Mehlem (Darmstadt 98) und Hinterseer (HSV) im Luftkampf
Foto: Lobeca

Hamburg – Es hätte der Spieltag des Hamburger SV werden können. Die 18. Runde und damit der Auftakt der Rückserie war für die Norddeutschen und die beiden Konkurrenten um die drei Spitzenplätze Arminia Bielefeld und VfB Stuttgart am Sonnabend fakt. Hamburg musste in Darmstadt ran. Die Schwaben reisten nach Hannover und der Tabellenführer aus Ostwestfalen wollte seine weiße Weste auf des Gegners Platz ausgerechnet bei HSV-Stadtrivale FC St. Pauli behalten.

Dursuns Lieblingsgegner ist der HSV

Schnell war am Millerntor klar, dass die Bielefelder ihre erste Auswärtsniederlage kassieren würden. So war es auch, denn die Kiezkicker gewannen klar mit 3:0. Auch in Hannover sah es zur Pause gut aus Sicht des Hecking-Teams aus. Der VfB Stuttgart lag 0:1 zurück. Der HSV selbst führte nach einer guten ersten Hälfte mit 2:1 nach Toren von Lukas Hinterseer und Bakery Jatta. Alles also wie gemalt für den Tabellenzweiten, der auf Platz eins aufschließen und sich von Rang drei absetzen hätte können. Nur einer spielte nicht mit. Ausgerechnet Serdar Dursun, geboren in Hamburg und groß geworden in Rothenburgsort, bei Vorwärts-Wacker und Concordia, bevor er über Hannover 96 und verschiedene türkische Clubs und Greuther Fürth zu den Lilien kam. Der 28-jährige Angreifer der Hessen (seit 2018 dort) hat vermutlich einen Lieblingsgegner – nämlich den Hamburger SV. Er traf am Sonnabend doppelt und versaute so dem Verein aus seiner Heimatstadt fast das Weihnachtsfest. Die Rothosen hätten allerdings gewarnt sein müssen, denn Dursun hat sich bereits im vergangenen Jahr bemerkbar gemacht. Bei der 1:2-Niederlage „seiner“ 98er erzielte er kurz vor Schluss den Ehrentreffer. Zum Rückspiel im Volkspark bereitete er nach einer 2:0-Führung der Gastgeber in der 89. Minute das 3:2-Siegtor für Darmstadt vor. Und dann war da noch das Hinspiel der laufenden Saison, wo er kurz nach dem Seitenwechsel ebenfalls das 1:0 vorbereitete. Mit sieben Buden ist er aktuell der beste Darmstädter Torschütze. Am Ende drückte der HSV und ein Kopfballtor von Rick van Drongelen in der 82. Minute wurde aufgrund einer diskutierbaren Abseitsstellung Jattas nicht gegeben. Am Ende trennten sich Darmstadt und Hamburg 2:2. Damit hat der Tabellenzweite diesen Platz über die Winterpause gesichert und auch auf drei Zähler gegenüber Bielefeld verkürzt, doch Stuttgart ist weiterhin punktgleich. Es bleibt also weiter spannend.
HSV-Coach Hecking sagte danach: „Wir haben ein hochintensives Spiel gesehen. Beide Mannschaften haben bis zum Ende um den Sieg gerungen. Nachdem es am Anfang ein wenig Abtasten war, gehen wir mit dem ersten guten Angriff in Führung. Danach waren wir ein bisschen zu passiv, dazu musste Ewerton raus. Im Aufbau haben wir einige Fehler gemacht, ein paar Ballverluste und dadurch Darmstadt ein bisschen ins Spiel zurückgebracht. Wir gehen dann durch den guten Freistoß und die schnelle Reaktion von Baka mit der Führung in die Pause. Uns war klar, dass Darmstadt alles nach vorne werfen würde und wir wollten die Räume nutzen, um das 3:1 zu machen. Auch das zweite Tor ist besser zu verteidigen. Hinten heraus war es dann der offene Schlagabtausch, wo beide Mannschaften ihre Chancen hatten.“ Zum nicht gegebenen Tor meinte er: „Ich habe die Szene gesehen. Für mich ein klares Tor. Baka steht zwar im Abseits, greift für mich aber überhaupt nicht aktiv ein. Das ist aber die Begründung vom Schiedsrichter: Er hätte aktiv eingegriffen. Für mich ist es in der Form nicht nachvollziehbar.“

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Achtes Spiel auswärts ohne Sieg

Für ihn ist es ein Graus, denn seit acht Auswärtsspielen ist seine Mannschaft ohne Sieg. Jetzt geht es für die Hamburger erst einmal in den Urlaub. Für Ewerton war übrigens in Darmstadt schon nach einer halben Stunde Feierabend. Der Brasilianer erlitt einen Ellenbogencheck von Tim Skarke und musste ausgewechselt werden. Die Diganose ergab bei dem Innenverteidiger: Gehirnerschütterung. Trotzdem durfte er mit der Mannschaft nach Hause.

HSV kommt nach Lübeck, Schalke 04 in den Volkspark

Für den HSV steht übrigens ein weiterer Testspielgegner fest. Am 23. Januar geht es zum Regionalligazweiten VfB Lübeck. Anpfiff auf der Lohmühle ist um 18.30 Uhr. Es ist der letzte Probelauf vor dem Punktspielstart im neuen Jahr (30.1.20 gegen 1. FC Nürnberg) Am 10. Januar kommt Schalke 04 in den Volkspark zum Testspiel.

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