
Lübeck – Der 10. Spieltag der Verbandsliga Süd fand von der Anzahl der Begegnungen her überwiegend am Sonntag statt. Los ging es mit der Partie zwischen dem Büchen-Siebeneichener SV und dem SSV Güster. Die Gastgeber führten mit 2:0, ehe Thorben Wurr mit zwei verwandelten Strafstößen innerhalb von drei Minuten doch noch einen Punkt für die Gäste rettete. Der TSV Trittau kam nach Rückstand bei GW Siebenbäumen zu einem knappen Erfolg und bleibt dadurch auf Tabellenplatz 2. S.I.G. Elmenhorst führte bis zur 83. Minute mit 3:0 gegen den SV Schackendorf. SVS-Torjäger Manuel Carvalho sorgte aber mit drei Toren in elf Minuten für einen Punktgewinn der Gäste. Hierbei waren die Begleitumstände wegen eines vermutlichen Notfalls sehr unübersichtlich (mehr dazu im Statement des Trainers weiter unten). Im Spiel zwischen Eintracht Groß Grönau und dem SV Hamberge verschliefen die Gäste die Anfangsphase und lagen durch Nils Tretau mit 0:2 zurück (7., 8.). Nach der Pause gelangen den Gästen noch drei Tore, sie nahmen die Punkte mit nach Hamberge. Der Türkische SV und der FC Ahrensburg lieferten sich ein spannendes Spiel mit dem besseren Ende für die Gastgeber, die auf den 4. Platz vorrückten. Der VfL Oldesloe sorgte für einen guten Einstand seines neuen Trainers und brachte von der SG Oering-Seth drei Punkte mit.
Die Stimmen nach den Spielen
Büchen-Siebeneichen – SSV Güster 2:2 (1:0)
Knud Kapschitzki (Güster): „Ein Derby, das seinen Namen verdient hat. Wir nehmen nach dem Spielverlauf den Punkt gerne mit, haben einen super Kampfgeist bewiesen.“
GW Siebenbäumen – TSV Trittau 1:2 (1:0)
Niels Gehrken (Trittau): „Wir gewinnen heute knapp in Siebenbäumen. In der ersten Halbzeit rettete unser Torwart zweimal sehr gut und wir konnten in der Offensive kaum Akzente setzen, so dass wir verdient zur Pause hinten lagen. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns steigern und kamen zum Ausgleich und etwas glücklich dann auch zum Siegtor. Kompliment an die Gastgeber, die mit solchen Leistungen bestimmt bald weitere Punkte sammeln können.“
SG Oering-Seth – VfL Oldesloe 1:2 (0:1)
Gunnar Heisch (Oering-Seth): „Das war ein Spiel, das keinen Sieger verdient! Ein Duell auf ganz schwachem Niveau. Die Oldesloer haben ihre Möglichkeiten einfach besser genutzt. Uns ist nach vorne wenig gelungen. Und wenn wir mal zum Abschluss gekommen sind, hat der gegnerische Torwart stark pariert. Wir hatten gehofft, dass wir uns heute aus der Krise schießen. Stattdessen sind wir richtig im Abstiegskampf angekommen.“
Frank Dencker (Oldesloe): „Absolut verdienter Auswärtssieg in Seth. Nach Systemumstellung und eindringender Eröffnungsrede des neuen Trainers wollten wir zurück zu den immer schön berichteten Basics. Nach 45 Sekunden müssen wir schön mit 1:0 in Führung gehen, vergeben aber die 100-Prozentige. Die Spielanteile lagen überwiegend bei uns, Oering-Seth versuchte es meist über lange Bälle, die wir aber gut wegverteidigt haben. Sonderlob an dieser Stelle an Manu Plähn, der Nico Post 90 Minuten von unserem Tor weggehalten hat und wenn doch mal Abschluss möglich war, war Jannik Reichel auf dem Posten. Alles in einem eine homogene Mannschaftleistung. Gegentreffer dann aus dem Nichts, aber es begann das Zittern. Wie es halt so ist, wenn du die Dinger vorne nicht machst, bekommst die sie hinten. Wir haben es dann doch über die Zeit bekommen und so Dennis Krüger einen gelungenen Einstand beschert.“
S.I.G. Elmenhorst – SV Schackendorf 3:3 (2:0)
Bernd Reinke (Elmenhorst): „Zuerst zur Chronologie. Zur Halbzeit führen wir 2:0, müssen sogar höher führen und sind sogar seit ca. 40 Minuten ein Mann mehr. Nach der Halbzeit fällt das 3:0 und Schackendorf hatte viel Frust, vor allem mit dem Schiedsrichter. Dann macht Schackendorf in der 83., in der 87. und in der 6. Minute der Nachspielzeit das 3:3. Soweit müssen wir anerkennen, dass Schackendorf ein eigentlich verlorenes Spiel gedreht hat und das ist eine klasse Moral. Natürlich kann ich auch sagen, dass wir uns in zehn Minuten alles kaputt gemacht haben. Die Geschichte des Spiels ist allerdings ein wenig anders und ich bin mit meinen Jungs Null böse oder enttäuscht. Ich bin eher erschrocken und sehr verwirrt bezüglich der Geschehnisse und der Einstellung der Akteure.
Warum? In der ca. 80. Minute schreit eine Mutter, neben dem Torpfosten stehend, wir sollen den Platz für einen Notfallhubschrauber räumen. Dies geht in der hitzigen Partie unter. Der Hubschrauber kreist zwei Mal über den Platz, die Polizei ist am Platz, dreht aber ab, weil der Hubschrauber schnell umgeleitet wird. Wir machen ja nicht den Platz frei. In dieser kurzen Sequenz wurde der Ball zum Torwart gespielt, der die Mutter neben sich hat, der den Ball stoppt, dann aber angelaufen wird. Daher nahm er den Ball in die Hand und zeigte auf Polizei und Mutter. Im übrigen haben viele Zuschauer geschrien, wir vom Trainerteam auch, dass das Feld geräumt werden muss. Der Schiedsrichter pfiff den indirekten Freistoß direkt vor dem Tor. Folge: Wir als Trainer sprechen unsere Kollegen von Schackendorf an, ob das okay ist, dass man die Chance nutzen will. DER TRAINER BEJAHT. Der Schiedsrichter erklärte mir nach dem Spiel, dass er die Spieler von Schackendorf ebenfalls gefragt hat, was aber nicht zu der Aussage passt, dass er nicht wusste, was nun eigentlich los wäre. Er hat nur gesehen, dass der Torwart einen Rückpass aufgehoben hat. Das muss er pfeifen. Was ja auch korrekt ist. Eine Regel. Meine Spieler sagten mir, dass er gar nicht bereit war zuzuhören oder gar zu reden. Das kann ich jetzt nur so stehen lassen. Was aber nun Fakt ist: Es fiel das Tor. Meine Jungs waren leider völlig neben der Spur und Schackendorf nutzte es aus. Was ja grundsätzlich nachvollziehbar ist. Dennoch bin ich sehr enttäuscht, dass ein Trainer sich nach dem Spiel hinstellt und sagt, er hätte das nicht gewusst (ich bin zu ihm gegangen!), eine Mannschaft überhaupt nicht in Frage stellt, was da gerade passiert ist, sondern es sehr aufreizend bejubelt (unter diesen Umständen?!) und es einen Schiedsrichter gibt, der sich als sehr kommunikativ darstellt, Ratschläge, wie ich Hinterfrage die Situation z.B. mit den Trainern, aber kategorisch ausschließt, weil er alles korrekt entschieden hat. Ich bin mir sogar auch nach einem Nachgespräch immer noch sicher, dass er seine Leistung als sehr korrekt sieht. Ja, es ist eine Regel, aber ich kann den Versuch starten, es zu vermitteln. Vor allem, weil ja auch von Aussen sehr viel Unruhe aufkam. Das wurde aber weggelächelt. Der SV Schackendorf kann so eine Situation nutzen, aber ich könnte auch moralische Maßstäbe anlegen. Schade, dass das gar keine Option war. Ich glaube, so ein Handeln fällt unter Fairplay. Aber das scheint nicht mehr wichtig zu sein. Glückwunsch an Schackendorf. Ach ja, wir hoffen, dass es unseren Elmenhorster Jungen bald wieder gut geht.“
Eintr. Groß Grönau – SV Hamberge 2:3 (2:0)
Philipp Polzin (Groß Grönau): „2:3 verlieren wir gegen starke Hamberger. Leider konnten wir den Schwung aus der ersten Halbzeit nicht in die zweite mitnehmen. Natürlich ärgert uns diese Niederlage, aber genauso freuen wir uns auf das Rückspiel!“
Kambiz Tafazoli (Hamberge): „Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen. Gerade in der Anfangsphase war das von uns eine Katastrophe und mit dem 0:2-Rückstand konnten wir zur Pause fast noch zufrieden sein. Kurz vor der Halbzeit und dann besonders in der zweiten Hälfte haben wir aber ein ganz anderes Gesicht gezeigt: Wir waren viel aggressiver gegen den Ball, haben uns zahlreiche Torchancen erarbeitet und den Ausgleich erzielt. Danach hatten wir sogar die Möglichkeit per Elfmeter in Führung zu gehen, den wir aber leider vergaben. Trotzdem haben wir nie aufgegeben, das 3:2 geschossen und am Ende, nach einer Gelb-Roten Karte, mit zehn Mann alles verteidigt. Von Grönau kam in der zweiten Halbzeit kaum noch eine nennenswerte Torchance, das Spiel kippte komplett auf unsere Seite. Deshalb ist der Sieg am Ende auch verdient.“
Türkischer SV – FC Ahrensburg 4:2 (1:0)
Ismail Öztürk (Türkischer SV): „Wir sind glücklich über die drei Punkte, Ahrensburg hat es uns nicht leicht gemacht. Im Vergleich zum Pokalspiel am Mittwoch haben wir auf vier Positionen rotiert, da wir uns auch schon ein Stück weit für das kommende Pokalhalbfinale am Mittwoch schonen wollten. Die Jungs haben das sehr gut umgesetzt. Jetzt richten wir unseren Fokus auf Dienstag, wenn wir uns auf Eichholz vorbereiten. Ein Dankeschön geht auch an Ahrensburg für das faire Spiel.“
Avni Ajvazi (Ahrensburg): „Leider haben wir wieder verloren, und es ist frustrierend, dass wir jede Woche über die gleichen Fehler sprechen müssen. Individuelle Fehler führen zu Toren, und wir lernen einfach nicht daraus. Natürlich hat der Gegner Qualität, aber wir machen es ihm zu einfach, Tore zu erzielen. Der Türkische SV startete besser, aber wir kamen nach und nach besser ins Spiel. Es war ein gutes Verbandsliga-Spiel mit viel Tempo und guten Spielzügen. Kurz vor der Halbzeit kassieren wir jedoch ein unglückliches Tor, das wir uns selbst reinhauen. In der zweiten Halbzeit startete der Gegner etwas besser, aber wir machen den Ausgleich und waren am Drücker. Leider kassierten wir dann nach einem Geschenk das zweite Tor, was der Wendepunkt im Spiel war. Danach machten wir auf und kassierten das dritte Tor. Wir kamen nochmal ran, aber wie zuvor klingelte es kurz darauf wieder bei uns. Jede Woche ist es fast das gleiche, worüber ich schreibe und rede. Glückwunsch an den Türkischen SV, und wir wünschen ihnen viel Erfolg im Pokal.“
Der 10. Spieltag
SV Azadî Lübeck – Elmenhorst/Tremsbüttel 8:0
Sereetzer SV – MTV Ahrensbök 1:2
Büchen-Siebeneichen – SSV Güster 2:2
GW Siebenbäumen – TSV Trittau 1:2
SG Oering-Seth – VfL Oldesloe 1:2
S.I.G. Elmenhorst – SV Schackendorf 3:3
Eintr. Groß Grönau – SV Hamberge 2:3
Türkischer SV – FC Ahrensburg 4:2
Die Tabelle
1. | SV Azadi Lübeck | 10 | 61 : 10 | 30 |
2. | TSV Trittau | 10 | 25 : 12 | 24 |
3. | SV Hamberge | 10 | 24 : 12 | 24 |
4. | Türkischer SV | 9 | 29 : 12 | 17 |
5. | Eintr. Groß Grönau | 9 | 29 : 20 | 17 |
6. | SV Schackendorf | 10 | 27 : 28 | 17 |
7. | SSV Güster | 9 | 17 : 13 | 14 |
8. | Sereetzer SV | 10 | 21 : 24 | 13 |
9. | Büchen-Siebeneichen | 10 | 19 : 23 | 12 |
10. | FC Ahrensburg | 10 | 23 : 30 | 12 |
11. | MTV Ahrensbök | 9 | 12 : 29 | 10 |
12. | S.I.G. Elmenhorst | 8 | 21 : 23 | 8 |
13. | SG Oering-Seth | 10 | 21 : 43 | 7 |
14. | VfL Oldesloe | 8 | 12 : 25 | 6 |
15. | Elmenhorst/Tremsbüttel | 9 | 7 : 30 | 4 |
16. | GW Siebenbäumen | 9 | 12 : 26 | 1 |

Bildquellen
- oese_od_zweikampf: VfL Oldesloe
- büchen_güster_jubel: Lobeca/Vivian Pfaff
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