Sarnow foulte im eigenen Strafraum und der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt. Ahrensböks Torjäger Bennet Dumke (36.) ließ sich die Option nicht nehmen und traf zur Führung. Die Hausherren waren auf Kurs. Danach hatte die 08-Reserve durch Monty Gutzeit die Möglichkeit zum Ausgleich, doch er verfehlte nur knapp.
Platzverweise auf beiden Seiten
Pünktlich zur zweiten Hälfte endete der starke Regenschauer, der zuvor nach einer halben Stunde Spielzeit einsetzte. Eutin war gefordert auf den Rückstand zu reagieren. Es brauchte etwas mehr Durchschlagskraft gegen ein stabiles Ahrensbök. Die Mannen aus der Kreisstadt bestimmten wieder das Spiel, kamen oftmals über den schnellen Ben Tchou Tchoui nach vorne. Im letzten Drittel fehlte allerdings oftmals die Genauigkeit. Stürmer Gutzeit kam zu selten in der Box an den Ball. Ahrensbök setzte auf Umschaltmomente, was ebenfalls nicht richtig zwingend wurde. In der 76. Minute kam Hoffnung für Eutin auf. MTV-Kapitän Patrick Bernier sah die Gelb-Rote Karte. Überzahl also für 08 gegen einen Gegner, bei dem die Kräfte schwanden. Es gab Gelegenheiten, unter anderem durch Dustin Uchneytz oder Leon Steffen, doch der Ausgleich fiel nicht. Die Gastgeber verteidigten fast alles weg, ließen kaum Räume zu und machten es mit ihrer Erfahrung und Abgezocktheit dem Gegner richtig schwer. Die Zeit lief runter und die Mannschaft von “Shorty“ und Philip Bohnsack agierte weiterhin zu zehnt. Kurz vor dem Abpfiff erwischte es Jannik Sarnow (89.). Eutins Kapitän flog wegen Meckern vom Platz.
Kollege Jakubenko sagte nach Abpfiff über die Rote Karte: „Das ist ein Witz. Sag ich ganz ehrlich. Ich stehe daneben, er sagt, das ist nur in den Mann, und kriegt dann für diese Aussage Gelb-Rot als Kapitän. Ich habe mich noch nicht einmal im Ton vergriffen – für mich ein Witz.“
Zehn gegen Zehn hieß es und es warteten noch acht Minuten Nachspielzeit. In diesen wurde es umkämpft, hitzig und spannend, doch der Ausgleich blieb aus. Somit geht der MTV mit einer knappen Führung ins Rückspiel am Dienstagabend.

Die Stimmen zum Spiel
Philip Bohnsack (MTV Ahrensbök): „Es war natürlich das erwartete schwere Spiel gegen einen Gegner, der hochmotiviert war, um den Sieg zu holen. Aber auch wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde richtig hart geackert, als Team gearbeitet – was uns die ganze Saison ausgezeichnet hat – und so gehen wir auch in das nächste Spiel. Ausschlaggebend war auf jeden Fall unser Kampfgeist und das Kollektiv, das wir wieder einmal gezeigt haben. Das, was uns die ganze Rückrunde schon ausgezeichnet hat, hat uns heute auch wieder ausgezeichnet und den Sieg beschert.“
Lennard Jakubenko (Eutin 08 II): „Wir waren eindeutig spielbestimmend über die ganzen 90 Minuten. Wir machen leider kein Tor, kriegen durch einen Elfmeter ein Gegentor. Es kann eigentlich nur ein Standard sein. Eigentlich war es eine Frage der Zeit, bis wir eines schießen, aber so verlieren wir mit 0:1. Ansonsten kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Vielleicht waren wir ein bisschen zu nervös – es ist ja auch eine junge Mannschaft. Wir haben alles reingeworfen. Ich glaube, wenn wir zehn Spiele so spielen, schießen wir in neun Spielen ein Tor. Ein Spiel dann nicht, aber es gibt ja noch ein Rückspiel.“
