
Lübeck – In der Kreisliga Südost geht es direkt weiter. Sowohl am Donnerstag- als auch Freitagabend rollt der Ball. Somit wird der sechste Spieltag etwas früher eröffnet. Es kommt zu spannenden Duellen, bei denen die Voraussetzungen unterschiedlich sind. Der Druck ist für einige Mannschaften durchaus da, sodass die Partien durchaus umkämpft sein könnten.
VfL Rethwisch – TSV Gudow (Do., 19 Uhr)
Der VfL Rethwisch ist derzeit in guter Form. Nach einem dürftigen Start mit drei Niederlagen und nur einem erzielten Tor gelang den Stormarnern zuletzt die Wende. Man brauchte etwas, denn der Sommer war alles andere als einfach. Mit Walter Thielenhaus fand man erst spät einen neuen Cheftrainer und hinzu kam die Ferienzeit, die einige Ausfälle zur Folge hatte. Es ist ein Problem, das allerdings viele betrifft. Die ersten Spiele waren nicht ausreichend, doch das Startprogramm hatte es auch absolut in sich. Gegen Lübeck 1876 (1:3), den TSV Schlutup (0:6) und TSV Pansdorf II (0:3) gab es deutliche Pleiten, bei denen man die klar schlechtere Mannschaft war. Einfache Fehler führten zu Gegentreffern, und nach vorne fehlten die Ideen. Zuletzt änderte sich dies allerdings. Vier Punkte aus zwei Spielen sprechen klar für das Team vom Buchrader Weg. Gegen Fortuna St. Jürgen gab es einen deutlichen 3:0-Sieg. Man zeigte sich effektiver, reifer, und am Ende wollte man es auch einfach mehr. Den Schwung nahm man mit ins jüngste Heimspiel gegen den TSV Travemünde. Dort gab es ein 2:2-Remis, welches eher eines der glücklicheren Art war. Hinten hatte man viel Glück, dass der Gegner zu wenig aus den Chancen machte und der Schiedsrichter gleich mehrere Treffer aberkannte. Vorne war man brutal effizient. Der Wind, Torwartfehler und der Wille, das Tor zu erzielen, ließen den VfL trotz deutlich weniger Spielanteilen zurückkommen. So ist etwas Ruhe reingekommen, denn derzeit stehen die Stormarner auf dem zehnten Platz.
Nun steht das nächste Spiel an, und der Schwung soll direkt mitgenommen werden. Erneut wird im heimischen Pappelstadion gespielt, wo man erneut mit starkem Kampf, großem Willen und giftiger Arbeit gegen den Ball glänzen möchte. Dies waren zuletzt die Mittel und sollen es nun bleiben. Trainer Thielenhaus sagte vor dem Spiel: „Wir werden das Spiel gegen den TSV Gudow angehen wie jedes andere . Konzentriert, mit der nötigen kämpferisch Einstellung und versuchen was im Training spielerisch klappt im Spiel umzusetzen. Wir erwarten einen schwierigen Gegner, der mit Geduld bespielt werden muss. Sollte uns das alles gelingen, dann sind drei Punkte drin.“
Im Vergleich zu den ersten Wochen, in denen man immer als Außenseiter ins Spiel gegangen war, ist die Herangehensweise nun etwas anders. Gegen den TSV Gudow ist Rethwisch durchaus favorisiert. Die Lauenburger bestritten erst drei Spiele, doch verloren diese allesamt deutlich. Dabei traf man vorne einmal und kassierte hinten 18 Gegentreffer. Sechsmal klingelt es im Schnitt pro Spiel – ein Wert, der nicht kompensierbar ist. Der Start lief also nicht gerade gut, doch es gilt, den Teufel noch nicht an die Wand zu malen. Man war sich bewusst, was in dieser starken Kreisliga auf den TSV zukommen würde. Im vergangenen Jahr gab es bereits mit gerade einmal zehn Punkten den Klassenerhalt. Nun gilt es ebenfalls, mindestens zwei Teams hinter sich zu lassen. Die ersten Spiele waren geprägt von personellen Ausfällen und Sperren. Man bat um Verlegung, ließ das Spiel gegen Schlutup am vergangenen Wochenende ans Jahresende setzen und hofft nun, mit etwas mehr Optionen die ersten Punkte zu holen. Zwar sprechen die drei Ergebnisse eine klare Sprache, doch dennoch hatte man zumindest gegen Lübeck 1876 (0:6) und Reinfeld/Kronsforde (1:7) gute Phasen. In Lübeck spielte Gudow fast 70 Minuten in doppelter Unterzahl.
Im zweiten Durchgang machte man es dem Gegner dennoch schwer und kam sogar zu eigenen Chancen. Gegen Reinfeld war es ähnlich. Nach einem 0:2-Rückstand zur Pause verkürzten die Mannen vom Segrahner Berg tatsächlich. Am Ende gab es dennoch eine Klatsche. Die Gegner hatten es bisher allesamt in sich, sodass die Bedeutung dieses Auswärtsspiels in Rethwisch enorm hoch ist. Es geht um wichtige Punkte. In der Vergangenheit kam es zwischen den beiden Teams bereits zu dem ein oder anderen Aufeinandertreffen. Vergangene Saison gewann Rethwisch beide Duelle (2:1 / 5:2). Zwei Jahre zuvor in der Südstaffel ebenfalls (3:2 / 3:1). Die Bilanz spricht also für den VfL. Gudow-Coach Marcel Schaper sagte vor dem vierten Saisonspiel: „wir können erstmals auf einen vollen Kader zurückgreifen. Also startet unsere Ligsaison quasi ab jetzt. Auf einem sehr großen Platz gegen einen unangenehmen Gegner erwarten wir ein umkämpftes Spiel. Wir haben noch nie gegen Rethwisch gewonnen, wäre ein guter Zeitpunkt das morgen zu ändern.“
TSV Travemünde – SV Fortuna St. Jürgen (Fr., 19 Uhr)
Der Fehlstart des SV Fortuna St. Jürgen ist spätestens seit dem vergangenen Wochenende perfekt. Aus den ersten fünf Spielen holte man nur zwei Zähler, dabei hatte man ein absolut machbares Startprogramm. Zum Auftakt unterlag man nach 3:1-Führung noch dem Aufsteiger SV Azadi II. Man schenkte einen eigentlich sicher geglaubten Sieg komplett weg. In der Folgewoche stand die Partie beim ATSV Stockelsdorf an, und gegen den ebenfalls schwach gestarteten Gegner gab es nur ein 2:2-Remis. Nach 1:0-Führung lag man zwischenzeitlich zurück, doch sicherte sich zumindest einen Punkt. In Schlutup war es eine 0:5-Klatsche, wobei man phasenweise mehr als nur auf Augenhöhe war. Es fiel am Ende deutlich zu hoch aus Sicht der Fortuna aus. Die jüngsten beiden Spiele waren allerdings viel zu wenig. Beim VfL Rethwisch, die zu diesem Zeitpunkt ohne Punkt dastanden, gab es eine 0:3-Niederlage. Spielerisch war es nochmals dürftiger und nach vorne ging an diesem Tag viel zu wenig. Den bisherigen Tiefpunkt lieferte man allerdings zuletzt ab. Gegen den VfL Vorwerk, wo man eigentlich als haushoher Favorit gegen einen stark dezimierten Gegner ins Spiel ging, kam man nicht über ein torloses Remis hinaus. Man sprach im Nachgang von einem „katastrophalen Kreisligaspiel“. Es war einfach zu wenig, und so steht die Mannschaft vom Kalkbrenner früh tief unten drin. Man kann es sich kaum erklären, denn personell hat man eigentlich gut nachgelegt. Mit Moritz Rohde oder aber den Brüdern um Moritz Mitterhuber kamen Spieler aus der Verbandsliga, und auch die Neuen aus der A-Jugend versprachen eine hohe Qualität. In der Liga ist davon bisher allerdings nur wenig zu sehen. Nun steht am Freitagabend die sechste Herausforderung an, und erneut nimmt man einen neuen Anlauf. Es geht in die Fremde, zu einem der Favoriten in dieser Kreisliga-Saison.
Der TSV Travemünde wartet. Dort gilt es, hinten deutlich stabiler und vorne zielstrebiger zu werden. Man wird nicht allzu viele klare Chancen bekommen, doch die wenigen muss man nutzen. Dabei ist vor allem einer gefragt, der derzeit die aktuelle Form symbolisiert. Paul Grewecke traf in der Vorsaison 23 Mal, war somit der zweitbeste Knipser der Liga. Bisher verbuchte er nur ein Tor, dies am ersten Spieltag. Allgemein hakt es vorne noch, dabei sind die Chancen durchaus da. Es mangelt allerdings an der Kaltschnäuzigkeit. Fünf Treffer in den ersten Spielen sind einfach zu wenig. Vor dem Spiel in Travemünde sagte Co-Trainer Nikolay Frech: „Am Freitag treffen wir auswärts auf den TSV Travemünde. Wir müssen vorne wieder konsequenter werden, um erfolgreich Tore zu erzielen. Wir glauben daran, dass endlich der Knoten platzt und wir wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.“
Der TSV Travemünde ließ zuletzt zwei Punkte liegen. Beim VfL Rethwisch kam der Verbandsligaabsteiger nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Es war ein Spiel, das man eigentlich über die volle Distanz unter Kontrolle hatte. Deutliche Ballbesitzvorteile, das klare Chancenplus und zwei Führungen reichten am Ende nicht, um dreifach zu punkten. Es war ein bitteres Spiel, welches von mehreren unglücklichen Entscheidungen aus Sicht der Monte-Kicker geprägt war. Hinten gab es zudem zwei kuriose Gegentreffer, bei denen man keine gute Figur machte. Man war sehr enttäuscht und musste sich eine fahrlässige Verwertung der Möglichkeiten ankreiden lassen. Nun geht der Blick allerdings bereits nach vorne. Die Vergangenheit ist nicht mehr beeinflussbar, und nun soll der nächste Erfolg zu Hause her. Vier Punkte gab es an der Ivendorfer Landstraße, jeweils gegen Mitfavoriten. Der Saisonstart ist also durchaus positiv und soll auch weiterhin so fortgesetzt werden. Schließlich gab es nur eine Niederlage und zuletzt vier ungeschlagene Partien. Dabei gab es allerdings auch zwei Remis. Diese sind derzeit noch ein Dorn im Auge von Trainer Christian Jetz, da man in beiden Spielen dem Sieg deutlich näher war. Bei den Stürmern um Lennard und Louis Püßmann, aber auch Alexander Kanehl, ist der Knoten noch nicht geplatzt. Nun soll dies gelingen. Vor dem Spiel am Freitagabend um 19 Uhr gegen den SV Fortuna St. Jürgen sagte der Coach: „Wir freuen uns Freitagabend auf eine schöne Flutlichtatmosphäre und wollen die drei Punkte zu Hause behalten.“
Der 6. Spieltag
VfL Rethwisch – TSV Gudow (Do., 19 Uhr)
TSV Travemünde – Fortuna St. Jürgen (Fr., 19 Uhr)
Lübeck 1876 – TSV Eintracht Groß Grönau (Sa., 15 Uhr)
ATSV Stockelsdorf – TSV Kücknitz (16 Uhr)
VfL Vorwerk – Eichholzer SV II (16.30 Uhr)
SV Viktoria 08 – TSV Pansdorf II (So., 14.45 Uhr)
SG Breitenfelde/Mölln – TSV Schlutup (15 Uhr)
SV Azadi II – SG Reinfeld/Kronsforde
1. SG Reinfeld/Kronsforde 5 20 : 7 15 2. SV Azadi Lübeck II 5 19 : 11 10 3. TSV Pansdorf II 5 10 : 2 10 4. SV Viktoria 4 21 : 11 9 5. Lübeck 1876 5 15 : 9 9 6. TSV Schlutup 4 12 : 1 8 7. TSV Travemünde 5 5 : 4 8 8. Eichholzer SV II 5 12 : 13 7 9. ATSV Stockelsdorf 4 7 : 9 4 10. VfL Rethwisch 5 6 : 14 4 11. Eintracht Groß Grönau II 3 5 : 9 3 12. SV Fortuna St. Jürgen 5 5 : 14 2 13. TSV Kücknitz 1 4 : 4 1 14. SG Breitenfelde/Mölln 4 5 : 8 1 15. VfL Vorwerk 3 1 : 14 1 16. TSV Gudow 3 1 : 18 0