Holstein Kiel revanchiert sich für Hinspiel-Schlappe und zerlegt FC St. Pauli

Kiezkicker verlieren deutlich an der Förde

Simon Lorenz und Alexander Muehling (Holstein Kiel) nehmen das Kopfballduell gegen Daniel-Kofi Kyereh (FC St. Pauli) an. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Kiel – Marcell Rapp, Trainer von Holstein Kiel, hat es vor der Partie gegen den FC St. Pauli gesagt: „Es ist ein Heimspiel für uns, das wir gewinnen wollen.“ Gesagt, getan! Nach der 0:3-Pleite aus dem Hinspiel bezwangen die „Störche“ den Spitzenreiter der 2. Bundesliga am Freitag vor 8.700 Zuschauern mit dem gleichen Resultat. Die Kieler sind damit das fünfte Spiel zuhause nacheinander unbesiegt und kletterten in der Tabelle auf Rang zwölf.

Finn Porath (Holstein Kiel) jubelt. Lobeca/Marcus Kaben

Die 1. Halbzeit: Böses Erwachen für St. Pauli

Dähne sei Dank, dass er von der ersten Minute absolut wach war. Der Holstein-Torwart parierte zwei schnelle Chancen von Irvine (2.) und Kyereh nach der folgenden Ecke. Seine Vorderleute machten es geschickter und nutzten ihre erste Gelegenheit eiskalt aus. St. Paulis Zander ließ sich von Reese abschütteln, der auf Holtby zurücklegte. Dähne parierte dessen Schuss von der Strafraumgrenze, doch der Ball landete direkt vor Bartels (8.), der zur Kieler Führung erzielte. Die Hamburger bissen sich die Zähne an der Kieler Abwehr aus und kassierten stattdessen das 0:2. Dieses Mal stand Porath (29.) goldrichtig und markierte wieder aus Nahdistanz einen abgewehrten Ball das nächste Tor. Schon mit den Gedanken in der Pause und der Ansprache, was wohl Timo Schultz sagen würde, gab es das 0:3 aus Sicht der St. Paulianer. Aus einem eigenen Freistoß wurde ein Konter, bei dem Pichler in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Keeper Vasilj ausspielte.

Nach der Pause: Holstein lässt viel liegen

Im zweiten Durchgang gab es keine weiteren Treffer mehr. Dabei hatten die Hausherren noch so einige Optionen, den Spitzenreiter, Herbst- und Wintermeister richtig alt aussehen zu lassen. Bartels (51.) an den Pfosten, Neumann (68.) zwang Vasilj zu einer Glanztat und Arp (90.) scheiterte mit einem Schlenzer.

Guido Burgstaller (FC St. Pauli) am Ball, Philipp Sander (Holstein Kiel) kann ihn nicht stoppen. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Das Fazit: Verdienter Sieg für die „Störche“

Es hat sich die vergangenen Spiele schon angekündigt, dass Holstein Kiel die Trainerphilosophie besser versteht. Unter Rapp verlor die Mannschaft nur zweimal in neun Spielen. Drei Siege waren dabei. Die „Störche“ haben das Schultz-System von St. Pauli komplett ausgehebelt und waren bei den Toren ohne Gnade. Auf dem Kiez wird man nun gejagt und die Jäger wissen nun, wie es klappt.

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Die Stimmen nach der Partie:

Timo Schultz (St. Pauli): „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, mit dem ersten Gegentreffer bricht es bei uns dann ab. Wir hatten zu viele Abspielfehler, zu viele technische Fehler – untypisch für uns. Vielleicht war das ein Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt, um zu merken, dass uns in den letzten 16 Spielen nichts geschenkt wird. Wir müssen Gas geben, das werden wir auch. Das war für uns ein gebrauchter Tag, über den ich mich auch mindestens einen Tag ärgern werde.“

Marcel Rapp (Kiel): „Wir haben ein tolles Spiel unserer Mannschaft gesehen. Wir haben viel Leidenschaft auf den Platz gebracht und waren füreinander da. Wir waren sehr kompakt und haben mit allem, was wir hatten, verteidigt. Wir haben in den Umschaltmomenten viel richtig gemacht und hatten auch einen guten Mix aus Ballbesitz und Umschaltspiel. Wir hatten viel Torchancen und haben dadurch auch in der Höhe verdient gewonnen.“

Torwart Thomas Dähne (Holstein Kiel) hielt seinen Kasten gegen den FC St. Pauli sauber. Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Der 18. Spieltag (17. – 19.12.)

Kiel – St. Pauli 3:0
Düsseldorf – Sandhausen 0:1
Paderborn – Heidenheim (Sa., 13.30 Uhr)
Aue – Nürnberg
Ingolstadt – Dresden
Hamburg – Schalke (20.30 Uhr)
Karlsruhe – Rostock (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Bremen
Regensburg – Darmstadt

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