Gegen effektive Kiezkicker: Erste Pleite für neuen Coach

Auswärtsniederlage im eigenen Stadion

Bennet Winter (FC St.Pauli II) bejubelt den Treffer zur Führung. Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Norderstedt – Am gestrigen Sonntagnachmittag gastierte der FC Eintracht Norderstedt in der Regionalliga Nord im eigenen Stadion beim FC St.Pauli II. Die Eintracht ging mit einer Serie von zuletzt vier ungeschlagenen Partien ins Spiel, doch auch die Amateure vom Millerntor schwammen in den vergangenen Wochen auf einer Erfolgswelle. Zehn Spiele blieb die Mannschaft von Trainer Elard Ostermann ungeschlagen, doch zuletzt endete die Serie. Ausgerechnet die U21 des Stadtrivalen Hamburger SV sorgte für die erste Niederlage der „Boys in brown“ seit Mitte November 2023. Nun sollte eine neue Serie starten, doch FCE-Trainer Richter wollte dem einen Riegel vorsetzen. Stattdessen sollte die eigene fortgesetzt werden, um sich endgültig aus dem Tabellenkeller zu befreien. Dazu veränderte der noch ungeschlagene Coach der Segeberger seine Startaufstellung um zwei Positionen. Der Torschütze vom vergangenen Spiel Nick Selutin erhielt den Vorzug vor Eric Gueye. Zudem rückte Dane Kummerfeld für Nathan Winkler in die erste Elf.

Wenige Chancen vor der Pause

Um 14 Uhr rollte der Ball. Nach sechs Minuten näherte sich Norderstedt erstmals an. Marc Bölter versuchte es aus 20 Metern, doch der Ball ging relativ deutlich über das Tor. Zwei Minuten später flankte Kummerfeld in die Mitte, doch Brendel köpfte ebenfalls über die Latte. Eintracht-Trainer Jean-Pierre Richter sagte zur Anfangsphase seiner Mannschaft zu HL-SPORTS: „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, hatten guten Zugriff auf den Gegner und waren vorbereitet. Unsere Ansätze haben gut gepasst. Wir haben die richtigen Ballgewinne gehabt, gute Ballbesitzphasen und vor allem auch das Umschaltspiel vom Gegner wenig zugelassen, sodass wir in der Anfangsphase der Partie sehr präsent waren, bisschen Feldvorteile hatten und den einen oder anderen Angriff herausspielen konnten.“ So auch in der 23. Minute, als Ersin Zehir aus der Distanz abzog, der Ball tückisch aufsetzte und St. Pauli-Torwart Kevin Jendrzej zu einer Glanzparade zwang. Es war die beste Möglichkeit in einem chancenarmen ersten Durchgang, welcher torlos endete.

Dane Kummerfeld (FC Eintracht Norderstedt) am Ball. Foto: Lobeca/Ralf Homburg

St.Pauli kommt besser raus

Nach dem Seitenwechsel kamen die Kiezkicker deutlich besser aus der Kabine. Johann von Knebel sieht Marc Dühring, seinen Schuss konnte Eintracht-Keeper Arne Exner nicht festhalten, sodass Moritz Frahm zur Ecke klärte. Eine Minute später war es erneut von Knebel, welcher diesmal Bennet Winter (52.) bediente. Letzterer traf aus zehn Meter zur Führung der U23 des 2. Liga-Spitzenreiters. Norderstedt hatte in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs durchaus Probleme, wozu Richter sagte: „Der Rückstand unmittelbar nach der Pause hat sicherlich dann in eine Phase reingespielt, wo dann St.Pauli auch viele gute Aktionen hintereinander weg hatte und wir bisschen gebraucht haben, mehr Zugriff aufs Spiel und mehr Stabilität zu bekommen. Das war eine Phase die wir durch das 0:1 dann bestraft bekommen haben. Letztlich auch so das wir dann Mitte der zweiten Halbzeit den Turnaround bekommen haben und in den letzten 20 bis zehn Minuten vor Spielende dann auch zwingend für uns wieder Angriffe herausgespielt haben, wo wir vorher noch etwas unsauber waren.“ Norderstedt machte nun Druck und bekam gute Möglichkeiten. Zehir steckte den Ball durch zu Kevin Prinz von Anhalt, doch im letzten Moment klärte Niklas Jessen für die Kiezkicker. Fünf Minuten später flankte der eingewechselte Gueye den Ball auf den Kopf von Prinz von Anhalt, welcher aus kurzer Distanz Torwart Jendrzej zu einer Glanzparade zwang. Die Eintracht war nun am Drücker und nur eine Minute später gab es den Elfmeter. Gueye wurde von Jannis Turtschan unfair gestoppt. So bekam Ersin Zehir, welcher für die Profis des Gegners 21 Spiele in der 2. Bundesliga absolvierte, die Riesenchance auf den Ausgleich. Doch der gebürtige Lübecker schoß den Elfmeter über das Tor. Es war die dritte richtig gute Gelegenheit des FCE.

Jubel von Kevin Jendrzej (19, FC St.Pauli II) nach dem verschossenen Elfmeter von Ersin Zehir (6, FC Eintracht Norderstedt). Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Effektivität als Schlüssel zum Sieg

Und es kam noch bitterer für das zu diesem Zeitpunkt unter dem neuen Trainer noch ungeschlagene Norderstedt. Nur drei Minuten nach dem verschossenen Strafstoß erhöhten die Braun-Weißen. Den ersten Abschluss parierte Arne Exner noch, doch Niclas Dühring (80.) traf freistehend zum 2:0. Es sollte eine Mammutaufgabe für die Eintracht werden. Zwar bekamen sie noch zwei Torschüsse durch Prinz von Anhalt (85.) und Zehir (90.), doch es blieb dabei. Sie verloren erstmals, seit der Regie des neuen Trainers. Für diesen war vor allem eines für den Sieg des Gegners ausschlaggebend: „Ausschlaggebend war heute in Stück weit die Effektivität im Spiel. Es war nicht so, dass wir weit weg davon waren zu punkten, deswegen sehr ärgerlich und frustrierend diese Niederlage, wo wir viel mitnehmen wollen, um es beim nächsten Mal dann besser zu machen.“ „Jonny“ Richter nahm auch positives mit aus der Partie: „Ich kann auf jeden Fall etwas Positives mitnehmen, weil ich weiß, welche Inhalte wir gut umgesetzt haben und wo wir Ansätze haben, weiter gezielt im Training, aber auch in den Spielen uns zu entwickeln. Es ist leider Gottes auch so, dass wir gute Spielmomente für uns nicht immer bestmöglich zu Ende gespielt haben. Auch die Art und Weise, wie wir dann die Gegentore bekommen haben, gibt uns die Möglichkeit auch da, weiter drauf zu schauen wie wir unser Defensivverhalten in der Gruppe und auf dem Feld auch gruppen,- und Mannschaftstaktisch anpassen können. Trotzdem ist es so, dass wir auch Möglichkeiten und auch in Phasen des Spiels, sehr viel Zugriff aufs Spiel hatten. Wir hatten tolle Pressingmomente und Ballgewinne, sodass wir auch die ein oder andere Chance herausspielen konnten.“ Diese gilt es im nächsten Spiel dann effektiver zu nutzen. Bereits am Mittwochabend um 19.30 Uhr empfangen sie im Edmund-Plambeck-Stadion, den Bremer SV.

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Torjubel FC St.Pauli II zum 1-0, Bennet Winter ( 11, FC St.Pauli II) Julian Ulbricht (10, FC St.Pauli II). Foto: Lobeca/Ralf Homburg

28. Spieltag (5.-7.4)

Eimsbütteler TV – FC Teutonia 05 0:3
1.FC Phönix Lübeck – SC Weiche Flensburg 08 6:0
Hannover 96 II – Holstein Kiel II 4:0
TSV Havelse – SC Spelle-Venhaus 4:0
FC Kilia Kiel – SV Meppen 0:5
SSV Jeddeloh II – SV Drochtersen/Assel (Ausfall)
VfB Oldenburg – Bremer SV 4:1
Blau-Weiß Lohne – Hamburger SV II 1:2

Tabelle

PlatzMannschaftSpieleTorverhältnisPunkte
1.Hannover 96 II (U23)2875 : 3863
2.SV Meppen2859 : 3753
3.1.FC Phönix Lübeck2564 : 2452
4.Holstein Kiel II2855 : 4648
5.SV Drochtersen/​Assel2741 : 3446
6.VfB Oldenburg2750 : 3743
7.FC Teutonia 052747 : 3342
8.Hamburger SV II2540 : 3442
9.FC St. Pauli II2855 : 3441
10.TSV Havelse2541 : 3839
11.BW Lohne2739 : 4134
12.FC Eintracht Norderstedt2746 : 5533
13.SC Weiche Flensburg 082738 : 5130
14.Bremer SV2534 : 5127
15.SSV Jeddeloh2531 : 4726
16.Eimsbütteler TV2525 : 5115
17.FC Kilia Kiel2628 : 6214
18.SC Spelle-Venhaus2823 : 7811

2. Bundesliga: Wer endet auf Platz 16-18?

  • VfL Osnabrück (31%, 548 Votes)
  • F.C. Hansa Rostock (21%, 376 Votes)
  • Eintracht Braunschweig (11%, 201 Votes)
  • FC Schalke 04 (11%, 195 Votes)
  • SV Wehen Wiesbaden (11%, 187 Votes)
  • 1. FC Kaiserslautern (10%, 184 Votes)
  • 1. FC Magdeburg (4%, 68 Votes)

Total Voters: 644

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