F.C. Hansa Rostock: Letzte Ausfahrt Büchen? – Endspiele, Nachfolge, Strafmilderung

„Kogge“ nimmt Umweg nach Paderborn

Die Fans des F.C. Hansa Rostock im Ostseestadion. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Rostock – Vor einem Monat wurde eine Tankstelle in Büchen (Kreis Herzogtum Lauenburg) von Chaoten des F.C. Hansa Rostock überfallen. Das Entsetzen war groß, denn die Anhänger des Zweitligisten wurden nicht das erste Mal auffällig. Die Rückfahrt vom Auswärtsspiel bei Hannover 96 blieb vor allem im Lauenburgischen Gesprächsthema. Nun hätte es fast wieder eine Durchfahrt der Mecklenburger dort gegeben, doch das wurde kurzfristig geändert. Weil die Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Büchen gesperrt wurde, fahren die Rostocker nun über Hamburg zurück nach Hause. 2.100 Fans werden mit zum Auswärtsspiel beim SC Paderborn fahren.

Neuer Trainer, altes Leid

Für Hansa ist es eines von sieben Endspielen für den Klassenerhalt. Der Tabellenvorletzte hat zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und vier für das rettende Ufer. Der Trainerwechsel zu Alois Schwartz brachte bisher zwei Niederlagen mit sich. Die Quote liegt also bei null Prozent.

Schwartz: „scheiß egal wie – wir müssen punkten“

John Verhoek ist nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzbereit. Er dürfte den enttäuschenden Lukas Hinterseer (2 Tore in 15 Spielen) wieder in der Startelf verdrängen. Für Rostock ist der Niederländer fast unverzichtbar, obwohl er noch schlechter in der Statistik dasteht: Ein Treffer gelang ihm in 23 Einsätzen. Hansa hat zusammen mit dem 1. FC Nürnberg die harmloseste Offensive in der 2. Bundesliga. Insgesamt versenkte die „Kogge“ 23 Kugeln in der gegnerischen Bude – in 27 Spielen, das sind 0,85 Tore pro Spiel. Kai Pröger ist mit sieben Saisontreffern bester Hansa-Goalgetter. Für Schwartz gilt nur eins: „Manchmal ist es scheiß egal wie – wir müssen punkten.“

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Suche nach Pieckenhagen-Nachfolger

Schwierig gestaltet sich für Vereinsboss Robert Marien die Nachfolge von Sportvorstand Martin Pieckenhagen. Die „Bild“ berichtet, dass Samir Arabi (44, zuletzt Bielefeld) und Benjamin Schmedes (38, ehemals Osnabrück) absagten. Und Oliver Kreuzer (57, gerade erst in Karlsruhe entlassen) soll keine Option sein.

Lichtenhagen-Banner nicht diskriminierend

Dafür war man vor dem DFB-Sportgericht erfolgreich gewesen. Die Geldstrafe wegen diskriminierender Botschaften und Pyro-Zündens im Heimspiel gegen den FC St. Pauli im August des vergangenen Jahres von 31.200 Euro wurde nach Einspruch des Clubs auf 25.000 Euro reduziert. Das „Lichtenhagen“-Banner wurde dagegen als nicht „strafbar“ eingestuft. Richter Stephan Oberholz erklärte: „Im Rahmen der Strafzumessung sind wir bezüglich des gezeigten Lichtenhagen-Banners zu einer anderen Gewichtung gekommen. Es ist nicht widerlegbar, dass es sich dabei um ein Banner eines Rostock-Fanclubs aus Lichtenhagen handelt, dessen Mitglieder zum Teil im Sonnenblumen-Haus wohnen und das schon vorher bei Spielen im Stadion hing. Im Gegensatz zu den beiden anderen Spruchbändern, die verurteilt wurden, hat dieses keine diskriminierende Wirkung gehabt.“

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