„Für uns geht es vor allem um den Klassenerhalt“

Die Saisonvorschau zur Kreisliga Ost - Teil 2

Im zweiten Teil der Saisonvorschau auf die Kreisliga Ost, geht der Blick auf vier Mannschaften. Foto: Lobeca/Niklas Runne
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Lübeck – Im zweiten Teil der Saisonvorschau zur Kreisliga Ost ist der Blick auf vier Teams gerichtet. Diese tendieren allesamt eher in die untere Tabellenhälfte. Wir blicken genaustens auf die Vorbereitung, den Saisonstart und auch die Erwartungshaltungen der Kreisligisten.

TSV Lensahn

In der abgelaufenen Saison gelang dem TSV Lensahn ein Wunder. Zum Winter hätte wohl kaum noch jemand gedacht, dass die Mannschaft aus dem Jahnstadion in eine weitere Kreisligasaison gehen würde, doch genau dies ist der Fall. Am Tabellenende mit nicht einmal zehn Punkten galt man aufgrund von vielen Verletzungen als bereits erster Absteiger. Die Rückkehr von Thorben und Finn-Ole Ratje brachte die Wende – und dies auf furiose Art und Weise. Nun geht der Blick allerdings nach vorne, denn ein erneut so hartes Jahr möchte man ungern. Auf der Trainerposition gab es eine Veränderung, denn mit Daniel Safadi rückte ein namhafter und erfahrener Chefcoach auf den Posten des zurückgetretenen Heiko Müller. Der frühere Coach des NTSV Strand 08 und Phönix Lübeck freute sich über ein paar Neuzugänge, denn die Kaderbreite war das große Problem in den vergangenen zwölf Monaten. Nun stießen mit Tim Henschel, Max Rosenthal, Rene Gerrelt, Dennis Werner, Pascal Werner und Igor Pyrogov sechs Neuzugänge aus unteren Ligen dazu. Diese sollen vor allem neue Optionen im Kader bieten. In der Vorbereitung war davon allerdings erneut wenig zu sehen. Viele Spieler fehlten, sodass der Coach regelmäßig mit dezimiertem Kader trainieren und testen musste. Zur Vorbereitung sagte Safadi zu HL-SPORTS: „Die Vorbereitung war durchwachsen. Im Training selbst haben die Jungs, die nicht im Urlaub waren oder anderweitig gefehlt haben, gut durchgezogen. Das hat Spaß gemacht. Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn wir eine größere Anzahl gewesen wären, aber das ist nun mal so mit einem kleinen Kader. Wenn zwei, drei nicht da sind, macht sich das direkt spürbar bemerkbar. Ansonsten bin ich positiv.“

Die Testspielergebnisse im Überblick:

SV Azadi II – 1:7
MTV Ahrensbök – 2:5
SV Hamberge – 2:6
TSV Gremersdorf II – 3:2

Daniel Safadi spielte in der Rückrunde der vergangenen Saison noch selbst, nun ist er der Cheftrainer des TSV Lensahn. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Neuland für Safadi

In dieser Saison möchte man sicherlich weniger Abstiegssorgen haben, als es noch in der vergangenen war. Es gilt, von Beginn an konstant zu punkten und sich früh von unten abzusetzen. Die Liga hat einige Mannschaften dazubekommen, die im Kreis Ostholstein unbekannt sind und eher als Wundertüten gelten. Dementsprechend schwer ist die Liga einzuschätzen. Der Coach des TSV sagte dazu: „Ich kann die Liga noch gar nicht so einschätzen. Ich habe zwar vier, fünf Spiele als Spieler letztes Jahr mitgemacht, aber sonst kenne ich die Liga nicht wirklich.“ Für den erfahrenen Übungsleiter, der bereits Meister in der Oberliga wurde, ist es absolutes Neuland. Der Saisonstart ist relativ dankbar für Lensahn. Zum Start geht es zwar zur SG Dersau/Kalübbe, doch im Anschluss trifft man auf die SG Insel Fehmarn (H), den SC Cismar (A), die SpVgg Putlos (A) und den Raisdorfer TSV (H). Es warten also direkt einige Spiele gegen Mannschaften, die eher in der unteren Tabellenregion zu erwarten sind. Der Cheftrainer sagte zum Saisonstart sowie zur Erwartungshaltung: „In den ersten Spielen ist mir erstmal wichtig, dass wir vernünftig reinkommen. In der Hoffnung, dass so gut wie jeder Spieler dann da ist, sodass wir dann aus dem Vollen schöpfen können. Ich freue mich auch, dass Leute aus der Zweiten und Dritten immer wieder bereit sind, mal auszuhelfen. Da muss ich sagen, stimmt es im Verein wirklich sehr gut. Dennoch schauen wir mal, in welche Richtung es für uns geht.“

Das Startprogramm im Überblick:

A – SG Dersau/Kalübbe
H – SG Insel Fehmarn
A – SC Cismar
A – SpVgg Putlos
H – Raisdorfer TSV

SG Insel Fehmarn

Die SG Insel Fehmarn beendete die abgelaufene Saison auf dem drittletzten Tabellenplatz, was nicht das war, was man sich vorstellte. Man wechselte den Trainer im Laufe der Hinrunde, denn Kevin Duhnke legte sein Amt nieder. Zunächst übernahm Co-Trainer Fynn Severin, und zur Winterpause war es dann Andre Hack, der das Zepter in die Hand nahm. Unter dem ehemaligen Cismar- und Gremersdorf-Trainer gab es sowohl Höhen als auch Tiefen. Es war symbolisch für die Saison der SG. Denn neben besorgniserregenden Auftritten gab es auch sehr vielversprechende, die nicht unbedingt eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller vermuten ließen. Einer, der einen ganz großen Anteil am Klassenerhalt hatte, war Magnus Mackeprang. Der Youngster war der überragende Mann bei den Insulanern. Er ist einer von vielen jungen Spielern, die in den Planungen von Fehmarn eine große Rolle spielen. In diesem Sommer kamen nämlich einige vielversprechende Talente aus der eigenen Jugend dazu. Diese verstärken nicht nur den Kader in der Breite, sondern auch qualitativ. Es klingt durchaus vielversprechend bei der Mannschaft von Trainer Hack, doch die Vorbereitung war eher dürftig. Fynn Severin zog ein Fazit gegenüber HL-SPORTS: „Mit der Vorbereitung sind wir leider nicht zufrieden. Die Trainingsbeteiligung war zwar überwiegend sehr zufriedenstellend, aber leider mussten wir zwei Tests ausfallen lassen, da die Spieler arbeiten mussten oder am Wochenende leider Besseres vorhatten. Zudem kommt noch die Verletzung von Levin Demtröder, der bis Mitte September mit einem Leistenbruch ausfallen wird, und dass Sven Ove Westphal aufgrund Studium und einer schweren Erkältung noch gar nicht trainiert hat.“

Die Testspielergebnisse im Überblick:

SV Großenbrode (Sundcup) – 0:1
TSV Gremersdorf (Sundcup) – 1:2
TSV Heiligenhafen (Sundcup) – 1:0
TSV Heiligenhafen – 3:0

Fynn Severin blickte auf die Vorbereitung zurück. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Auftakt beim Vizemeister

In der Liga wartet auf Fehmarn erneut eine große Herausforderung. Die Liga hat sich mit Blick nach unten vielleicht sogar verbessert, sodass es nicht einfacher wird. Zur Liga sagte Severin: „Zunächst freuen wir uns sehr auf das Sund-Derby gegen Großenbrode – nach der SG-Gründung gab es für uns als 1. Mannschaft eigentlich kein richtiges Derby mehr. Wir glauben, dass auch diese Saison sehr ausgeglichen sein wird und ab Platz sechs/sieben jeder jeden schlagen kann. Also wird es im Kampf um die Abstiegsplätze wieder sehr spannend, aber auch die Meisterschaft wird diese Saison etwas spannender und später entschieden.“ Unser Auftaktprogramm ist nicht gerade einfach. Mit Eutin haben wir am ersten Spieltag direkt einen dicken Brocken, und am zweiten Spieltag müssen wir nach Lensahn, die immer schwer zu bespielen sind. Concordia Schönkirchen als Verbandsligaabsteiger können wir leider so gar nicht einschätzen, und dann empfangen wir Ende August eine unangenehm zu bespielende Truppe aus Dersau“, sagte der Co-Trainer über das Startprogramm. Zum Ziel sagte Severin abschließend: „Unser Ziel ist es, den Klassenerhalt schnellstmöglich zu fixieren und etwas mehr Ruhe zu haben. Wir haben zwar einige gute Jungs dazubekommen, aber durch die wenigen Testspiele müssen wir uns erst einmal finden und Automatismen entwickeln.“

Das Startprogramm im Überblick:

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A – Eutin 08 II
A – TSV Lensahn
H – Concordia Schönkirchen
H – SG Dersau/Kalübbe
H – VfR Laboe

SpVgg Putlos

Die SpVgg Putlos hatte einen schwierigen Sommer hinter sich. Auf der Trainerposition gab es erneut Bewegung, denn Benjamin Berger wird nun durch Olaf Schlüter ersetzt. Der frühere Trainer des TSV Gremersdorf kennt die Liga und vor allem die Region. Im Kader gab es allerdings ebenfalls Veränderungen. So verließen einige Spieler die SpVgg. Nico Fischer, Dawin Krasch, Kevin Witt, Poul Behrendt, Kevin Zielinski und Max Rosenthal gehören nicht mehr zum Kader. Für Putlos sind dies schwer verkraftbare Abgänge. Die Breite war in der abgelaufenen Saison bereits ein echtes Problem. Nun verlor man noch mehr Spieler, darunter wichtige Stammspieler. Diese mussten ersetzt werden. Mit Kevin Baehr, den vier Brüdern Alexander, Benedikt, Dominik und Max Siemes, Julian Walk, Thies Krogoll und Rafael Pikelj kamen acht Neuzugänge an die Strandstraße. Große Transferkracher sind dies allerdings nicht. In der kurzen Vorbereitung ging man ohne einziges Testspiel in das Pokalspiel gegen den A-Klassen-Aufsteiger BCG Altenkrempe. Nach 2:0-Führung musste man sich geschlagen geben. In der Startelf war dabei mit Kevin Baehr nur ein einziger Neuer. Im Anschluss sollte gegen Scharbeutz/Pönitz getestet werden, doch aufgrund von zu wenig Spielern war der Kreisligist gezwungen, das Spiel abzusagen. Am gestrigen Dienstagabend gab es dann doch noch einen Test. Gegen die SG Oldenburg/Göhl verlor die SpVgg mit 2:4. Zur Pause führte man mit 2:0, dank der Treffer von Hannes Goertz und Marten Ruge. Zwei Spiele, zweimal wurde nach 2:0-Führung verloren. Dies bereitet Sorge. Von den Neuzugängen war kein einziger dabei. Die fehlende Kaderbreite macht sich bereits vor dem Ligastart bemerkbar. Olaf Schlüter sagte zur Vorbereitung: „Wir haben hauptsächlich was an der Fitness gemacht. Wir haben sehr viele, die im Schichtdienst arbeiten und im Urlaub waren. Mit unserem Pokalspiel in Altenkrempe war ich fußballerisch in der ersten Halbzeit zufrieden. Man hat uns dann aber angemerkt, dass wir von der Breite im Kader nicht viel zu bieten hatten. Wir sind aber auf einem guten Weg.“

Die Testspielergebnisse im Überblick:

SG Oldenburg/Göhl – 2:4

Olaf Schlüter übernahm im Sommer bei der SpVgg Putlos. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Klassenerhalt als Ziel Nummer 1

Zur Liga sagte Schlüter: „Ich erwarte eine enge Liga. Im oberen Bereich der Tabelle werden es vier bis fünf unter sich ausmachen, dann wird es aber sehr ausgeglichen.“ Für Putlos wird es nach dem siebten Platz im vergangenen Jahr nun in die vierte Kreisligasaison gehen. Mit dem Abstieg hatte man bisher nur einmal etwas zu tun. Dies soll aus Sicht der SpVgg auch so bleiben. „Für uns geht es vor allem um den Klassenerhalt. Aggressivität, Ehrgeiz und absoluter Wille sind unsere Tugenden. Spielerisch haben wir auch hohes Potenzial und Qualitäten – die müssen wir auf den Platz bekommen. Wir sind auf einem guten Weg dorthin.“ In den ersten Wochen kommt es direkt zu spannenden Duellen: „Mit Großenbrode, Preetz, Eutin 08 II, Lensahn und Schönkirchen haben wir schon schwierige Aufgaben bekommen. Davon dreimal auswärts – im Derby in Großenbrode und die weiten Fahrten nach Preetz und Schönkirchen haben es schon in sich. Von allem etwas – das macht die diesjährige Kreisliga aber auch aus. Wir freuen uns sehr.“

Das Startprogramm im Überblick:

A – SV Großenbrode
A – FT Preetz
H – Eutin 08 II
H – TSV Lensahn
A – Concordia Schönkirchen

SV Großenbrode

Der SV Großenbrode ist nach etlichen Jahren zurück in der Kreisliga. Als Tabellenzweiter der Kreisklasse A sicherte man sich den Aufstieg. Nun steht eine neue, schwierige Herausforderung vor dem SVG. In der vergangenen Saison war es vor allem die Defensive, die überragte. Man kassierte nur 31 Gegentreffer und blieb in der Liga gleich siebenmal ohne Gegentor. Vorne trafen die Ostholsteiner 67-mal. Vor allem Philip Urich (17 Tore) und Yannic Slowy (13 Tore) sorgten dafür. Beide wollen nun auch in der Kreisliga regelmäßig treffen. In der Vorbereitung lassen sich die Ergebnisse durchaus sehen. Beim eigenen Sundcup bezwang man Ligakonkurrent Fehmarn (1:0) und verlor gegen Verbandsligist Gremersdorf nur mit 1:2. Im Test gegen den VfL Vorwerk aus der Kreisliga Südost gab es einen hochverdienten 5:3-Sieg. Cheftrainer Peter Thomm sagte zur Vorbereitung: „Ich finde, meine Jungs haben Gas gegeben. Die Beteiligung war hoch – und das trotz Klausurenphase. Das ist halt ein bisschen schwierig, wenn man viele Studenten hat. Spielerisch fand ich den Sundcup in Ordnung, war aber kein Meilenstein. Das war so der erste Test – das passte dann auch so. Das Spiel gegen Vorwerk haben wir ganz klar dominiert, waren klar die bessere Mannschaft. Wir fangen uns da zwei, drei Gegentore durch individuelle Fehler. Das passiert, ist nicht schlimm. Wir waren absolut spielbestimmend und insofern habe ich da ein gutes Gefühl gehabt. Das Training war sehr gut. Bitter ist natürlich, dass das Spiel gegen Travemünde ausgefallen ist. Das ist dann so gewesen, konnten wir nicht ändern. Dafür haben wir dann trainiert. Das Pokalspiel haben wir weitgehend auch dominiert. Mit der Vorbereitung – alles in allem – bin ich sehr zufrieden.“ Auffällig mit Blick auf die Tests ist, dass man viele verschiedene Torschützen hatte. Dies spricht durchaus dafür, dass man nicht nur zwei torgefährliche Einzelspieler hat, sondern auch im Kollektiv gefährlich ist.


Die Testspielergebnisse im Überblick:

SG Insel Fehmarn (Sundcup) – 1:0
TSV Heiligenhafen (Sundcup) – 0:0
TSV Gremersdorf – 1:2
VfL Vorwerk – 5:3

Der SV Großenbrode möchte nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Foto: Lobeca/Niklas Runne

„Finde ich persönlich bisschen hart“

Als Aufsteiger ist dem SV Großenbrode durchaus klar, dass es eine schwierige Aufgabe werden wird. Trainer Thomm sagte zur Liga: „Ich erwarte eine relativ ausgeglichene Liga – zumindest im Mittelfeld.“ Zu diesem möchte man sicherlich gerne auch dazugehören. Schließlich musste man so lange auf die Rückkehr in die Kreisliga warten. „Wir nehmen uns vor, erst einmal so gut es geht, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wir müssen dafür natürlich die ersten Spiele versuchen, bestmöglich erfolgreich zu gestalten – das ist, denke ich, entscheidend. Und dann schauen wir mal.“ In den ersten Wochen kommt es zu vermeintlich machbaren Aufgaben. Das Spiel gegen Putlos zum Start ist ein Derby, sodass direkt ein heißer Kampf zu erwarten ist. Es folgen die Gastspiele bei Raisdorf und Heikendorf II. Der Trainer des Aufsteigers sagte zum Spielplan: „Gegen Putlos – ein Heimspiel – finde ich völlig in Ordnung. Wir sind direkte Nachbarn. Ich kenne Olaf ganz gut – man kennt sich. Ich freue mich darauf. Zweiter und dritter Spieltag finde ich persönlich ein bisschen hart. Man muss zweimal nach Kiel – sowohl Mittwochabend als auch samstags. Das konnten wir zum Glück verlegen, sonst hätten wir freitags schon nach Kiel gemusst. Es ist halt so – das bringt der Aufstieg halt mit sich.“

Das Startprogramm im Überblick:

H – SpVgg Putlos
A – Raisdorfer TSV
A – Heikendorfer SV II
A – TSV Lütjenburg
A – VfR Laboe

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