Groundhopping: Das größte Auswärtsspiel seit dem Mauerfall

Niklas Runne unterwegs auf den Fußballplätzen

Fans von Hannover 96

Hannover – Mitte Januar, rund anderthalb Monate vor dem Spiel rief der Magdeburger „Block U“ auf, dass alle Fans der Blau-Weißen am vergangenen Wochenende nach Hannover reisen sollen. Das Ziel war das größte Auswärtsspiel seit dem Mauerfall.

Über 10.000 Magdeburger Fans sollten sich am vergangenen Sonntag auf den Weg in Landeshauptstadt machen und für eine riesige Blau-Weiße Wand im „Niedersachsenstadion“ sorgen.

Beide Fanlager organisierten einen Fanmarsch. Während sich die 96er in der Altstadt trafen, marschierten die Gäste vom Fischerhof in Richtung Arena. Das Spiel versprach eine gewisse Brisanz. Die Magdeburger pflegen eine Fanfreundschaft zu Hannovers Erzrivalen Eintracht Braunschweig.

Da es im Hinspiel zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern beider Clubs nach Abpfiff kam, wurde dieses Spiel als Hochrisikospiel von der Polizei eingestuft.

Ich machte mich, wie etwa 5.000 Magdeburger Fans, mit dem Zug auf den Weg.

Am Hauptbahnhof in Hannover merkte ich direkt, dass hier eine Menge Feuer drin ist.

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Ein riesiges Polizeiaufgebot und ein Hauptbahnhof voller Magdeburger.

Ich fuhr, nachdem es die Polizei mir geraten hatte, unauffällig bei den Magdeburgern mit.

Mit der S-Bahn ging es zum Stadion, aus der ich den Fanmarsch der Magdeburger sah.

Im Stadion angekommen, konnte ich direkt sehen, dass es Choreographien auf beiden Seiten gibt. Kurz vor Anpfiff war es dann soweit. Auf Magdeburger Seite wurde hinter dem Schriftzug „Die Blau-Weißen Scharen, sie schreiten voran“ blauer Rauch gezündet. Die Hannover-Fans zeigten dagegen eine Riesige Choreographie. Im Hintergrund grüne, weiße und schwarze sowie goldene Fahnen.

Das Spiel war unterhaltsam trotz, dass bis zur Pause keine Tore fielen. In dieser kochten die Emotionen leicht auf. Magdeburger und Hannoveraner Fans gerieten aneinander, sodass die Polizei eingriff. Ich verkostete Währenddessen die 4,10 Euro teure Bratwurst. Diese war anders als das Spiel und die Stimmung ziemlich langweilig. Die Stimmung war brutal, da besonders die Magdeburger für eine unfassbare Lautstärke sorgten. Es ist sehr bemerkenswert, wie sie jedes Mal alle Zuschauer mitnehmen. Die Gäste hatten, nachdem sie in den 20 Minuten nach der Pause die Tore machten und Hannover durch einen Platzverweis dezimiert wurde, Grund zum Feiern. Die Polizei Hannover zog am Ende des Tages eine positive Einsatzbilanz.

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