Schönberg – „Wir haben in der Anfangsphase ein wenig zu ängstlich gespielt“ – die Worte des Schönberger Sportchefs Sven Wittfot beschreiben vielleicht am besten, was sich in den ersten knapp 20 Minuten auf dem tiefen und nur schwer bespielbaren Rasen des Jahn-Stadions tat.

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Bis auf eine ziemlich dicke Torgelegenheit, die der freistehende Bastian Henning in der 11. Spielminute nicht im Tor unterbringen konnte, befanden sich nämlich vor allem die Gäste im Vorwärtsgang. Allerdings wollte ihnen dabei die ganz große Torgefahr noch nicht gelingen, denn die umformierte Abwehr der Gastgeber passte ausgesprochen gut auf. So nach und nach setzten dann aber auch die Maurine-Kicker erste Akzente. Nach einem über die Mauer auf den kurzen Pfosten gezogenen Pieper-Freistoß in der 15. Minute, den Gabor Ruhr jedoch prima parieren konnte, war es Christoph Höpel, der aus spitzem Winkel abzog und Benjamin Heskamp zu einer ersten Glanztat zwang. Wenig später waren die Schönberger dann gleich zweimal ein wenig mit Fortuna im Bunde, denn Michael Kullat verlängerte zunächst versehentlich eine Flanke in hohem Bogen zum 1:0 ins eigene Tor und dann haute auf der Gegenseite Markus Thoms die Kugel frei vor Gabor Ruhr in die Wolken. Im Gegenzug „verhungerte“ eine ansonsten gut gedachte Höpel-Flanke im Schneematsch, so dass Bastian Henning den Ball nicht mehr erreichen konnte. Es ging weiter munter hin und her und in Anbetracht der schwierigen Platzverhältnisse war das, was beide Mannschaften den 182 Zuschauern boten, durchaus ansehnlich. Und nachdem Tim Schmitt eine Pohanka-Flanke knapp verpasst hatte (35.) und Eric Dobberitz eine Höpel-Flanke nicht an Benjamin Heskamp vorbeischieben konnte (40.), gelang Robert Franke kurz vor der Pause der Ausgleich. „Der Ball war sehr lange in der Luft, den hätten wir klären müssen“, ärgerte sich Daniel Erpen-Köhn hinterher. Robert Franke war’s egal – er ließ Gabor Ruhr aus der Drehung keine Abwehrchance. Mit der letzten Möglichkeit vor der Pause hätte der in eine Manthey-Flanke rutschende Christoph Höpel fast die erneute Führung erzielen können, doch der SSV klärte im letzten Moment.
Im 2. Durchgang war es zunächst wieder der Sievershäger SV, der die größeren Spielanteile für sich verbuchen konnte. Echte Torgefahr brachten dabei jedoch nur Standardsituationen. Ein guter Freistoß in der 64. Minute und ein ganz starker Franke-Kopfball bei einer Ecke mit einem noch stärkeren Reflex von Schönbergs Keeper Gabor Ruhr brachten den SSV zumindest in die Nähe der erstmaligen Führung und bei der nächsten Ecke war es dann tatsächlich passiert. Schönberg verlor ein wenig die Übersicht und der gerade eingewechselte André Schulz schaltete einfach am schnellsten. Erfreulicherweise hatte aber auch FC95-Trainer Axel Giere mit seinem Wechsel in der 61. Minute ein glückliches Händchen. Der neu in die Partie gekommene und nicht vom Ball zu trennende Marco Pajonk beschäftigte nämlich im 16er die halbe SSV-Abwehr und haute den Ball dann an die Lattenunterkante.Trainer Axel Giere nach der Partie – die Pudelmütze ist ein Geschenk der treuen Gang.Trainer Axel Giere nach der Partie – die Pudelmütze ist ein Geschenk der treuen Gang. Den Abpraller konnte Benjamin Heskamp kurz vor dem einschussbereiten Sahid Wahab zur der Ecke klären, die Schönberg den Ausgleich brachte. Wieder war es Marco Pajonk, der den Ball gekonnt annahm und auf’s Tor schoss. Ein Abwehrbein hätte zwar fast das Tor verhindert, aber die Kugel kullerte dennoch über die Linie. Allen Protesten zum Trotz, Sievershagen hatte ein Handspiel gesehen, der neue Spielstand war fortan 2:2. Und die Wut der Gäste verebbte nicht – nach einem bösen Frustfoul von Robert Bullerjahn an René Sahmkow, die tiefe Wunde am Fuß muss genäht werden, sah die Nummer 27 der Sievershäger glatt rot. Ein Vorteil ergab sich für den FC Schönberg 95 daraus dennoch nicht, denn wenig später musste auch Eric Dobberitz mit einem gebrochen Arm ins Krankenhaus. An dieser Stelle alle guten Wünsche für eine baldige Genesung an Beide! Es blieb weiter turbulent im Schönberger Jahn-Stadion, denn in der Schlussphase vergaben die zeitweise wie entfesselt spielenden Maurine-Kicker gleich mehrere klare Siegchancen. Nach tollen Angriffen scheiterte Jonni Jahnke von der linken Seite am SSV-Torhüter, Bastian Henning traf nur den Außenpfosten, Marco Pajonk fehlte aus der Drehung ein halber Meter und auch Daniel Erpen-Köhn kam nach großartiger Vorarbeit von Marco Pajonk nicht an Benjamin Heskamp vorbei. „Der hat heute wirklich ganz stark gehalten“, kamen nach dem Abpfiff dementsprechend anerkennende Worte von Schönbergs Routinier. Am Ende blieb es bei einem über das ganze Spiel gesehen sicherlich leistungsgerechten 2:2 Unentschieden, das den FC Schönberg 95 auf Platz 2 überwintern lässt.

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