Haris Hyseni: „Ich kann jetzt meine Eltern und die Zuschauer verstehen“

Vier Wochen Verletzung beim Phönix-Stürmer und ein rasches Ende ist nicht in Sicht

Phönix-Angreifer Haris Hyseni als Zuschauer am Rand. Foto: Lobeca/Otto Kasch

Lübeck – Auf den Tag genau ist es vier Wochen her, seitdem der 1. FC Phönix Lübeck auf seinen Kapitän verzichten muss. Haris Hyseni verletzte sich im Heimspiel gegen Teutonia Ottensen, fehlt seiner Mannschaft im Angriff und als Motivator auf dem Feld. Der 30-Jährige, der heute Geburtstag hat, darf bei den Spielen nur auf der Tribüne sitzen und leidet extrem.

Freude bei Kenny Korup (li.) und Torschütze Haris Hyseni (1. FC Phönix Lübeck). Foto: sr

Angreifer hat 90 Minuten Magenschmerzen!

„Es wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Ich wage keine Prognose, denke aber, dass er uns noch mindestens ein oder zwei Spiele fehlen wird“, so Cheftrainer Oliver Zapel auf der Pressekonferenz nach dem vergangenen Phönix-Heimspiel gegen SSV Jeddeloh. Hyseni selbst sagte im Anschluss darauf zu HL-SPORTS: „Wenn ich ehrlich bin, habe ich 90 Minuten Magenschmerzen, weil ich von der Tribüne nichts machen kann. Ich bin dabei viel aufgeregter, als wenn ich selbst spiele. Ich kann jetzt vor allem meine Eltern und die ganzen Zuschauer verstehen, die da mit fiebern und Emotionen zeigen. Es ist sehr schwierig und schlimm für mich zuzugucken. Ich hoffe, dass ich diese Verletzung schnell abschließen und auf dem Platz mitwirken kann, damit die Fans und wir glücklich nach Hause gehen.“

Minimalziel ohne Klarheit

Zwei Knie-Operationen hatte der frisch gewordene 30-Jährige in seiner Laufbahn bereits, doch die dauerten nur vier Wochen. Dann stand er wieder auf dem Platz, einmal waren es zwei Monate. Das war für ihn klar, was auf ihn zukommen würde. Bei der aktuellen Adduktorenverletzung, dem Muskelfaserriss, weiß Hyseni das nicht und meint: „Ich hatte noch keine Muskelverletzung und kann das noch nicht einschätzen, wie mein Körper reagiert und wie schnell er wieder bei 100 Prozent ist. Ich bin ein bisschen vorsichtig, will aber versuchen, gegen den VfB dabei zu sein und ein paar Minuten zu spielen.“

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Analyse und Hilfe

Er kann seinen Jungs auf dem Platz nur danach durch Gespräche unterstützen, findet speziell zum Jeddeloh-Spiel: „Wir haben besser gespielt, hatten mindesten vier hundertprozentige Chancen und wenn wir da einfach das eine Ding machen, gewinnen wir das Spiel. Wir haben endlich mal zu null gespielt und dann müssen wir vorne einfach einen rein machen. Damit hätten wir gegen eine Mannschaft, die oben steht, in der Liga ein Ausrufezeichen setzen können.“

Hysenis Tipp: „Wir dürfen nicht viel überlegen“

Tipps für die Kollegen? Hyseni: „Der Druck wird von Spiel zu Spiel schon größer. Darum sollten wir eine gewisse “Scheißegal-Einstellung“ an den Tag legen und eben ohne diesen Druck versuchen Fußball zu spielen. Wir dürfen nicht viel überlegen, dann wird das Glück wieder kommen und der Bann wird gebrochen.“ Er ist der Kapitän, der Kopf des Teams, doch von der Tribüne ist es unmöglich für ihn etwas zu tun. „Ein Spieler weiß selbst, was er besser hätte machen können. Natürlich gehe ich auch zu dem einen oder anderen und sage ihm, wie ich eine gewisse Situation versucht hätte zu lösen. Da bin ich als Kapitän auch in der Pflicht und vor allem viel zu viel Teamspieler. Das habe ich aber schon gemacht, bevor ich die Binde hatte und jetzt umso mehr. Ich bin immer für die Mannschaft und jeden Einzelnen da“, so der Kapitän des 1. FC Phönix Lübeck.

Noch nie gegen Norderstedt gewonnen

Er steht zwar wieder auf dem Platz, allerdings nur im Einzeltraining. An gemeinsame Einheiten mit der Mannschaft ist noch nicht zu denken. Am Sonntag geht es für die Adler zum FC Eintracht Norderstedt, wieder mit einem Haris Hyseni auf der Tribüne. Dabei hätte er mit den Segebergern noch eine Rechnung offen, spielte achtmal in seiner Karriere gegen den Verein am Rand von Hamburg und gewann kein einziges Mal. Lediglich drei Unentschieden gab es für den Lübecker und zwei Tore. Dieses Mal wird er keines beisteuern.

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