
Lübeck – Am Sonntag (13.7.) wurde die Woche des Confima-Cups des FC Dornbreite mit dem Finaltag komplettiert. Die Plätze fünf, drei sowie der Turniersieger wurden ausgespielt. Dabei war es zweimal sehr eng und einmal – zumindest was das Ergebnis angeht – eine klare Angelegenheit.
SG Sarau/Bosau – SV Azadi Lübeck 0:6 (0:0)
Im Spiel um Platz fünf trafen sich die SG Sarau/Bosau und der SV Azadi Lübeck ab 12 Uhr. Die Lübecker spielten keine 24 Stunden zuvor im Landespokal gegen den SSV Güster (2:1), wo sie sich spät durchsetzten. Nun ging es direkt wieder ran, doch in der Startelf der Männer vom Koggenweg fanden sich einige Akteure aus der Zweiten beziehungsweise dem zweiten Anzug wieder. Auf der Gegenseite standen ein paar mehr Akteure als noch am Freitagabend gegen Dornbreite (0:4) zur Verfügung. Man agierte mit einer Doppelspitze bestehend aus Espen Prieß und Elia Engel. Die Anfangsphase war geprägt von vielen Zweikämpfen, überwiegend im Mittelfeld. Klare Chancen ließen auf sich warten. Es gab Annäherungen, als zum Beispiel nach vier Minuten Metin Mirzta auf und davon war, doch Julian Hagedorn in höchster Not rettete. Zwei Minuten später zog Azad Meran ein gutes Stück über den Querbalken. Anschließend bot die Partie allerdings kaum Höhepunkte. Erst nach etwas mehr als einer halben Stunde, als der Ball zum völlig freistehenden Philipp Truschkowski kam, wurden die Ostholsteiner brandgefährlich. Es entstand eine erste Drangphase in diesem Spiel, in der Prieß (knapp vorbei) sowie Gutsch (rüber) den Führungstreffer verpassten. Die besseren Chancen gehörten definitiv der Elf von Tony Böhme. Diese musste allerdings einen schmerzlichen Verlust hinnehmen, denn neben den ohnehin vielen Ausfällen könnte sich nun auch noch Elia Engel gesellen. Der ehemalige Eutiner verletzte sich am Knie und wurde ausgewechselt.
Im zweiten Durchgang gab es zunächst eine Annäherung der Lübecker, bevor im Gegenzug plötzlich Espen Prieß auf und davon war, doch an Torhüter Szymura scheiterte. Bis dahin blieb es eine enge, offene Partie. Nur die Chancen sprachen für die SG. Zal Akyol kam zehn Minuten nach Wiederbeginn dann im Sechzehner zu Fall. Es gab Foulelfmeter für den SVA. Nauzad Hassan (55.) übernahm als Kapitän die Verantwortung und traf zur Führung. Acht Minuten später kam es dann zu einem Schlüsselmoment. Es wurde durchgewechselt und nun kamen unter anderem Marco Pajonk und Dustin Thiel. Diese sollten den Unterschied machen. Cesur Kaya (65.) tauchte vor dem Tor auf und traf eiskalt zum 2:0. Nun war die Partie endgültig aus Sicht der Lübecker gekippt. Zal Akyol (70.) sorgte für die Vorentscheidung, und nur eine Minute später folgte der vierte Treffer. Pajonk glänzte mit einer herausragenden Vorarbeit. Der Neuzugang aus Todesfelde war kaum zu stoppen, chippte den Ball rüber, wo Kaya (71.) leichtes Spiel hatte. Die nächste Turnierklatsche drohte der Mannschaft aus der Verbandsliga Ost. Zal Akyol (77.) drückte den Ball zu seinem Doppelpack über die Linie, bevor der Schlusspunkt drei Minuten vor Ende gesetzt wurde. Dustin Thiel (87.), der eine Minute zuvor noch knapp verpasste, traf ins lange Eck zum 6:0-Endstand. Somit setzte sich die Mannschaft von Trainer Niwar Jasim mit 6:0 durch. Das Wochenende wurde nicht nur mit dem Landespokal-Weiterkommen gegen Güster, sondern nun auch einem Kantersieg gekrönt.
Tony Böhme (SG Sarau/Bosau): „Gerade erste Halbzeit fand ich uns nicht schlechter, ganz im Gegenteil, ich glaube, wir hatten auch die besseren Chancen. Wir hatten zwei, drei richtig gute Dinger, die wir in der ersten Halbzeit übers Tor oder daneben setzen. Da konnte man noch sagen, war es auf Augenhöhe. Nachher, zweite Halbzeit, hat die Luft nachgelassen. Es ist die zweite Trainingswoche und man merkt schon noch, da wir auch einige Urlauber und Verletzte hatten, dass da wirklich noch viel Luft nach oben ist und wir da noch wirklich ackern müssen. Ich glaube, das war der ausschlaggebende Grund, und wenn du dann noch einen Thiel, Pajonk und Grimm von der Bank bringst – gerade bei Pajonk hat man gesehen, das ist dann schon eine ganz andere Ansage. Nichtsdestotrotz darf man das nicht so leicht verteidigen und muss da enger dran sein und konsequenter klären. Es ist natürlich schade, das sind viel zu viele Gegentore. Da werden wir die nächsten zwei Wochen dran arbeiten, das Fitnesslevel auf ein angemessenes Level zu schaffen und dann können wir die nächsten Schritte gehen.“
Niwar Jasim (SV Azadi): „Wir hatten das Spiel über 90 Minuten unter Kontrolle gehabt, gute Kombinationen und Spielstaffetten dabei gehabt. In der ersten Halbzeit hatten wir sechs Mann aus der Zweiten dabei, und auch die haben sich sehr gut integriert. Ich war sehr zufrieden. Unterschied gemacht haben die Einwechslungen natürlich. Es sind gestandene Spieler, da sollte man den Unterschied schon erkennen und das haben wir gut umgesetzt. Demnach sind dann auch die Tore gefallen.“
Eutin 08 – TSV Pansdorf 1:0 (0:0)
Im Spiel um Platz drei kam es zu einem Duell zweier Ostholsteiner Teams. Eutin 08 traf als Oberligist auf den klassentieferen TSV Pansdorf II. Beide beendeten die Gruppenphase mit je einem Sieg und einer Pleite. Nun sollte sich zeigen, wer fitter ist. Während Pansdorf eine sehr intensive Vorbereitung mit der Eichholzer Sportwoche und nun dem Confima-Cup hatte, waren die Rosenstädter erst am Vortag in Flensburg gefordert. Dort zog die Mannschaft vom Waldeck dank eines 4:0-Sieges in die nächste Runde des Landespokals ein. Im Fokus beim Spiel um Platz drei standen die beiden Trainer. 08-Coach Dennis Jaacks trainierte einst Pansdorf, wo er assistiert wurde von niemand Geringerem als Hendrik Block. Dieser stand ihm nun gegenüber, als Chefcoach des Gegners. Eutin trat mit einem ziemlich dünnen Kader an. Stammspieler wie Hussein Sharba, Leon Dippert oder auch Lukas Schultz waren allesamt nicht dabei. Im Sturm startete Lennard Jenssen, der mit seiner Schnelligkeit ein Faktor sein sollte. In den ersten Minuten war Pansdorf das etwas aktivere Team. Timon Werda suchte erstmals den Abschluss. Im Anschluss nahm Eutin das Geschehen immer mehr in die Hand und kam zu guten Gelegenheiten. Eine Ecke von Simon Broszeit verpasste Lasse Schröder um nur wenige Zentimeter. Vier Minuten später bereitete der Youngster vor. Er chippte die Kugel zu Cedric Schrake, dessen Hereingabe niemanden in der Mitte fand. Nun waren die Rosenstädter am Drücker. Die gefährlichen Ecken waren dabei ein Faktor. Kunert brachte die Ecke von der linken Seite, die sowohl Tom-Luca Weist als auch Schröder verpassten. Im Anschluss wurde die Block-Elf wieder mutiger. Malte Villbrandt brachte einen Freistoß gefährlich aufs Tor, kurz darauf verzog Etienne Noel Grimm. Die beste Chance für den TSV verbuchte nach einer halben Stunde ebenfalls Grimm, der Kiecok nach starker Einzelaktion forderte. Die letzte Chance vor dem Pausentee hatte nochmal 08, nachdem Schrake aus spitzem Winkel Leptien forderte. Zur Pause lässt sich klar sagen, dass auf beiden Seiten die Kräfte fehlten. Vor allem dem Landesligisten war mit zunehmender Dauer anzumerken, dass nicht mehr ganz so das Tempo gegangen werden konnte.
Eutin war nach dem Seitenwechsel zwingender, denn sie kamen nun zu einigen klaren Chancen. Tim Schüler, der zur zweiten Hälfte eingewechselt wurde, verpasste zweimal. Kunert scheiterte ebenfalls. Jan Hecht, der in diesem Sommer vom FC Dornbreite kam, wurde mehrfach gefordert, doch der Ball ging nicht rein. Das Führungstor lag in der Luft – und es fiel. Zunächst blieb den 08ern ein Elfmeter verwehrt, und in der nächsten Aktion traf Max Golovcanski (81.) zum verdienten Führungstreffer des Oberligisten. Einen großen Anteil daran hatte Schrake mit einer starken Einzelaktion. Nun war Pansdorf in einem aufgeheizten Spiel gefordert. Die Mannschaft vom Techauer Weg kam allerdings zu kaum zwingenden Gelegenheiten. Felix Bushaj verpasste die Vorentscheidung, während es im Gegenzug zu einem gefährlichen Vorstoß kam. Dieser wurde mit einem Foul gestoppt, doch es blieb gefährlich. Der Schiedsrichter pfiff allerdings den Vorteil weg und nahm dem Landesligisten eine vielversprechende Chance. Trainer Hendrik Block sagte zu HL-SPORTS: „Am Ende kann man über solche Situationen immer streiten. Es ist natürlich super ärgerlich für uns. Der Schiedsrichter hat es anders gesehen oder den Vorteil gar nicht erkannt, das spielt aber auch keine Rolle. Wir hätten auch cleverer zu Ende spielen können. An der Entscheidung hat es nicht gelegen. Natürlich ist es aus unserer Sicht eine sehr unglückliche Situation, dass er den Vorteil wegpfeift, aber auch das gehört dazu.“ So blieb es beim 1:0 für Eutin.
Dennis Jaacks (Eutin 08): „Es war für uns ein interessanter Test, weil wir nochmal ein bisschen anderes Personal sehen konnten. Es waren andere Personalien auf dem Feld als zuletzt, die Konstellation, also die Mannschaftsteile habe ich gesehen. Es ist ein Gegner, den wir schon ganz gut bespielen konnten. Vom Timing ist es extrem unglücklich, man hat gesehen, wie dezimiert wir aufgelaufen sind, mit wie vielen Ausfällen. Viele auch angeschlagen, ich musste zweimal hin und her wechseln, um mit elf Mann über die Zeit zu kommen, nach dem Termin gestern. Wir wollten das vernünftig zu Ende bringen – umso schöner, dass man es mit einem Sieg abhaken konnte. Ich war auf jeden Fall zufrieden. Es war eine ziemlich gute Vorstellung. Ich habe mindestens fünf, sechs richtig klasse Aktionen mit Ball nach vorne gesehen, wo wir uns belohnen müssen. Tolle Einzelaktion von Schrake beim Tor. Die Aktionen, die Pansdorf hatte, waren fast ausnahmslos nach eigenen Fehlern, Ballverlusten und unsauberem Passspiel. Das ist eine gute Erkenntnis, dass wir aus der Kompaktheit schwer zu bespielen sind, weil Pansdorf da wenig Lösungen hatte. Wir wollen zukünftig aber auch die eigenen Fehler aus unserem Spiel rauskriegen.“
Hendrik Block (TSV Pansdorf): „Es war eine intensive Woche. Heute war nochmal ein richtig guter intensiver Test. Ein Unentschieden wäre vielleicht sogar leistungsgerecht gewesen. Wir haben heute das ein oder andere nochmal ausprobiert. Von daher bin ich total zufrieden. Die Jungs haben sich gut präsentiert, gut gekämpft und gearbeitet.“
FC Dornbreite – Phönix Lübeck II 1:2 (1:0)
Komplettiert wurde die Confima-Cup-Woche mit dem großen Finale. Um 16 Uhr ging es los und der Gastgeber FC Dornbreite traf auf den 1. FC Phönix Lübeck II. Beide Mannschaften gewannen ihre Vorrundenspiele, sodass eine Menge Spannung erwartet wurde. Während die Adler mit einer starken Offensive und neun Treffern glänzten, sprach die Defensive klar für den FCD. In beiden Spielen ließ die Hintermannschaft der Elf von Kevin Wölk kaum etwas zu und blieb zweimal ohne Gegentor. Beide Teams hatten also Argumente für sich. Ein Schlüsselspieler sollte Vincent Janelt sein. Der Neuzugang vom SVT Bad Oldesloe erzielte in den beiden Turnierspielen zuvor stolze fünf Treffer. Auf Seite der Adler glänzte zuletzt Linus Kurtz mit einem Viererpack, doch der Youngster war im Finale nicht mit dabei. Stattdessen lag die Hoffnung unter anderem auf Malek El-Shaikh. Der pfeilschnelle Offensivspieler erzielte in der abgelaufenen Landesliga-Spielzeit zwölf Treffer in 24 Partien. Die Anfangsphase war direkt umkämpft und von Tempo geprägt, doch nennenswerte Chancen ließen auf sich warten. Dornbreite konzentrierte sich auf eine kompakte Defensive und wollte die torgefährlichen Adler vom eigenen Tor weghalten. Nach vorne sollte es über schnelle Umschaltmomente gehen. Die erste Großchance des Spiels gehörte dem Oberligaaufsteiger. El-Shaikh forderte Heyden zu einer ersten Parade. Die Adler hatten eine kleine Drangphase, denn auch Noah Enseleit verpasste in einer Eins-gegen-eins-Situation den Führungstreffer. Dieser fiel stattdessen auf der anderen Seite. Der Ball kam zu Vincent Janelt (25.), der aus der Distanz wuchtig traf
Der Gastgeber traf mit der ersten klaren Chance, und nun sollte es ein Geduldsspiel für die U23 von der Travemünder Allee werden. Es boten sich nämlich kaum Lücken im letzten Drittel. Murat Rasgele hatte vereinzelte, vielversprechende Annäherungen, doch immer wieder war die Mannschaft vom Steinrader Damm zur Stelle. Phönix bestimmte die Partie ganz klar, hatte deutliche Ballbesitzvorteile, doch die klaren Chancen fehlten. Somit ging es torlos in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich dies ändern. Es gab zunächst gefährliche Aktionen der Zweitvertretung, doch plötzlich kam Dornbreite zur Chance aufs 2:0. Bei einem Standard wurde es gefährlich, doch Phönix klärte. Der Ball war aus der Gefahrenzone und plötzlich konterte die Mannschaft von Mekan und Devran Barlak. Sie schlugen den Oberligaabsteiger mit den eigenen Waffen, denn Mansour Bamba (58.) bestrafte einen anschließenden Abstimmungsfehler zum 1:1-Ausgleich. Alles war wieder auf null und beide wollten nun nicht den entscheidenden Fehler machen. Die U23 setzte auf ihre große Stärke, das enorme Tempo, und dieses sollte tatsächlich nochmal im Fokus stehen. Dornbreite stoppte dieses auf der rechten Seite nur mit einem Foul und somit zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Es bot sich die Chance zur Führung und Enrique Höppner (79.) traf eiskalt. Nun waren die Adler auf Kurs und das Spiel wurde nochmal richtig hitzig. Es gab eine Rudelbildung, doch der Ausgleich blieb aus. FCD-Keeper Heyden kam zum letzten Standard mit nach vorne, doch köpfte den Ball über das Tor. Somit stand fest: Der Confima-Cupsieger und Nachfolger des SV Preußen Reinfeld heißt Phönix Lübeck II.
Kevin Wölk (FC Dornbreite): „Ich denke, das Fazit fällt dennoch sehr positiv für uns aus. Es stand lange 1:0 für uns. Natürlich hatte Phönix mehr Spielanteile, aber im Ganzen waren wir zwingender. Das 1:1 ist ein Abstimmungsfehler zwischen unserer Innenverteidigung und unserem Torhüter. Ich denke, sie hatten ein Quäntchen mehr Glück, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, dann hätte es im Elfmeterschießen entschieden werden sollen. Für uns ein sehr guter Test, auf das Geleistete diese Woche können wir stolz sein und müssen darauf aufbauen in den nächsten Wochen. Da uns viele in dieser Saison auch nichts zugetraut haben, machen wir jetzt schon einen sehr stabilen Eindruck. Die Woche war gut für uns, weil sie sehr intensiv war. Wir haben Dienstag trainiert, Donnerstag trainiert, Freitag waren wir müde, haben aber trotzdem ein gutes Spiel gemacht. Wir legen jetzt die Basis für eine hoffentlich gute Saison.“
