Greifswald zum zweiten Mal – Pokalfieber in Schönberg muss noch warten

Verfolger Ueckermünde und Neubrandenburg auswärts gefordert

Nico Billep (Anker Wismar) mit Ball am Fuß im Spiel gegen den Regionalligisten 1. Lok Leipzig. Foto: Bernhard Knothe

Wismar – Am vergangenen Spieltag der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern ließen es drei Spitzenteams gewaltig krachen, denn Wismar, Schönberg und Ueckermünde schenkten ihren Gegnern jeweils acht Gegentreffer ein. Mit 44 Treffern wurde eine neue Rekordmarke für diese Saison geboren.

Nordwestclubs mit Heimvorteil

Während Schönberg und Wismar an diesem Wochenende Heimvorteil haben, sind der FC Neubrandenburg und der FSV Ueckermünde auswärts gefordert. Neubrandenburg geht in Warnemünde als Favorit ins Spiel und Ueckermünde ist zwar in Güstrow leicht favorisiert, doch die Barlachstädter gehen mit einem 6:3-Pfund aus der Vorwoche in Greifswald in diese Begegnung.

Bützow auf Abschiedstour

Im Abstiegskampf hat der TSV Bützow am Mittwochabend einen Rückschlag hinnehmen müssen, denn trotz eines Tores vom Ex-Wismarer Leon Höhndorf unterlag das Team dem FSV Bentwisch mit 1:2 und liegt mit nur drei Punkten am Tabellenende. Selbst ein Sieg am Sonnabend gegen den FC Förderkader wird den Bützowern kaum helfen, denn nach dem bisherigen Stand in der Oberliga kommen von dort zwei Teams zurück in die Verbandsliga.

Greifswald, die Zweite

Mit inzwischen 70 Treffern und nur elf Gegentoren hat der FC Anker in beiden Wertungen die Bestmarke inne. Zudem sind die 61 Punkte nach 20 Siegen und einem Remis eine weitere Bestmarke in der Verbandsligastatistik seit der Saison 2003/2004. Einzig der FC Schönberg 95 hat eine vergleichbare Bilanz, denn die Maurinestädter blieben in der Saison 2005/2006 bis zum 22. Spieltag ebenfalls ohne Niederlage, allerdings spielte der FC 95 bis dahin dreimal Remis.

Bewegende Geschichte am Bodden

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Nach der unglücklichen 0:1-Pokalniederlage gegen den Regionalligisten Greifswalder FC gastiert nun die 2. Mannschaft der Boddenstädter im Kurt-Bürger-Stadion.Der Verein geht zurück auf den 1926 nach Fusion des SV Greif Greifswald mit dem VfB Greifswald gegründeten Greifswalder SC, der 1945 zwangsweise aufgelöst wurde. In der Folge entstanden die BSG Einheit Greifswald und die BSG KKW Greifswald, aus der 1990 der Traditionsverein Greifswalder SC entstand. Dieser musste im Jahr 2002 Insolvenz anmelden und wurde 2003 nach Abschluss des Insolvenzverfahrens aufgelöst; in der Folge kam es 2004 zur Gründung des Greifswalder SV 04. Der Greifswalder FC entstand am 1. Juli 2015 durch Fusion des Greifswalder SV 04 mit dem FC Pommern Greifswald, nachdem bereits vor der Spielzeit 2014/2015 Gespräche über eine Fusion der beiden Vereine geführt worden waren. Die Mannschaft des FC Pommern Greifswald wurde aus der Oberliga zurückgezogen, und der gesamte Verein aufgelöst. Die Mitglieder traten dem Greifswalder SV 04 bei, der in Greifswalder FC umbenannt wurde.
Trotz Startberechtigung in der Oberliga entschied sich der Verein dazu, den Platz des Greifswalder SV 04 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern zu übernehmen. Nach zwei Vizemeisterschaften in Folge gelang dem Greifswalder FC in der Saison 2017/2018 der Aufstieg in die Oberliga Nordost. Von dort stieg die 1. Mannschaft nach der Spielzeit 2021/2022 in die Regionalliga Nordost auf.

Reserve-Wundertüte

In der Partie gegen die Regionalligareserve aus Greifswald muss Anker-Trainer Matthias Fink weiterhin auf seine Dauerverletzten verzichten. Dazu kommen diesmal der dienstlich verhinderte Gordon Grotkopp und Nico Billep. Allerdings kann Fink wieder auf seinen Mittelfeldregisseur Niklas Tille und auf den gesundeten Hannes Köhn zurückgreifen. „Zweite Mannschaften sind immer eine kleine Wundertüte, denn es bleibt immer abzuwarten, welche Spieler aus dem Kader der 1. Mannschaft dazustoßen. Trotzdem gehen wir mit festem Siegeswillen in die Begegnung. In Greifswald beim Hinspiel haben wir 2:1-gewonnen und das wollen wir wiederholen“, so Fink.

0:8-Klatsche in der Vorwoche für Schönberg-Gegner

Mit aktuell 23 Punkten liegt der Gegner des FC Schönberg 95, der SV Pastow, aktuell auf dem 10. Tabellenplatz der Verbandsliga und gehört zu den Mannschaften, die mit dem Auf- und Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben. Von daher kann die Dowe-Elf befreit an der Maurine aufspielen und wird mit Sicherheit alles dafür tun, die deutliche 0:8-Heimniederlage aus der Vorwoche gegen den FC Anker Wismar mit einem couragierten Auftritt an der bei den Nordwestmecklenburgern wieder gerade zu rücken.

Schönbergs Cheftrainer Axel Junker. Foto: Jens Upahl

Generalprobe für den Pokal

„Zunächst einmal ein großes Dankeschön an den SV Pastow, dass die Zustimmung zur Spielverlegung so problemlos gegeben wurde und wir dadurch im Vorfeld des Pokalspiels am kommenden Mittwoch einen Tag länger regenerieren können. Trotzdem werden wir die Partie natürlich sehr ernst nehmen und versuchen mit einem weiteren Heimerfolg nicht nur Selbstvertrauen fürs Pokalspiel zu tanken, sondern auch die beiden letzten Erfolge gegen Siedenbollentin und Penzlin weiter zu veredeln“, so der Sportliche Leiter Sven Wittfot im Vorfeld des Wochenendes.

Der 23. Spieltag (21./22.4.2023)

TSV Bützow – FSV Bentwisch 1:2 (Mi.)
TSV Bützow – FC Förderkader Rene Schneider (Fr., 19.30 Uhr)
Malchower SV – Penzliner SV
FC Anker Wismar – Greifswalder FC II (Sa., 13 Uhr)
SV Warnemünde – 1. FC Neubrandenburg 04 (14 Uhr)
FSV Bentwisch – FSV Kühlungsborn
Güstrower SC 09 – FSV Einheit Ueckermünde
FC Schönberg 95 – SV Pastow
spielfrei SV Siedenbollentin

Die Tabelle

1.FC Anker Wismar2170 : 1161
2.1. FC Neubrandenburg2067 : 1651
3.FSV Ueckermünde2060 : 1747
4.FC Schönberg2055 : 2843
5.Malchower SV2150 : 3839
6.Güstrower SC 092165 : 5032
7.FSV Bentwisch2038 : 3426
8.FSV Kühlungsborn1938 : 4624
9.SV Siedenbollentin2135 : 4824
10.SV Pastow2138 : 5923
11.Greifswalder FC II2137 : 4822
12.SV Warnemünde2038 : 7319
13.FC Förderkader2027 : 5016
14.Penzliner SV2137 : 8711
15.TSV Bützow2022 : 723
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