Germann lässt den Pöbelberg beben – Groß Grönau II muss sich „selbst hinterfragen“

Tabellenführer siegt, Verfolger patzen

Maik Germann ließ in der Nachspielzeit den Pöbelberg beben. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Lübeck – Am zwölften Spieltag der Kreisliga Südost gab es das ein oder andere Topspiel. Vor allem mit Blick nach oben war Spannung versprochen. Der Tabellenführer empfing einen Mitfavoriten. Eine Stunde später wurde es am Pöbelberg spannend, wo der heimstarke Aufsteiger den TSV Schlutup empfing. Außerdem war der Druck für einige Teams groß. Auf der Falkenwiese gab es ein Duell zweier Mannschaften, die derzeit in einem Formtief stecken. Zudem nahmen die Sorgenkinder am Tabellenende einen neuen Anlauf, damit der erste Sieg gelingen würde. Es gab zwischenzeitlich Hoffnung, doch am Ende erneut keinen Ertrag.

SG Reinfeld/Kronsforde – Lübeck 1876 4:0 (2:0)

Die SG Reinfeld/Kronsforde startete mit zehn Siegen aus den ersten zehn Spielen eindrucksvoll in die Saison. Es ist eine herausragende Ausbeute, sodass nicht wenige die Mannschaft von Jan Fischer als heißesten Kandidaten für den Titel ansehen. Vor allem die Tatsache, dass man eigentlich immer wieder wichtige Stammkräfte ersetzen musste und nicht alle Schlüsselspieler da waren, spricht für die SG. Der Kader ist allerdings breiter geworden und so können diese Ausfälle – anders als in den Vorjahren – kompensiert werden. Ganz anders sieht es beim jüngsten Gegner Lübeck 1876 aus. Diesen fehlte es bereits mehrfach an der Breite, sodass Ausfälle von wichtigen Stammspielern nicht kompensiert werden konnten. Zuletzt besserte sich dies etwas, sodass es gegen Kücknitz einen Heimsieg gab, dennoch war klar, dass es beim Ligaprimus nochmals eine Steigerung brauchen würde. Dazu musste man erneut auf Gabib Aliev verzichten, außerdem saß mit Cihan Kilic einer der Topscorer nur auf der Bank. Beim Tabellenführer fehlte mit Luis Mickeleit der beste Torschütze, dennoch war man hochkarätig besetzt. Marcel Dankert, Ecedeo Pereira, Dennis Lie und Ben Bäßler sollten für Schwung sorgen – und genau dies taten sie. Der Führungstreffer ging allerdings auf das Konto eines anderen. Defensivmann Florian Horn (13.) sorgte für das 1:0 nach einer Ecke. Damit krönte er den guten Start ins Spiel seiner SG. Dennoch war es eine Partie auf Augenhöhe in der ersten halben Stunde. Danach überschlugen sich allerdings die Ereignisse. Lübeck 1876 unterlief ein individueller Fehler, den Marcel Dankert (27.) bestrafte. Dieser hatte kurz darauf erneut seine Füße im Spiel, als es zu einer Schlüsselszene kam: Ein langer Ball ließ ihn allein aufs Tor zulaufen, doch Keeper Cedric Steinbach holte ihn von den Beinen und sah die Rote Karte. Somit agierten die Hausherren über 60 Minuten in Überzahl.

Die SG Reinfeld/Kronsforde feierte den elften Sieg. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Auf den Platzverweis reagierten die 76er mit einer defensiveren Ausrichtung. Sie standen tief und lauerten auf Konter. Diese gab es durchaus, dennoch war der Tabellenführer die klar spielbestimmende Mannschaft. Mit dem 3:0 dank eines sehenswerten Distanzschusses von Philipp Hackbarth (60.) war die Messe endgültig gelesen. Eine starke Einzelleistung von Marcel Dankert (72.) sorgte für den Schlusspunkt zum 4:0. Somit war der deutliche Heimsieg perfekt. Reinfeld/Kronsforde bleibt weiterhin das Maß aller Dinge und meistert auch die Hürde gegen einen Mitfavoriten. Co-Trainer Benjamin Schulte sagte über den elften Sieg im elften Spiel: „Wir haben die Überzahl über weite Strecken gut ausgespielt und waren weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Verbesserungspotenzial besteht bei der Restabsicherung. 1876 konnte einige gefährliche Kontersituationen kreieren und hat das gesamte Spiel mit Leidenschaft gekämpft. Im Gegenzug waren wir beim letzten Pass oft nicht konsequent und ließen dort gute Möglichkeiten liegen. Was uns im Trainerteam besonders gefallen hat, war, dass wir auch in der zweiten Halbzeit mit der gleichen Intensität und Leidenschaft gespielt haben. Insgesamt war der Sieg hart erarbeitet und verdient.“ Uwe Buchholz, Trainer der Gäste, meinte nach dem Spiel: „Glückwunsch an Reinfeld/Kronsforde zum verdienten Sieg. Wir waren die ersten 10 Min. gut im Spiel, bekommen dann nach einem Eckball das 0:1. Dann passiert uns ein unglücklicher Abwehrfehler und wir bekommen kurze Zeit später eine Rote Karte. Dann war es natürlich schwer, mit 10 Mann und einem 0:2-Rückstand gegen die Topmannschaft der Liga zu bestehen. Aber wir haben uns gewehrt und eine starke kämpferische Leistung geboten. Am Ende hätten wir den Ehrentreffer allemal verdient gehabt, aber es sollte heute nicht sein.“

Eichholzer SV II – TSV Schlutup 2:2 (1:1)

Am vergangenen Wochenende musste der Eichholzer SV II erst zum zweiten Mal eine Niederlage verkraften. In Pansdorf hieß es am Ende 1:3 gegen den Aufsteiger. Man reiste stark ersatzgeschwächt an, bekam Unterstützung aus der Altherren. Dennoch war die Leistung im ersten Durchgang gut. Man hatte alles im Griff, ging verdient in Führung und musste sich lediglich ankreiden lassen, dass man den Sack nicht schon zugemacht hatte. Im zweiten Durchgang zeigte man ein ganz anderes Gesicht und lief plötzlich einem Rückstand hinterher. Ärgerlich für den ESV, doch kein Beinbruch, denn man weiß genau, wo man herkommt. Als Aufsteiger spielt die Landesliga-Reserve eine bisher richtig gute Saison. Dementsprechend musste man sich am Sonnabend gegen den TSV Schlutup auch nicht unbedingt verstecken. Die Elf von Tim Kreutzfeldt sammelte zwar ebenfalls schon zahlreiche Punkte und gehört zu den Top-Teams, doch man hat sich auch schon verwundbar gezeigt. Gegen den SV Azadi II, den anderen Aufsteiger, kassierte man eine 2:7-Klatsche, bei der man alles vermissen ließ. Seitdem hat sich die Defensive nicht allzu sehr stabilisiert. Gegen Vorwerk gab es zwei Gegentore, gegen Stockelsdorf sogar drei. Somit war man gewarnt, bei der Rückkehr des Trainers zu seiner alten Wirkungsstätte. Kreutzfeldt trainierte nämlich bereits die Landesligamannschaft des Gegners. Personell kehrten auf Seiten der Heimmannschaft einige Spieler zurück, sodass wieder mehr Optionen zur Verfügung standen. Außerdem agierte mit Ervis Cokaj ein Spieler aus dem Landesliga-Kader vorne drin. Ihnen gegenüber stand eine Mannschaft, die unverändert zur Vorwoche war, was den Coach besonders freute. In den ersten Minuten kontrollierte Eichholz das Geschehen, meldete sich in Person von Matthis Schock erstmalig vor dem Tor an. Nach und nach kam Schlutup allerdings besser rein, und so häuften sich die Abschlüsse. Kemal Demir und Dogan brachten die Kugel allerdings nicht wirklich gefährlich aufs Tor. Die beste Chance der Anfangsphase ging auf das Konto von Philipp Stellmacher, der aus der zweiten Reihe knapp verzog.

Schlutup und Eichholz II lieferte sich ein spannendes Duell. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Schlutup hatte alles im Griff, während Eichholz nicht so richtig im Spiel war. Der Führungstreffer durch den freistehenden Mert Büyükdemir (18.) war die Folge. Dieser ging, auch wenn es noch keine klaren Chancen gab, durchaus in Ordnung. Bereits im Vorfeld war zu erwarten, dass es hier torreich werden könnte auf dem engen Kunstrasen, zudem sollte es heiß hergehen. Nach einer halben Stunde wurde der Aufsteiger dann besser. Es gab Annäherungen, wie zum Beispiel durch Jan Senkbeil, der allerdings knapp verzog. Der Ausgleich kam nicht wirklich aus dem Nichts, denn Schlutup wurde passiver, und so verlängerte Matthis Schock (32.) den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Es war ein Wachmacher für die Gastmannschaft, die wieder etwas das Tempo erhöhte und kurz vor dem Pausentee traf. Demir schob am zweiten Pfosten ins leere Tor, doch die Fahne des Assistenten war oben. So gab es zur Pause ein 1:1. Zur zweiten Hälfte wechselten beide Mannschaften, auf Seiten des TSV kam mit Alexander Lage ein weiterer Angreifer. Die ersten Minuten gingen allerdings glasklar an den ESV II. Senkbeil traf nach langem Einwurf den Pfosten, zudem fand Maik Germann im Eins-gegen-eins seinen Meister in einem herausragend reagierenden Torhüter Fabian Saitovic. Hier hätte man in Führung gehen können, auf der anderen Seite gab es ebenfalls eine Mega-Chance. Es gab nämlich Elfmeter, doch Büyükdemir schoss schwach, sodass Hentschel zur Stelle war. Der Knipser ließ die Riesenchance liegen. Knapp zehn Minuten später gab es dann einen Riesenaufreger. In der Hälfte des TSV kam es zu einem Pressschlag zwischen Cokaj und Dogan. Zweitgenannter blieb liegen, sodass ESV-Coach Lindhoff forderte, dass der Ball ins Aus gespielt wird. Eichholz wurde passiv, wartete darauf, dass Schlutup das Spiel unterbrechen würde, doch stattdessen erhöhten die Gäste das Tempo und nutzten die Passivität des Gegners aus. Mert Büyükdemir (70.) traf und sorgte für enorme Aufregung bei der Heimmannschaft. Die Emotionen kochten hoch. „Wir haben den Ball, unser Spieler liegt auf dem Boden. Ich sehe nicht, dass der gegnerische Trainer entscheidet, dass wir den Ball ins Aus spielen. Warum sie dann, obwohl sie zweimal am Ball sind, den Ball nicht einfach ins Aus schießen, sondern irgendeinen Rabona-Scheiß – da brauchen sie sich nicht beschweren, wenn sie ein Gegentor kriegen“, sagte Schlutups Coach.

So waren die Mannen vom Palinger Weg wieder vorne, und der Aufsteiger lief erneut dem Rückstand hinterher. Karakaya köpfte am langen Eck vorbei, ansonsten gingen die Platzherren zu wenig Risiko. Die Nachspielzeit war bereits fast abgelaufen, da gab es nochmal eine ganz strittige Szene. Im Sechzehner ging der Eichholzer zum Kopfball, brachte den Ball aufs Tor, doch erfolglos. Plötzlich ertönte ein Pfiff. Es gab Foulelfmeter, was für große Aufregung beim Gast sorgte. Kaum einer hatte die Szene richtig wahrgenommen beziehungsweise den Elfmeterpfiff direkt richtig deuten können. So gab es mit der letzten Aktion die Chance auf das 2:2. Maik Germann (94.) trat an und brachte den Pöbelberg zum Beben. Es war der späte Punktgewinn und das Abwenden der zweiten Heimniederlage in dieser Saison. Schlutup dagegen war enttäuscht und suchte das Gespräch mit dem Unparteiischen. Ligamanager Christian Clasen sah dabei die Rote Karte nach Abpfiff. Eine umkämpfte und durchaus hitzige Partie fand ein spektakuläres Finish. Nach Abpfiff sagte Schlutup-Coach Tim Kreutzfeldt: „Am Ende war es das erwartete hitzige Spiel auf einem kleinen Platz. Es war zu erwarten, dass es hier hektisch werden kann – das war es dann auch ein bisschen, aber das sind die Spiele, die irgendwie auch Spaß machen. Am Ende denke ich, dass es ein gerechtes Unentschieden ist. Wir hätten die Führung natürlich gerne über die Zeit gebracht, aber es ist okay.“ ESV-Chef Stephan Lindhoff sagte: „Ein leistungsgerechtes Unentschieden gegen Schlutup. Die ersten 30 Minuten gehen klar an Schlutup. Anschließend finden wir immer besser ins Spiel. Mit dem letzten Angriff das 2:2 zu machen ist dann natürlich glücklich für uns. Jedoch hat sich die Mannschaft den Punkt mehr als verdient. Zum zwischenzeitlichen 1:2 von Schlutup möchte ich mich lieber nicht äußern. Man hat auf jeden Fall gesehen, auf welchem Team der Druck zu gewinnen lag.“

Maik Germann traf per Elfmeter zum späten Remis. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Eintracht Groß Grönau II – SG Breitenfelde/Mölln 0:4 (0:1)

Die vergangenen Wochen des TSV Eintracht Groß Grönau II waren nicht gerade einfach. Die junge Mannschaft feierte zwar den zweiten Saisonsieg gegen Vorwerk, doch musste auch eine Menge Lehrgeld zahlen. Es gab bittere, deutliche Niederlagen, die durchaus Sorge bereiteten. Defensiv war man nicht auf der Höhe, sodass es gegen Travemünde zum Beispiel neun Gegentreffer gab. In Rethwisch waren es ähnlich viele, sodass das Torverhältnis schon früh belastet wurde. Ganz anders sah es beim jüngsten Gegner aus, denn die SG Breitenfelde/Mölln ist nach anfänglichen Schwierigkeiten endgültig in der Kreisliga angekommen. Der September lief nahezu perfekt: Nicht einmal wurde verloren, und zudem stand die Defensive stabil. Man machte es Spitzenmannschaften alles andere als einfach, bezwang zudem mit dem SV Viktoria 08 einen Geheimfavoriten deutlich. Dies sind Resultate einer eingespielten, funktionierenden Mannschaft, die nach schwierigen Jahren nicht nur junge Impulse aus der U19, sondern mit Arne Riewe auch einen neuen Chef bekommen hat. Somit war die Rollenverteilung am Sonnabend in Groß Grönau klar, doch die Situation etwas ungewohnt. Denn die junge Mannschaft aus Breitenfelde hatte nun eine nochmals jüngere Truppe gegenüber. Dies sollte an der Herangehensweise allerdings nichts ändern. Es dauerte keine zehn Minuten, bis die Gäste bereits in Führung gingen. Philipp Reimann (8.) setzte seine Serie fort und traf erneut. Der Youngster traf im sechsten Spiel zum siebten Mal. Im Anschluss gab es noch weitere Chancen, zur Pause bereits deutlicher zu führen, doch die Effizienz war an diesem Nachmittag ein Manko. So ging es „nur“ mit 1:0 in die Pause.

Philipp Reimann ist derzeit unaufhaltsam. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Im zweiten Durchgang wollte die Eintracht besser ins Spiel finden und brachte mit Nils Strutz einen neuen Mann. Nachdem in der ersten Hälfte bereits Jannis Kube kam, war es der zweite Wechsel an diesem Tag. Nach einer Stunde kassierte man allerdings das zweite Gegentor. Henrik Timm (61.) erhöhte auf 2:0 und brachte die nächsten drei Punkte ein großes Stück näher. Der zweite Treffer von Reimann (71.) sowie Jannes Stover (84.) machten den 4:0-Auswärtssieg perfekt. Es war ein souveräner Auftritt des Verbandsligaabsteigers, der mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor auch durchaus hätte höher ausfallen können. Nun steht man bei sechs ungeschlagenen Spielen, wobei sowohl die Tor- als auch Gegentorausbeute sich sehen lassen kann. Arne Riewe sagte nach dem Spiel: „Unsere Serie hält an: 22:1 Tore – das ist absolut stark von meiner Truppe. Die Leistung, die das Team seit Wochen zeigt, entspricht genau unserem Anspruch und dem Niveau, auf dem wir uns bewegen wollen. Deshalb ist natürlich klar, dass wir keinen Millimeter nachlassen dürfen. Grönau II hat es nicht schlecht gemacht, aber auch heute müssen wir eigentlich schon wieder mit 4:0 in die Pause gehen. Ähnlich verlief auch der zweite Durchgang – wir müssen einfach heißer darauf sein, die Bude machen zu wollen. Wenn ich ein Spiel mit vielen Toren gewinnen kann, dann muss ich das auch abliefern. Ich hoffe, dass wir unser Schießpulver nicht schon aufgebraucht haben. Danke an Grönau für das faire Spiel und an das Gespann für die souveräne Leitung.“ Die Heimmannschaft hatte deutlich weniger Freude, denn die Abstiegsplätze sind nicht weit entfernt. Der aktuelle Trend spricht klar gegen die Mannen von Thomas Engel und Nils Schramm. Letzterer sagte zur 0:4-Pleite: „Das Ergebnis spricht für sich. Wir müssen uns selbst hinterfragen und Gedanken machen, wie wir aus dem Loch rauskommen.“ Nur drei von 24 Punkten aus den vergangenen acht Partien, zuletzt 22 Gegentreffer in nur vier Spielen – das ist eine Horrorbilanz. Am kommenden Wochenende geht es zum SV Viktoria, bevor es dann zum direkten Kellerduell mit Fortuna St. Jürgen kommt.

ATSV Stockelsdorf – TSV Travemünde 2:2 (2:0)

Die Erleichterung beim ATSV Stockelsdorf war riesengroß, als man am Dienstagabend die Sieglosserie beendete und mit 4:3 gegen den VfL Vorwerk gewann. Es war ein Arbeitssieg, denn der Gegner kämpfte eindrucksvoll und machte das Spiel trotz Zwei-Tore-Rückstand bis zum Schlusspfiff spannend. Es war ein Kraftakt für die Mannen von Jan Mehlfeld, doch viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht. Die nächste Aufgabe folgte direkt am Sonnabend, denn eine Spitzenmannschaft war zu Gast. Der TSV Travemünde kam mit einer starken Serie von zehn ungeschlagenen Spielen im Gepäck, doch personell sah es an diesem Tag dürftig aus. John Liehr fehlte gelbgesperrt, zudem standen auch Tobias Lüth und Steven Tag nicht zur Verfügung. Dafür kehrte allerdings Felix Rockrohr zurück. Beim ATSV freute man sich über die Rückkehr von Noah Lingstädt, der an diesem Tag in den Fokus rücken sollte. Stodo kam gut in die Partie und war die bessere Mannschaft. Sie suchten den Weg nach vorne, vertrauten ihrer Offensivstärke und gingen nicht unverdient in Führung. Lingstädt (24.) brachte das Kellerkind in Führung. Gegen die defensivstarken Gäste war der erste Schritt also gemeistert, doch nach einer halben Stunde kam der Gegner besser ins Spiel. Alexander Kanehl kam für Co-Trainer Hamza Yilmaz in die Partie, doch kurz danach fiel der zweite Treffer. Luis Fricke (41.) bestätigte seine starke Form und brachte sein Team ein weiteres Stück in Richtung Heimsieg.

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Luis Fricke traf zum 2:0. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Zur zweiten Hälfte wechselten beide Mannschaften. Stockelsdorf brachte mit Jan-Hendrik Froh und Lubecco Behrens zwei erfahrene Spieler, die viele wohl eher in der Startelf erwartet hätten. Bei „Monte“ kam Yannick Retzlik ins Spiel. Es sollte mehr Kontrolle und Gefahr erzeugt werden, sodass der Anschlusstreffer durch Flügelflitzer Mephew Hinze (58.) nicht unverdient war. Stockelsdorf zeigte sich stabiler als in den Vorwochen, doch musste sich stattdessen ankreiden lassen, dass sie die sich bietenden Konter nicht konsequent genug ausspielten. Zum Ende machte sich bemerkbar, dass die Luft bei der Heimelf weg war. So drängte Travemünde auf den Ausgleich, welcher tief in der Nachspielzeit fiel. Steffen Falk (97.) trat einen Freistoß zum 2:2 und brachte somit die Gästebank zum Beben. Für den ATSV war es ein ganz bitteres Finish, denn der zweite Dreier am Stück war zum Greifen nah. Trainer Jan Mehlfeld sagte nach dem Spiel: „Gute erste Halbzeit, mit ganz klarem Vorteil für uns, und somit gehen wir verdient mit 2:0 in die Pause. In der zweiten Hälfte kommt Travemünde besser in die Partie, wir verteidigen es gut, müssen jedoch in deren Druckphase zum Ende die Konter besser ausspielen und nutzen – und so ist es, wie es kommen muss: Dann bekommst du leider in der 97. Minute das 2:2. Die Truppe hat aber eine gute Leistung gezeigt – darauf bauen wir auf.“ Sein Gegenüber, Christian Jetz, meinte: „Wir wussten um die individuelle Klasse von Stodo, haben in der ersten Halbzeit aber 30 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden. In der zweiten Halbzeit waren wir griffiger und haben uns den Punkt erarbeitet.“

VfL Vorwerk – VfL Rethwisch 1:3 (1:0)

Der VfL Vorwerk war am Dienstagabend nicht weit von einem Punktgewinn entfernt. Beim ATSV Stockelsdorf zeigte die Mannschaft von Benjamin Schramm einen herausragenden Kampf und eine super Einstellung, doch am Ende fehlte eine Prise Spielglück. Dieser Auftritt machte allerdings Mut für das nächste Spiel – und in diesem sollte endlich der erste Dreier gelingen. Der VfL Rethwisch reiste an die Vorwerker Straße, wo das Ziel klar der erste Auswärtssieg war. Bisher gab es nämlich nur einen Punkt auf fremdem Geläuf, und vor allem Kunstrasen stellte die Mannschaft vor Herausforderungen. Dementsprechend hatte Vorwerk einen kleinen Vorteil. Dies sollte sich auch zeigen, denn die Heimmannschaft kam besser ins Spiel. So ging der Führungstreffer durch Azan Malik (13.) in Ordnung. Man knüpfte am starken zweiten Durchgang vom Dienstag an, während die Stormarner noch überhaupt nicht im Spiel waren. So ging es mit der knappen Heimführung in die Pause.

Christopher Willuhn traf bereits zum achten Mal. Foto: Lobeca/Niklas Runne

In der Halbzeit fand VfL-Coach Walter Thielenhaus scheinbar die richtigen Worte, denn seine Mannschaft lieferte einen ganz anderen Auftritt ab. Man war besser im Spiel, deutlich griffiger, und so belohnte man sich mit dem Ausgleich durch René Bossert (54.). Im Anschluss hielt Vorwerk dagegen, doch Rethwisch machte es gut. Sie suchten den Weg nach vorne und gingen in Führung. Christopher Willuhn (78.) traf bereits zum achten Mal, sodass seine Mannschaft auf Kurs war. Vorwerk dagegen musste nun den Druck wieder erhöhen, doch Moritz Jungk (86.) machte den Deckel drauf. Es war das 3:1 und somit die Vorentscheidung. Rethwisch beendete den Auswärtsfluch und hält den Abstand nach unten. Der Trainer sagte nach dem Spiel: „Es war das erwartete unbequeme Spiel gegen den Tabellenvorletzten aus Lübeck, Vorwerk. Der Halbzeitstand von 1:0 sagt alles. Erst in der zweiten Halbzeit änderte sich das Spiel, und nach dem Ausgleichstor konnte der verdiente Auswärtssieg eingefahren werden.“

SV Viktoria 08 – SV Fortuna St. Jürgen 0:4 (0:3)

Auf der Falkenwiese kam es am Sonntag zum Duell zweier Mannschaften, die zuletzt nicht so richtig in Fahrt gekommen sind. Der SV Viktoria 08 startete gut in die Saison, doch konnte zuletzt die vielen Ausfälle nicht kompensieren. So gab es nur einen Sieg aus sechs Spielen sowie viel zu viele Gegentreffer. Den Tiefpunkt erreichte man in der Vorwoche beim 0:6 gegen Breitenfelde/Mölln, wo man – mit Ausnahme von knapp 25 Minuten – überhaupt nicht im Spiel war und zurecht deutlich verlor. Dementsprechend galt es, Wiedergutmachung zu betreiben. Doch auch der Gegner war hochmotiviert. Der SV Fortuna St. Jürgen ist nämlich noch nicht so richtig in der Saison angekommen. Es gab nur einen Sieg aus zehn Spielen – was eindeutig zu wenig ist. Man hat sich früh im Tabellenkeller wiedergefunden, auch weil immer wieder Spieler ausgefallen sind. Auffällig war, dass die Ergebnisse oftmals knapp ausfielen, was durchaus zeigt, dass man nicht immer die deutlich schlechtere Mannschaft war, am Ende jedoch einfach Kleinigkeiten fehlten. Dies machte ihnen durchaus Mut, und beim SV Viktoria 08 bot das Team von Andre Meese und Nikolay Frech einen starken Auftritt. Sie bestimmten das Spiel und gingen nach zehn Minuten bereits in Führung. Ahmad Ezzo (10.) brachte die Gäste in Front. Viktoria war nicht im Spiel, und so hätte bereits früh der zweite Treffer fallen können. Dieser ließ allerdings noch auf sich warten. Beim SVV musste nach etwa 25 Minuten dann mit Wilhelm Citea der Abwehrchef raus – ein weiterer Ausfall. Für ihn kam Max Reinicke. Der SV Fortuna war an diesem Tag die bessere Mannschaft, sodass er nicht unverdient nachlegte. Anton Mitterhuber (29.) legte nach, und nur kurz darauf stellte Paul Grewecke (33.) auf 3:0. Nun sollte es deutlich werden, denn trotz der drei Tore blieb auch die ein oder andere Chance ungenutzt.

Beim SV Fortuna St. Jürgen wurde nach dem Auswärtssieg gefeiert. Foto: Fortuna/o.H.

Mit Ahmad Mohammad ging zehn Minuten vor der Pause ein weiterer Spieler vorzeitig raus. Nach 45 Minuten war die Partie bereits entschieden, denn es schien nicht so, als würden die Platzherren hier nochmal zurückkommen. Stattdessen ließ Grewecke (53.) mit seinem Doppelpack die letzten Zweifel verschwinden. Es war die Entscheidung zum 4:0 und für den Stürmer der berühmte Knoten, der platzte. Bisher fehlte dem Knipser aus der Vorsaison noch das Glück, doch nun belohnte er sich mit zwei Toren. Nikolay Frech sagte nach dem Abpfiff zum Auswärtssieg: „Hochverdienter Auswärtssieg gegen einen ersatzgeschwächten Gegner. Heute konnten wir von der ersten Minute an dominieren und unsere Qualität auf dem Platz zeigen. Das einzige Manko war unsere Chancenauswertung, jedoch sind wir mehr als zufrieden mit dem Spielverlauf! Tolle geschlossene Leistung von allen Leuten im Staff – darauf können wir aufbauen und freuen uns bereits auf den nächsten Sonntag und den Kampf gegen 1876. Danke an Viktoria für das faire Spiel und viel Erfolg im weiteren Saisonverlauf.“ Fortuna gibt somit den 16. Platz an Groß Grönau II ab. Viktoria dagegen muss derzeit klar nach unten blicken. Sechs Punkte hat man zwar noch mehr als der jüngste Gegner, doch der aktuelle Trend ist besorgniserregend. Timur Akgün sagte: „Der rote Faden zieht sich auch in den Oktober. Wir wollten den September hinter uns lassen, aber personell bekommen wir es einfach nicht hin. Es fehlt zu viel Qualität, zu viele Stammspieler, die – auch wenn es schlecht läuft – den Kopf oben behalten und ein positives Ergebnis erzielen. Das fehlt uns aktuell, plus Körpersprache, Zweikampfverhalten und Ideen im Spiel. Keine Kritik an die Jungs, die seit Wochen alles geben – nur ist es immer schwierig ohne die Säulen im Team. So verlierst du 0:4, und das auch in der Höhe absolut gerechtfertigt gegen eine Mannschaft, die bis jetzt in dieser Saison immer nur gegen den Abstieg gespielt hat. So hat sich der Gast aber überhaupt nicht präsentiert. Glückwunsch zum verdienten Sieg. In den Zweikämpfen, läuferisch, auch von der Spielidee, der Formation, der Art und Weise. Ich hoffe, es kommt schnellstens zu einem Ruck in der Mannschaft und wir können wieder positiv schwarz-weiß nach vorne schauen.“

TSV Kücknitz – TSV Pansorf II 1:4 (1:2)

Der TSV Pansdorf II ist in starker Verfassung derzeit. Seit dem 0:1 am zweiten Spieltag gegen Travemünde verlor der Absteiger aus der Verbandsliga keine Partie mehr. Es ist das Resultat vor allem einer starken Defensive. Diese ist das Grundgerüst des Erfolgs. In den ersten zehn Spielen gab es nur sechs Gegentreffer – die wenigsten aller Mannschaften. Nach vorne lief es anfangs noch nicht, da viele Chancen ungenutzt blieben, doch auch dies hat sich mittlerweile geändert. Man ist deutlich kaltschnäuziger, und so hat sich das Team vom Techauer Weg zu einem Spitzenteam entwickelt. Dieses wäre der TSV Kücknitz ebenfalls gerne, doch so richtig läuft es noch nicht in dieser Saison. Zehn Punkte gab es aus den ersten sieben Spielen, wodurch man sich eher im Mittelfeld wiederfindet. Dies hätten vor der Saison eher wenige gedacht, denn die Mannen von Cheftrainer Mirco Groß galten als einer der Geheimfavoriten. Einige Ausfälle sowie zu viele Gegentreffer führten allerdings zu einigen Punktverlusten. Das Fehlen wichtiger Spieler sollte sich auch mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft fortsetzen, denn Verteidiger Tom Pio erhielt nach seiner Verletzung zuletzt die bittere Diagnose: Das Kreuzband ist gerissen, sodass er die nächsten Monate fehlen wird. Bitter für den TSV und vor allem den jungen Innenverteidiger, der sich gerade erst zurückgekämpft hatte. Das Duell zwischen Pansdorf II und Kücknitz sollte von einer tragischen Geschichte begleitet werden. Der Neffe des Gästetrainers Steven Tion, Flynn, ist nämlich schwer erkrankt. Die gesamte Fußballszene unterstützte ihn und seine Familie – so auch der TSV. Die Eintrittsgelder sowie einige Spenden wurden für den erst 13-jährigen Nachwuchskicker gesammelt. Das Ergebnis waren eindrucksvolle 700 Euro, die zusammengekommen sind. Tion sagte: „Erstmal möchte ich mich beim TSV Kücknitz und bei der SG Scharbeutz-Pönitz und deren Zuschauern für die unglaublichen Spenden bedanken. Vielen Dank.“

Foto: TSV Kücknitz

Sportlich sollte es für die Ostholsteiner ein erfolgreicher Sonntag werden. Nach bereits wenigen Minuten jubelten diese bereits. Tom Volkmann (6.) traf zur frühen Führung. Im Anschluss wurde Kücknitz aktiver, doch Pansdorf stand gut. Nach einer halben Stunde fiel dennoch der Ausgleich durch Mika Gosch (32.). Es war wieder alles auf Null, und kurz darauf bot sich die Riesenchance auf die Kücknitz-Führung. Gästekeeper Patrick Raube parierte allerdings einen Elfmeter. Stattdessen fiel mit dem Pausenpfiff der erneute Führungstreffer für die Gäste. Jannik Jalas (45.) erzielte das 2:1 seiner Mannschaft. Der Mittelfeldmann hatte bereits in der Vorwoche eine ganz entscheidende Rolle gespielt – und so auch an diesem Tag. Oliver Krause von den Gastgebern sagte: „Von Anfang an war es ein gutes Kreisligaspiel mit intensiven Zweikämpfen. Wir kommen gut ins Spiel aber wieder gehen wir in Rückstand und laufen diesem hinterher. Wir blieben diesmal aber im Spiel hatten nun im Mittelfeld die Kontrolle übernommen und glichen völlig verdient aus. Kurze Zeit später bekommen wir einen Elfmeter zugesprochen, den wir aber verschießen. Mit dem Pausenpfiff geraten wir dann wieder ins Hintertreffen. Irgendwie passt das momentan in unsere Situation. Kein Spielglück und zu viele Fehler.“ Im zweiten Durchgang sollte es dann nicht einfacher für die Gastgeber werden. Alexander Birkholz trat nach und sah dafür die Rote Karte. Es standen also mindestens 30 Minuten in Unterzahl für die Lübecker an. In diesen gelang der Gastmannschaft innerhalb kürzester Zeit der Doppelschlag zur Vorentscheidung. Till Engelbrecht (77.) und Kevin Knetsch (81.) machten den nächsten Sieg perfekt. Es war ein deutlicher Auswärtserfolg, der durchaus eindrucksvoll ist. Der siegreiche Coach sagte: „Ich denke, über die 90 Minuten gesehen ein verdienter Sieg. Wir mussten im Vorfeld wieder einiges umstellen, aber zurzeit greift es ineinander. Wir kommen gut ins Spiel, verlieren dann etwas den Faden. Unser Keeper hält dazu noch einen Elfer – das waren aber die einzigen Minuten, wo sich das Blatt hätte wenden können. Ansonsten eine sehr gute Performance meiner Jungs.“ Krause sagte: „Zweite Halbzeit kommen wir wieder gut rein und kassieren dann einen unnötigen Platzverweis. Mit einem Mann weniger war es dann sehr schwer gegen eine gute Pansdorfer Reserve. Wir müssen weiter hart arbeiten und uns auch mal wieder für eine gute Leistung belohnen. Glückwunsch nach Pansdorf und weiterhin viel Erfolg. Bedanken möchten wir uns bei den Zuschauern, die fleißig für Flynn gespendet haben und so konnten wir am Ende eine beachtliche Summe für Flynns Familie an Steven überreichen und hoffen das wir ein wenig helfen konnten. Einfach Danke an alle.“

SV Azadi Lübeck II – TSV Gudow 6:1 (1:0)

Der SV Azadi Lübeck II wollte nach der 0:4-Niederlage beim TSV Travemünde eine Reaktion zeigen. Es war ein schwacher Auftritt des Aufsteigers. Wenige Tage später war man im Kreispokal der unteren Mannschaften gefordert, wo man sich mit 3:0 gegen den FC Dornbreite III durchsetzte. Die Pflichtaufgabe wurde erfüllt. In der Liga war man ebenfalls der haushohe Favorit, denn der TSV Gudow gastierte am Koggenweg. Dieser reiste noch ohne einen einzigen Punkt sowie mit einem ausgedünnten Kader an. Es fehlten einige Spieler verletzt oder aber erkältet, sodass nur drei Spieler auf der Bank Platz nahmen. Bei der Heimmannschaft fehlten allerdings ebenfalls einige Kicker – so zum Beispiel Stürmer Rogesh Sherzad. Stattdessen schnürten mit Niwar Jasim und Aschty Sindy zwei erfahrene Spieler, die mittlerweile die Verbandsligamannschaft trainieren, die Schuhe. Die erste Elf war etwas durchgemischt, denn auch Araz Hassan saß nur auf der Bank. Im ersten Durchgang war Azadi zwar spielbestimmend, doch nicht unbedingt gut im Spiel. Die erste gefährliche Situation gehörte Gudow. Ein langer Ball kam in Richtung Hendrik Burmeister, doch Torhüter Julian Kramek war in letzter Not zur Stelle und klärte. Auf der Gegenseite unterlief ihnen fast ein Eigentor, außerdem köpfte Delschad Mohammed den Ball an die Latte. Die besseren Chancen gehörten also dem Aufsteiger, der nicht unverdient in Führung ging. Ramezan Hassan bediente Mohammed, der weitergab für Omed Khalil (13.), welcher eiskalt traf. Im Anschluss wurde es dann ganz bitter für den TSV. Patrick Schön musste verletzt vom Feld, gleiches galt für Hendrik Burmeister, dessen Schulter ausgekugelt war. Beide machten sich direkt auf den Weg ins Krankenhaus. Bitter für das Tabellenschlusslicht, das auf zwei wichtige Spieler verzichten musste. Im Anschluss kam man allerdings etwas besser rein, auch wenn Azadi immer wieder Chancen kreierte. Ramezan Hassan war der auffälligste Akteur – er war immer wieder auf der linken Seite durch, doch verpasste das 2:0.

Azadi setzte sich am Ende doch noch deutlich durch. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Zur Pause war es also ein knappes 1:0 für die Zweitvertretung, die allerdings keine überzeugende Leistung bot. Vor allem die Arbeit in der Defensive war ausbaufähig, nach vorne ging es ausschließlich über Hassan. Nach der Pause nahm man sich viel vor, wechselte dreifach, doch die ersten Minuten gingen an die Lauenburger. Diese trafen bereits im ersten Durchgang einmal die Latte und hatten gute Ansätze. Daher war der Ausgleich nicht unverdient. Robin Hamann (47.), der nach einer Kopfverletzung mit Turban spielen musste, war durch und traf über Kramek hinweg zum 1:1. Der Jubel war groß, und die Hoffnung, dass der erste Punkt eingefahren werden würde, wurde größer. Doch Azadi stellte schnell den Schalter wieder um. Ramezan Hassan traf den Pfosten. Kurz darauf machte es Joker Araz Hassan (60.) besser. Er traf eiskalt zur erneuten Führung. Im Anschluss bot sich für Julian Schlicht die Riesenchance aufs 2:2, doch der Ball fand nicht den Weg ins Tor. Stattdessen auf der anderen Seite: Araz Hassan flankte an den zweiten Pfosten, wo Niwar Jasim (69.) freistehend einnickte. Der Stecker war gezogen, und nun wurde die Gegenwehr immer weniger. Ramezan Hassan (77./77.) traf binnen weniger Sekunden doppelt, und auch Jasim (84.) schnürte den Doppelpack. Somit gab es einen 6:1-Heimerfolg gegen Gudow, das sich deutlich stärker präsentierte, als das Ergebnis vermuten ließ. Dennoch war der Heimerfolg am Ende – nach einer schwachen Kreisligapartie – verdient. Der siegreiche Coach Omar Yassin sagte: „Erste Halbzeit war schwer. Wir haben es uns teilweise selber schwergemacht. Zu kompliziert gespielt, viel zu sehr auf die Holzerei eingestellt. Zweite Halbzeit – auch wenn wir die ersten fünf bis zehn Minuten nicht ins Spiel gefunden und einen Gegentreffer kassiert haben – haben wir dann unseren gewohnten Angriffsfußball wiederfinden können und haben uns dementsprechend auch belohnt. Man muss sagen, dass wir in der ersten Halbzeit schon den Sack hätten zumachen müssen – unsere Chancen haben wir nicht genutzt. Da waren drei, vier Hochkaräter dabei. Nichtsdestotrotz drei Punkte, und in der Tabelle sind wir ein bisschen wieder hochgeklettert.“ Sein Gegenüber Marcel Schaper blickte auf die Partie folgendermaßen zurück: „Sportlich fällt das Fazit ehrlicherweise schwierig aus. Wir haben in den ersten 22 Minuten zwei Verletzte – mit „Pirlo“ und „Bommel“ zwei absolute, gute Führungsspieler, die jedes Mal wieder Mentalität bringen – die rausmüssen. Da liegen wir schon 0:1 hinten, weil wir einmal den Zugriff im Mittelfeld nicht finden und er durch alle durchdribbelt. Dann kommen wir wesentlich besser ins Spiel, haben eine Chance, wo wir im Strafraum querlegen – was per Kopfball nichts wird. Robin Hamann spielt dann noch, weil er am Kopf getroffen wurde, mit „Gedächtnisturban“. Er macht dann in der zweiten Halbzeit das 1:1. Ich fand es auch verdient, weil von Azadi kam zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so viel. Nach dem 2:1 haben wir nochmal die Chance, den Ausgleich zu machen, und dann haben sie uns den Stecker gezogen. Mit allem, was hier stattgefunden hat – mit den Ausfällen, den Spielern, die nicht fit waren und spielen mussten. Glückwunsch an Azadi – jetzt kommen Stockelsdorf und Vorwerk, die beiden, die mit da unten sind.“

Der 12. Spieltag

SG Reinfeld/Kronsforde – Lübeck 1876 4:0
Eichholzer SV II – TSV Schlutup 2:2
Groß Grönau II – Breitenfelde/Mölln 0:4
ATSV Stockelsdorf – TSV Travemünde 2:2
VfL Vorwerk – VfL Rethwisch 1:3
SV Viktoria 08 – Fortuna St. Jürgen 0:4
TSV Kücknitz – TSV Pansdorf II 1:4
SV Azadi II – TSV Gudow 6:1

1.SG Reinfeld/​Kronsforde1152 : 1433
2.TSV Travemünde1233 : 1125
3.TSV Schlutup1139 : 1824
4.TSV Pansdorf II1126 : 724
5.Lübeck 18761231 : 2622
6.Eichholzer SV II1233 : 2220
7.SV Azadi Lübeck II1239 : 2920
8.SG Breitenfelde/​Mölln1129 : 1317
9.VfL Rethwisch1223 : 3015
10.SV Viktoria1130 : 3614
11.TSV Kücknitz822 : 2710
12.ATSV Stockelsdorf1229 : 4010
13.SV Fortuna St. Jürgen1113 : 238
14. Groß Grönau II912 : 376
15.VfL Vorwerk1211 : 551
16.TSV Gudow95 : 390
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