Enttäuschender Jahresauftakt für HSV bei Dynamo Dresden

Rothosen finden im „Elb-Duell“ keine Lösungen

Freude und Enttäuschung: Dresdens Christoph Daferner und Heinz Mörschel jubeln. Bakery Jatta und Moritz Heyer (HSV) sind niedergeschlagen. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Dresden – Mit einer Punkteteilung startete der Hamburger SV am Freitag bei Dynamo Dresden ins neue Jahr. Das „Elb-Duell“ in der 2. Bundesliga endete 1:1 (0:1) vor 1.000 Zuschauern. Damit könnte der HSV nach dem 19. Spieltag seinen Platz drei verlieren und auf Rang sieben abrutschen.

Zweikampf zwischen Vaclav Drchal (SG Dynamo Dresden) und Jan Gyamerah (Hamburger SV). Foto: Lobeca/Michael Raasch

Die 1. Halbzeit: Dresden spielt, HSV trifft

Dynamo machte von Beginn an klar, wer der Hausherr ist. Frühes Stören, flinker Antritt und schnelle Abschlüsse brachten es so auf 10:1-Torschüsse der Dresdner im ersten Durchgang. Die Hamburger Hintermannschaft hatte ihre Probleme und Glück, dass die eigenen Fehler nicht bestraft wurden. Vom HSV war nur ein einziges Mal etwas zu sehen und das war in der 37. Minute bei einem Konter. Der saß, denn Reis schickte Kittel auf die Reise. Der Mittelfeldspieler, der ein Schatten seiner selbst war, sah Glatzel im Strafraum, der eiskalt gegen SGD-Keeper Broll zur Führung traf. Es war die erste Chance bis dahin – effektiv! Kurz danach verpasste Alidou (42.) auf 2:0 zu stellen. Der zukünftige Frankfurter ballerte die Kugel aus zehn Metern drüber, nachdem Broll ihm den Ball nach einer Abwehr direkt vor die Füße servierte.

Jubel bei Faride Alidou und HSV-Torschütze Robert Glatzel. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Nach der Pause: Ermüdend, aber Dynamo zieht nach

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hätten die Rothosen den Sack schon zumachen können, doch Glatzel (49.) Abschluss nach einer Ecke kullerte am linken Pfosten vorbei. Von den Hausherren sortierten sich noch bis zur 61. Minute und kamen dann hochverdient zum Ausgleich. Daferner köpfte den Ball nach einer Kade-Flanke. Die Sachsen hatten danach noch Chancen auf den Siegtreffer, doch Könisgdörffer (69./72.) scheiterte doppelt an Hamburgs Schlussmann Heuer Fernandes. Auf der anderen Seite verpassten Kittel (84.) und Jatta (86.) die Entscheidung. Am Ende blieb es, wie im Hinspiel, beim 1:1.

Michael Sollbauer (SG Dynamo Dresden) und Faride Alidou (Hamburger SV) im Bodenluftkampf. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Das Fazit: Das war zu wenig!

Man hat sich vom und vor allem beim Hamburger SV mehr erhofft. Die Mannschaft war die erste halbe Stunde gar nicht im „Film“. Da hilft es auch nichts, dass Tim Walter bei „Sky“ sagte, dass die Presse „nervt“. Es kann am Sonntag schon Platz sieben heißen, denn der Einsatz und der Mut, den der HSV-Cheftrainer immer so schön propagiert, nicht stattfand. Sonny Kittel schien nur bedingt aus der Winterpause zurück zu sein und wenn er auf dem Platz nur mit halber Kraft auftritt, sind die Rothosen einfach nicht der Favorit, den sich die Fans wünschen. Bei Dynamo sah das anders aus: da war niemand zu erkennen, der nicht über seine Grenzen ging. Den Punkt haben sich die Dresdner mehr als verdient und hätten aufgrund der ersten Halbzeit sogar einen Dreier verdient. Bis Dienstag hat Walter nun Zeit seine Mannschaft auf Kurs zu bringen. Da geht es im DFB-Pokal zum Erstligisten 1. FC Köln. Ein Auftritt wie in „Elbfloren“ und man darf sich komplett der 1. Liga widmen. Ein enttäuschender Auftakt ins Jahr 2022.

Sonny Kittel (Hamburger SV). Foto: Lobeca/Michael Raasch

Die Stimmen nach der Partie

Tim Walter (Hamburg): „Wir haben heute zu wenig auf den Platz gebracht. Wir hatten unsere Situationen, haben die Konter aber schlecht ausgespielt, dadurch nicht das 2:0 gemacht und stattdessen das 1:1 kassiert. Es war kollektiv zu wenig. Dresden hat versucht, uns hinten reinzudrücken und wir haben gut dagegengehalten. Wir können nicht immer alles spielerisch lösen, aber probieren es immer wieder und genau das ist unser Weg. Wir müssen dahinkommen, dass wir diese Situationen auch auflösen können. So lange wird es immer wieder Situationen geben, die wir auch nicht gelöst bekommen. Das war heute in der Anfangsphase der Fall, aber ansonsten hatten wir unsere Möglichkeiten, die wir cleverer ausspielen können. Am Dienstag erwartet uns nun ein komplett anderes Spiel. Das ist ein Do-or-die-Spiel. Wir wollen auf jeden Fall weiterkommen.“

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Alexander Schmidt (Dresden): „Großes Lob und Respekt an meine Mannschaft – sie hat heute alles reingehauen und große Leidenschaft gezeigt. Man hat gemerkt, dass so auch der Funke auf die wenigen Zuschauer rübergesprungen ist. Die Jungs haben es einfach gut gemacht.“

Robert Glatzel (Hamburger SV) bekommt den Ball nicht an Michael Sollbauer (SG Dynamo Dresden) vorbei. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Der 19. Spieltag (14. – 16.1.2022)

Dresden – Hamburg 1:1
Rostock – Hannover 0:1
Bremen – Düsseldorf (Sa., 13.30 Uhr)
St. Pauli – Aue
Nürnberg – Paderborn
Darmstadt – Karlsruhe (20.30 Uhr)
Schalke – Kiel (So., 13.30 Uhr)
Heidenheim – Ingoslstadt
Sandhausen – Regensburg

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