
Zürich – Am Mittwochabend ging es im Duell zwischen Deutschland und Spanien um den Finaleinzug bei der Europameisterschaft der Frauen. Nach 120 Minuten musste sich die Deutsche Frauen-Nationalmannschaft trotz großen Kampfes knapp mit 0:1 geschlagen geben und darf somit nicht weiter vom EM-Titel träumen.
Spanische Spielkontrolle und Hochkaräter
Die Anfangsphase war geprägt von vorsichtigem Abtasten auf beiden Seiten. Die Spanierinnen hatten mehr vom Spiel, während Deutschland auf Konter lauerte. Die erste Großchance der Partie gehörte jenen Deutschen. Ein langer Abschlag von Torhüterin Ann-Katrin Berger rutschte durch und brachte Klara Bühl direkt vor das gegnerische Tor. Sie verzog knapp (8.). Auffallend auf Seiten der Gastgeberinnen war vor allem die hohe Intensität und Einsatzbereitschaft gegen den Ball. Nach guten 20 Minuten dann die erste Chance für die Gäste aus Spanien. Durch einen Fehler von Franziska Kett, die den Ball im Strafraum nicht verarbeiten kann, landet die Kugel bei Esther Gonzalez, die per Volley an ihrer Vereinskollegin Berger scheitert (21.). Kurz vor der Pause drehten die Frauen in rot nochmal auf und erarbeiteten sich mehrere Chancen. In der 41. traf Kapitänin Irene Paredes nach einer Ecke den Pfosten, wenig später zwang Esther Berger zu einer Glanzparade (45.+1).
Lucky Punch verpasst
Nach dem Seitenwechsel setzten die Spanierinnen ihre spielerische Dominanz fort. Sie blieben weiterhin am Drücker und trafen auf leidenschaftliche Gegenwehr eines deutschen Teams, dass sich im Kollektiv in alles reinwarf. Eine gute Stunde war gespielt, als Bühl aus dem Nichts nach gutem Haken die Führung verpasste (63.). Das Spiel plätscherte vor sich hin. Die Südeuropäerinnen behielten die Spielkontrolle, ihnen fehlte jedoch die zwingende Effizienz im letzten Drittel. Die Schlussphase der regulären Spielzeit hatte es dann nochmal in sich. Im Mittelpunkt stand wieder die auffällige Bühl, die zunächst einen Freistoß aus guter Position nur knapp neben das Tor setzte (85.). Mit dem Ablauf der Nachspielzeit sorgte ihr abgefälschter Distanzschuss fast für den Lucky Punch. Spaniens Torhüterin Cata Coll rettete in letzter Not und war sofort wieder bereit, um den Nachschuss von Carlotta Wamser zu entschärfen. Es ging also erneut in die Verlängerung.
Dieser eine Moment reicht
Die zusätzlichen 30 Minuten begannen ereignisarm, keine echte Torchance in der ersten Hälfte. In der 113. Minute dann der langersehnte erste Treffer – erzielt von der spanischen Weltfußballerin. Aitana Bonmati drehte sich nach Zuspiel von Athenea in den Strafraum hinein und visierte aus spitzem Winkel das kurze Eck an und brachte damit die 1:0-Führung. Ausgerechnet die überragende Berger sah bei diesem Gegentor nicht gut aus. Dabei blieb es.

Bildquellen
- Ann-Katrin Berger: Lobeca/Ines Hähnel
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