Hansa Rostock: Schiedsrichter im Mittelpunkt – „Da wären wahrscheinlich Worte gefallen, die ich bereut hätte“

Rostock – Sieben Spiele war der F.C. Hansa Rostock vor dem 17. Spieltag in der 3. Liga ungeschlagen – und das sollte auch nach dem Wochenende so bleiben. Ein achtes kam hinzu, den vierten Sieg in Serie gab es jedoch nicht. Im Duell mit Alemannia Aachen trennten sich beide Teams mit 2:2 – der Spielverlauf ist jedoch mehr als kurios.

Aachen fassungslos

Die Begegnung begann mit einer äußerst fragwürdigen Entscheidung: Danilo Wiebe (10.) bekam den Ball im Zweikampf mit Voglsammer wohl vom Rücken an den Oberarm, der Schiedsrichter wertete das Vergehen als letzter Mann mit Glattrot. Fortan spielten die Gäste in Unterzahl. Doch es waren die dezimierten Aachener, die nach einer guten halben Stunde in Führung gingen: Mehdi Loune (34.) nutzte einen katastrophalen Fehler in der Rostocker Defensive. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann der nächste Aufreger: Joel da Silva Kiala (47.) bekam den Ball außerhalb des Strafraums an den Kopf, doch der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Die Gäste schienen fassungslos von der Entscheidung. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kenan Fatkic (49.) zum Ausgleich.

Irre Nachspielzeit

Im zweiten Durchgang drückte Hansa immer mehr auf den Führungstreffer, doch bis in die Nachspielzeit gelang dieser nicht. In der 95. Minute gab es dann kein Halten mehr in Rostock, als Ahmet Gürleyen (95.) eine Hereingabe von Schuster per Kopf im Tor unterbrachte. Es schien die Erlösung und das sicher geglaubte Siegtor zu sein, doch einen Moment gab es noch für die zehn Aachener. Zwei Minuten über der angezeigten Nachspielzeit brachte Bahn die Kugel nochmal in den Strafraum und fand Scepanik, der per Kopf auf Faton Ademi (100.) querlegte. Artistisch schloss er zum 2:2 ab, unmittelbar danach war Schluss.

„Entscheidungen, die man so nicht treffen darf“

„Ich habe zwei Entscheidungen gesehen, die man so nicht treffen darf. Das hat das Spiel dann auf den Kopf gestellt. Es war ein offenes Spiel. Ich weiß nicht, ob ich spekulieren möchte, dass ein offenes Spiel auch uns gut getan hätte. Wir haben ein paar Anpassungen gemacht. Wir haben gemerkt, dass wir viel über Außen und in Verlagerungen kommen müssen. Aachen hat es gut und diszipliniert gemacht, sodass es schwer war, durchs Zentrum zu kommen“, so Hansa-Trainer Daniel Brinkmann nach der Partie. „Ich kann den Jungs keinen großen Vorwurf machen, außer, dass wir in den entscheidenden Momenten die Tore nicht gemacht haben. Ich bin froh, dass ich nach dem Spiel grundsätzlich keinen Kreis mache. Da wären wahrscheinlich Worte gefallen, die ich bereut hätte. Am Ende muss ich mich sammeln und das in Ruhe analysieren.“

Der 17. Spieltag (5. – 7.12.2025)

Essen – VfB II 1:1
Köln – Ulm 0:1
Osnabrück – Wiesbaden 0:1
Cottbus – Duisburg 3:2
Havelse – Verl 2:2
Hoffenheim II – Regensburg 1:0
München – Schweinfurt 3:1
Mannheim – Saarbrücken 2:1
Rostock – Aachen 2:2
Aue – Ingolstadt 2:2

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