Ex-Rostocker zwingt Barcelona in die Knie

FC Shakhtar Donetsk gewinnt im Volksparkstadion

Schachtar Donetsk feiert das 1:0. Foto: Lobeca/Hennig Rohlfs

Hammburg – Am Dienstagabend empfing FC Shakhtar Donetsk vor 49.147 Zuschauern den FC Barcelona. Aufgrund des Krieges wurde das Spiel nicht in der Ukraine ausgetragen, stattdessen wurde das Volksparkstadion zur Spielstätte der Heimspiele in der Champions League für Donetsk gemacht. Mit dem FC Barcelona wartete ein Schwergewicht des europäischen Spitzenfußballs auf Shakhtar. Diese ließen sich jedoch nicht beeindrucken und schafften es – mit großer Unterstützung von überwiegend deutschsprachigen Zuschauern – die Spanier mit 1:0 (1:0) zu bezwingen.

Ukrainer wahren sich die Chance aufs Achtelfinale

Barcelona übernahm direkt die Kontrolle über das Spiel. Besonders Ilkay Gündogan forderte viel den Ball und war in der Anfangsphase sehr auffällig. Nach der anfänglichen Druckphase wendete sich das Blatt komplett. Shakhtar spielte konsequent den Ball hinten raus, nur selten wurde die Kugel „rausgedroschen“. Besonders über außen nutzten die Ukrainer ihre Tempovorteile. Nach einem Seitenwechsel von Spielmacher Sudakov, war Gocholeishvili auf der rechten Seite durch. Dieser brachte die Flanke punktgenau auf den Kopf von Danylo Sikan (40.). Der Stürmer köpfte den Ball im Zurückfallen gegen die Laufrichtung von Barca-Kapitän Ter-Stegen. Vor zwei Spielzeiten war der Ukrainer noch an Hansa Rostock ausgeliehen, am heutigen Abend erzielte er den Siegtreffer gegen Barcelona. Das Hamburger Publikum honorierte die Spielweise der Heimmannschaft. Der Treffer wurde von einem lauten Jubelschrei und anschließenden „Shaktar, Shaktar“-Rufen begleitet.

Xavi, Xavier Hernandez Creus (FC Barcelona) sichtlich genervt vom Spielverlauf Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Das Spitzenteam ideenlos

Im zweiten Durchgang beschränkten sich die Hausherren aufs Verteidigen. „Barca“ stand extrem hoch und erhöhte den Druck. Besonders der eingewechselte Lamine Yamal sorgte für einige gefährliche Aktionen im Donetsker Strafraum. Kurz vor Schluss gab es dann den nächsten Jubelschrei. Newerton hatte für die Entscheidung gesorgt. Vergeblich, denn der Brasilianer stand bei seinem sehenswerten Treffer im Abseits. Die zweite Halbzeit war extrem zäh anzusehen, die Ukrainer lagen viel auf dem Boden und „drehten“ an der Uhr. Barcelona fiel nichts ein. Lediglich drei strittige Aktionen sorgten für Unruhe auf den Rängen. Zwei angebliche Handspiele und ein vermeintliches Foul an Joao Felix waren die heißesten Momente im Shakhtar-Strafraum. Nach kurzer Überprüfung war jedoch bei keiner Aktion ein strafbares Vergehen zu erkennen. Nach Abpfiff wurde das Team aus Donetsk mit „Super Shaktar“- Rufen verabschiedet.

Mykola Matvienko (Schachtar Donezk) und Georgiy Sudakov (Schachtar Donezk) bedanken sich bei den Zuschauern. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Fußball- Die schönste Nebensache der Welt

Taras Stepanenko (Kapitän von Shakhtar Donetsk) richtete sich vor dem Spiel per Videobotschaft an Deutschland, dem HSV und an die Fans und bedankte sich für die Unterstützung nicht nur im sportlichen Bereich sondern generell für die Hilfe in seinem Heimatland.
HL-SPORTS sprach nach dem Spiel mit einigen Zuschauern:

Anna (floh aufgrund des Krieges nach Deutschland): „Natürlich war es schön heute zu gewinnen. Besonders gegen Barcelona, das passiert nicht alle Tage. Die Unterstützung war toll heute Abend. Ich wäre trotzdem lieber in meiner Heimat und würde dort meine Mannschaft supporten. Ich hoffe, dass das Ganze bald ein Ende hat.“

Paul (Barcelona-Fan aus Deutschland): „Ich bin schon seit ich klein bin großer Barca-Fan. Ich hatte jedoch noch nie die Möglichkeit das Team live zu sehen. Obwohl wir heute verloren haben, gehe ich glücklich nach Hause. Ich finde es toll, dass ich heute einige meiner Lieblingsspieler sehen konnte“.

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Die Stimmen der Verantwortlichen

Marino Pusic (Shakhtar Donetsk): „Unglücklicherweise können wir unsere Champions League-Spiele nicht in der Ukraine austragen. Heute war es also ein Heimspiel. Ein großer Teil des ganzen ist das Reisen. Wir brauchen oft 2-3 Tage um uns nach der Champions League zu erholen. Die Situation ist nicht ganz einfach, aber es war wichtig den ukrainischen Fußball in Europa zu gut vertreten, das haben wir heute gemacht. Wenn wir in dieser Gruppe weiterkommen, wäre das Toll, generell euröpäisch zu überwintern wäre ein großer Erfolg für uns.“

Xavi (FC Barcelona): „Nach zwei Jahren ohne Qualifikation für die letzten 16 war das heute eine verpasste Chance.“

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