Hamburg – Die Katze ist aus dem Sack. Daniel Thioune ist neuer Cheftrainer beim Hamburger SV. Der Zweitligist stellte den 45-Jährigen am Montagnachmittag vor.

Ausstiegsklausel macht Weg nach Hamburg frei

Thioune hatte noch einen laufenden Vertrag beim Ligakonkurrenten VfL Osnabrück, nutzte jedoch eine Ausstiegsklausel bei den Niedersachsen und wird im Volkspark Nachfolger von Dieter Hecking.

Boldt: „Veränderte Möglichkeiten“

„Wir wollen einzelne Spieler und damit unser Team als Ganzes entwickeln. Wir haben mit Daniel Thioune einen Trainer geholt, der in Osnabrück mit überschaubaren Mitteln eine Mannschaft stetig weiterentwickelt hat. Er passt zu unserer den etwas veränderten Möglichkeiten angepassten Ausrichtung. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm und haben von der ersten Kontaktaufnahme an gespürt, dass Daniel für diese Herausforderung brennt“, sagt Sportvorstand Jonas Boldt, der damit auf die wirtschaftlichen Einbußen ab sofort eingeht.

Verspätete Ankunft an Elbe

Thioune war schon vor über einem Jahr als Kandidat für den damals entlassenen Hannes Wolf. Da waren die Gespräche mit Hecking allerdings schon so weit fortgeschritten, dass er den Job übernahm. Der Ex-Lübecker (beim VfB als Spieler von 2002 bis 2004) wird also nun mit Verspätung die Cheftrainerrolle bei den Rothosen übernehmen.

Daniel Thioune wird neuer Cheftrainer des HSV 🖊 Der 45-jährige Übungsleiter wechselt vom VfL Osnabrück in den Volkspark 🔷Zur Meldung ➡ bit.ly/HSV6079 🌐

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Posted by HSV on Monday, July 6, 2020

„Große Herausforderung“

Der neue Coach sagt nach seiner Vorstellung: „Für mich ist die Aufgabe beim HSV eine große Herausforderung, die ich mit viel Fleiß, Teamwork und Herz angehen möchte.“

Aufstieg nicht als ausgelobtes Ziel

Die Zielsetzung ist interessant, denn in der kommenden Spielzeit muss der Club kleinere Brötchen backen. Der Etat fällt von 30 Millionen Euro auf 23 Millionen Euro. Große Sprünge wird Thioune also vermutlich nicht machen können. Das weiß er und äußerte sich auch zur Zielsetzung, die bei vielen nur Aufstieg heißt: „Dass der HSV zurück in die Bundesliga möchte, weiß jeder. Aber davon zu reden, bringt uns den Zielen nicht näher. Ich werde vom ersten Tag an mit meinem Team hart daran arbeiten, dass sich alle Spieler weiterentwickeln und wir erfolgreich Fußball spielen.“ Boldt sagt dazu: „Wir sind uns der Corona- und Liga-bedingten neuen Situation bewusst und werden das nicht bejammern, sondern annehmen. Für uns geht es nun darum, unsere aktuellen Herausforderungen zu meistern und mit den vorhandenen Möglichkeiten ein Team zusammenzustellen. Daran arbeiten wir mit vollem Einsatz.“

Das ist der neue Trainer

Daniel Moustapha Thioune (45 Jahre), geboren in Georgsmarienhütte
Aktiv als Spieler: Rasensport Osnabrück, Osnabrücker SV, PSV Osnabrück (Jugend), SF Oesede, VfL Osnabrück, VfB Lübeck, Rot-Weiß Ahlen (bis 2010).
Einsätze: 2. Bundesliga (126), Regionalliga Nord (191)
Trainerstationen: RW Ahlen (2010 – 2011 als Co-Trainer), RW Erfurt (2011 – 2012 als Scout), VfL Osnabrück (2013 – 2017 als U17- und U19-Trainer und Nachwuchskoordinator), VfL Osnabrück (2017 – 2020 als Cheftrainer in der 2. Liga und Aufstieg in die 2. Bundesliga).

Bildunterschrift: Daniel Thioune ist neuer Trainer beim HSV. Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

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