„Grausame“ Hälfte im Derby

Last Minute-Sieg für SVT Bad Oldesloe

Wahlstedt schiebt ein zum zwischenzeitlichen 2:3. Foto: Niklas Runne
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Gremersdorf – Schon am Freitagabend kam es in der Kreisliga Ost zum Duell des TSV Gremersdorf und der Zweitvertretung des Oldenburger SV. Man teilte sich nach 90 Minuten mit einer Nullnummer die Punkte. Während der Ball in Neumünster für die Bramstedter TS nicht rollte, setzte sich in der Kreisliga Mitte TuS Tensfeld beim SV Wahlstedt mit 4:2 durch. Für den SVT Bad Oldesloe gab es einen 2:1-Last-Minute-Sieg gegen den TSV Berkenthin.

Nullnummer im Ostholstein-Derby

Im Derby, der beiden Kreisliga Ost-Teams Oldenburger SV II und TSV Gremersdorf trennte man sich torlose. Nachdem die ersten drei Pflichtspiele im neuen Jahr allesamt gewonnen wurden, war es der erste Punktverlust für die Gremersdorfer. Deren Trainer Olaf Schlüter sagte zu HL-SPORTS: „Wir können mit dem Unentschieden gut leben. Auch wenn wir mehr Offensivaktionen als der Oldenburger SV hatten, ist das Ergebnis schon gerecht. Mit ein paar Oberliga erfahrenen Spielern auf Oldenburger Seite haben wir das ganz gut gemacht. Die Null hinten steht zum dritten Mal hintereinander. Nu haben wir zwei Wochen Pause und dann kommt es zum nächsten Derby gegen Putlos, darauf freuen wir uns jetzt schon.“ Am Folgetag patzte der zweite Verfolger TSV Lütjenburg ebenfalls nach einer 1:3-Niederlage gegen Eutin 08 II. Die Partie des Tabellenführers TSV Schönwalde gegen TSV Malente wurde abgesagt.

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Wahlstedt verpennt ersten Durchgang

In der Kreisliga Mitte kam es am Sonntagnachmittag zum Verfolgerduell. Der Tabellenvierte SV Wahlstedt lud zum Derby gegen den Tabellenzweiten aus Tensfeld. Wie im Vorfeld von Wahlstedt-Trainer Mike Baaske schon angekündigt, lag der Fokus beim Gastgeber in der Defensivarbeit. Sie wollten stabil stehen und die gegnerische Defensive vor Aufgaben stellen, doch davon war im ersten Durchgang recht wenig zu sehen. Nach einem Freistoß zappelte der Ball im Netz hinter Wahlstedts Torhüter Ayberg Cinar, doch der Linienrichter hob die Fahne. Luka-Noel Pietzsch schob in der 27. Minute den Ball ins lange Eck zur verdienten Führung. Den Doppelpack schnürte dieser in der 39. Minute zu seinem 15. Saisontor. Gerade einmal drei Minuten später kam der Ball zu Torge Broetzmann, der alleine auf das Wahlstedrer Tor zulief. Ein Spieler der Hausherren rief noch „abseits!“, doch dieses Mal blieb die Fahne des Linienrichters unten. Der TuS-Stürmer machte einen Bogen am Torhüter vorbei und schob zur 3:0-Pausenführung ein. Zur zweiten Hälfte kam der SV Wahlstedt deutlich mutiger raus, musste allerdings die nächste gefährliche Aktion der Gäste hinnehmen. Luca Marvin Wagner klärte im letzten Moment. Eine tolle Einzelaktion versenkte Cedric Christian Walter zum Anschlusstreffer. Vier Minuten später war es wieder Walter, der über außen kam und zu Furkan Cörek rüber legte. Der hatte wenig Probleme beim Einschieben. Die Hausherren waren wieder voll im Spiel und bekamen Chancen, doch ein Konter der Tensfelder wurde von Marcel Berndt zum Sieg vollendet. Wahlstedts Trainer Baaske zog bei HL-SPORTS besonders zur ersten Hälfte ein vernichtendes Urteil: „Leider haben wir eine grausame erste Halbzeit gespielt, in der wir alles vermissen lassen haben, was man in einem Derby braucht. Wir haben bei allen drei Gegentoren dem Gegner Hilfestellung gegeben. Angefangen bei Mir. Leider habe ich die falsche taktische Aufstellung gewählt. Und dann die Jungs, die in der ersten Halbzeit ohne Zweikampf, Laufbereitschaft und Passqualität aufgetreten sind. Nachdem es in der Halbzeit ein wenig lauter wurde und wir umgestellt haben, sind wir in der zweiten Halbzeit komplett spielbestimmend. Nach dem Anschlusstreffer durch Cedric Walter und Furkan Cörek waren wir nah am Ausgleich dran. Kassieren dann aber einen Konter nach eigenem Eckstoß. Charakterlich und fußballerisch war es eine super Reaktion auf die erste Halbzeit, aber die drei Tore waren dann doch zu viel, um noch was mitzunehmen.“ Durch die 2:4-Niederlage scheint der Traum vom Titel geplatzt zu sein, während TuS Tensfeld vorerst Tabellenführer ist.

Berkenthin verliert Punkt in letztem Moment

Für den TSV Berkenthin ging es am Sonntagnachmittag zum Ligaprimus SVT Bad Oldesloe. Gäste-Coach Mirco Trautmann erwartete das leichteste Spiel der Rückrunde, da man ohne Druck und Erwartungen anreiste. Nachdem man in der 95. Minute einen Elfmeter kassierte, verlor man mit 1:2. Trautmann gab das Spiel folgendermaßen wieder: „Wir kommen hellwach in die Partie und der Gastgeber scheint durch die kompakte Grundordnung überrascht. Der SVT hat selbstverständlich mehr Ballbesitz, kommt aber eigentlich zu keinen gefährlichen Abschlüssen. In der 20. Minute müssen wir dann nach zwei Ausrutschern in der Abwehr den ersten Treffer der Oldesloer hinnehmen. Bis zur Halbzeit kamen wir durch Konter, zu zwei-drei Halbchancen, lassen aber auch nur noch eine gefährliche Aktion der Gastgeber durch einen Freistoß zu. Nach dem Seitenwechsel müssen wir in unserer Abwehrreihe einen Doppelwechsel vornehmen und dennoch kommen wir besser rein und können einen guten Konter bis zu Ende spielen und erzielen den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. Danach stürmt der SVT wütend an und mit jeder verstrichenen Minute ging die Ordnung verloren. Wir setzen dann in der Offensive nur noch wenige Nadelstiche, kämpfen aber bärenstark und es sieht alles nach einem Punktgewinn aus. Dann die letzte Szene und wir können einen guten Pass in den Strafraum nur durch ein Foulspiel stoppen. Elfmeter für den Gastgeber, den sie sicher verwandeln. Nach dem darauf folgenden Abpfiff stehen wir wieder einmal wie die begossene Pudel da. Toll gekämpft, alles gegeben und doch verloren.“ Die Gastgeber bleiben zuhause ungeschlagen und stehen an der Tabellenspitze. SVT-Coach Patrick Matysik zu HL-SPORTS: „Ich denke schon, dass am Ende der verdiente Sieger den Platz verlassen hat, auch wenn sich auf beiden Seiten niemand so recht über den Ausgang des Spiels freuen konnte. Klar aus Sicht von Berkenthin extrem bitter nicht wenigstens einen Punkt zu behalten und aus unserer Sicht ebenfalls enttäuschend, die drei Punkte nicht schon vorher eingetütet zu haben. Wir machen das Spiel, haben bestimmt 70–80 % Ballbesitz, Chancen über Chancen und dann wieder ausgekontert zu werden, fühlt sich wirklich nicht gut an. Mittlerweile nervt es, dass wir uns für unsere Mühe nicht früher belohnen. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen und sind natürlich trotzdem froh, die nächsten drei Punkte eingefahren zu haben – hochverdient, aber auch irgendwie sehr glücklich.“

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