Geplante Meisterfeier endet mit Polizeieinsatz

Top-Spiel mit Rudelbildung nach Abpfiff

Archivfoto: Lobeca

Lübeck – Am Sonntagnachmittag kam es erneut zu unschönen Szenen auf einem Sportplatz. Im Kreisliga-Spiel zwischen SV Viktoria 08 und Türkischer SV wurde es hitzig, die Polizei wurde gerufen. Nach Spielschluss ging es zur Sache: Rudelbildung, Schubsen und mindestens einen Schlag soll es gegeben haben. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt bereits beendet. Das Ergebnis, ein 1:1-Unetschieden, reichte den Gästen nicht für den vorzeitigen Aufstieg.

22 Beamte auf der Falkenwiese

Auf Nachfrage bei der Einsatzleitstelle waren 22 Beamte eine halbe Stunde im Einsatz und sorgten für Ruhe. Eine Strafanzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung wurde aufgenommen. Dazu gab es eine leicht verletzte Person, die allerdings nicht mit einem Rettungswagen abgeholt wurde. Ob der Verletzte sich selbst in ärztliche Obhut begab, ist bisher nicht bekannt.

„Wir sind bestürzt über das Level von Gewalt“

Viktoria-Abteilungsleiter Julian Wittern sagte am Abend zu HL-SPORTS: „Ein weiterer unschöner Zwischenfall in unserem geliebten Amateur-Fußball. Direkt nach Abpfiff kommt es zu Rangeleien zwischen den Spielern. Von Spielern des Türkischen SV fallen dann relativ schnell der erste Tritt und die ersten Schläge. Unsere Spieler versuchen sich zu verteidigen, was durch das teilweise Stürmen des Spielfeldes durch Zuschauer des TüSV deutlich erschwert wird. Unter diesen Zuschauern sind nun auch zwei bis drei Personen, die aktiv auf unsere Spieler und Trainer einschlagen. Es stürmen auch weitere Zuschauer aus beiden Lagern den Platz, um die Involvierten voneinander wegzuziehen. Es dauert leider einige Zeit, bis alle Beteiligten diese Situation halbwegs deeskalieren können. Unsere Platzaufsicht hatte in der Zwischenzeit die Polizei informiert, die mit großem Aufgebot verhinderten, dass die Situation erneut aufflammen konnte. Natürlich hinterfragen wir nach diesem Zwischenfall, ob dieser so hätte vermieden werden können. Unsere Spieler dürfen sich auf der einen Seite auf Rangeleien oder Ähnliches nach Abpfiff gar nicht erst einlassen; verteidigen müssen sie sich gegen Gewalt aber schon. Insgesamt sind wir mal wieder bestürzt über das Level von Gewalt, auf das einige Menschen im Rahmen eines Kreisliga-Spiels zurückgreifen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die gemeinsam versucht haben die Situation so schnell wie möglich aufzulösen und auch bei den Spielern des TüSV, die sich für das Verhalten ihrer Kameraden nach dem Zwischenfall bei uns entschuldigt haben. Die Taten, die wir klar einzelnen Personen zuordnen können, wurden und werden zur Strafanzeige gebracht. Gewalt hat im Fußball nichts verloren. Fußball soll die Menschen einen.“

TüSV: „Der Heimverein muss für Ordnung sorgen und Sicherheit der Spieler und Zuschauer“

Ismail Öztürk, TüSV-Trainer, erklärte: „Nach den Ereignissen, die sich im Anschluss an das Spiel zwischen Viktoria und Türkischer SV ereignet haben, möchte Ich zu den Vorkommnissen äußern. Zu unserem Bedauern kam es zu einem Zwischenfall, bei dem Mitglieder des gegnerischen Teams sich unangemessen verhalten haben, was einen Polizeieinsatz nach sich zog. Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und möchten betonen, dass solches Verhalten in keiner Weise den Werten und Standards entspricht, die wir als Verein pflegen und fördern. Während des Spieles kam es immer wieder zu unschönen Situationen und Provokationen aus der Viktoria Ersatzbank, was zu einer dreimaligen Unterbrechung des Spiels folgte wo der Schiedsrichter immer wieder die kommunikative Lösung suchte mit den Verantwortlichen von Viktoria, was aber leider nicht funktioniert hatte und sie immer weiter machten mit unschönen Situationen. Anfang der zweiten Hälfte gab der Schiedsrichter meinen Abwehrchef eine Rote Karte, weil er lautstark seine Mannschaftkollegen motivierte noch mehr Einsatz zu investieren, diese Entscheidung hat der Schiedsrichter nach dem Spiel auch für ein Fehler gehalten und sagte er hat es missverstanden. Noch dramatischer kanns nicht gehen, als ich dann den Unparteiischen im Spiel ansprach, wieso bitte eine Rote Karte zückte er mir gleich auch eins. Nichtsdestotrotz ist das Spiel dann weitergelaufen aber das Gebrülle hatte kein Ende seitens Heimmannschaft. Direkt nach dem Spiel sind auch Zuschauer auf Spielfeld gestürmt mit Bierflaschen in der Hand, dadurch kam es zu Tumulten, was auf dem Fußballfeld nichts zu suchen hat. Klar ist nach Spielordnung der Paragraf Platzdisziplin nochmal ganz wichtig. Der Heimverein muss für Ordnung sorgen und Sicherheit der Spieler und Zuschauer. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um eine vollständige Aufklärung des Geschehens zu gewährleisten und unterstützen die Polizei in allen notwendigen Maßnahmen. Unsere Priorität liegt darin, sicherzustellen, dass alle Fakten geklärt werden und dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden. Der Türkischer SV Lübeck steht für Fairplay, Respekt und sportliche Integrität. Wir erwarten und fordern, dass sich alle Beteiligten, einschließlich unserer Gegner und ihrer Anhänger, an diese Prinzipien halten. Wir bedanken uns bei unseren Fans für ihre fortwährende Unterstützung und ihr Verständnis. Wir sind entschlossen, weiterhin eine Umgebung zu fördern, die sicher und einladend für alle ist, die den Sport lieben. Abschließend möchten wir betonen, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Teilnehmer und Zuschauer unsere höchste Priorität haben. Wir werden weiterhin eng mit den Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten, um dies zu gewährleisten. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre fortwährende Unterstützung.“

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Fünf Punkte Vorsprung

Zwei Spieltage vor Schluss hat der TüSV fünf Punkte Vorsprung vor dem ATSV Stockelsdorf. Am kommenden Wochenende treffen beide Clubs aufeinander. Mehr zur Kreisliga am Montag bei HL-SPORTS.

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Bildquellen

  • Polizei: Lobeca
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