HSV: Alle in blau nach Berlin – Showdown Teil 1 in der Relegation

Felix Magath vor dem Spiel gegen seinen Ex-Club

Felix Magath war Spieler, Trainer und Manager beim HSV. Foto: Norbert Gettschat

Berlin – Es ist so weit! Das erste Relegationsspiel zur Bundesliga zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV wird am heutigen Donnerstagabend (19.5.) um 20.30 Uhr im Berliner Olympiastadion ausgetragen. Bis zu 20.000 HSV-Fans werden erwartet und der Aufruf unter ihnen ist klar: „Alle in blau!“

Rothosen schon in Berlin

Am Mittwochmittag herrschte reges Treiben im Volkspark, denn die Rothosen absolvierten ihr Abschlusstraining. Zehn-gegen-Zehn wurde gespielt und Torabschlüsse standen auf dem Programm. Zurück im Mannschaftstraining war Tim Leibold nach seinem Kreuzbandriss. Eine Option für Berlin ist er nicht, wie der Verein mitteilte. Anssi Suhonen (Wadenbeinbruch) und Elijah Krahn (Verletzung am Syndesmoseband) fehlten. Ansonsten freute sich Chefcoach Tim Walter über eine volle Kapelle, die sich am Nachmittag gegen 15.30 Uhr in Richtung Hauptstadt aufmachten. Der Plan ist klar: Die Hamburger wollen mit einem Sieg zurückkehren, um am Montag im Rückspiel an der Elbe klarzumachen. Übrigens: Beide Partien sind bereits ausverkauft.

Herthas Torwart-Frage noch offen

Der Blick richtete sich am Mittwoch allerdings Richtung Kienbaum. Dort halten die Berliner noch bis heute ein Trainingslager ab. Auf der Pressekonferenz sagte Clubsprecher Max Jung, dass man mit rund 15.000 Hamburger Fans rechnet – und das im erweiterten Olympiastadion, dass knapp 77.000 Zuschauern Platz bieten wird. Bei Hertha werden definitiv fehlen: Torhüter Alexander Schwolow (Sehne), Kelian Nsona (Aufbautraining), Dong-Jun Lee (Sprunggelenk), Lukas Klünter (Schulter), Davie Selke und Marton Dardai (beide Oberschenkelprobleme). Zudem ist Santiago Ascacibar gelbgesperrt. Seit seinem Nasenbeinbruch in Dortmund hat auch Ersatztorwart Marcel Lotka noch nicht wieder trainiert. Ob er es bis zum Anpfiff schafft, ist fraglich.

„Große Liebe HSV“

Im Fokus: Felix Magath. Der 68-Jährige wird gegen seinen Ex-Verein spielen, den er 1983 zum größten Cluberfolg in Athen führte. Der aktuelle Hertha-Coach schoss damals das 1:0-Siegtor gegen Juventus Turin im Finale des Europapokals der Landesmeister. Zudem war er Manager und Co-Trainer und Chefcoach der Rothosen. Dazu sagte er: „Auch wenn der Gegner für mich nicht egal ist, spielt er keine entscheidende Rolle. Ich fokussiere mich ausschließlich auf meine Aufgabe und meine Mannschaft. Grundsätzlich ist bekannt, dass der Hamburger SV unter Tim Walter auf eine bestimmte Spielidee festgelegt ist. Auf diese bereiten wir uns vor. Ich gehe davon aus, dass wir die richtigen Antworten finden werden.“

Schafft der HSV gegen Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga?

  • Ja, der HSV schafft es (81%, 1.251 Votes)
  • Nein, Hertha BSC setzt sich durch (19%, 287 Votes)

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Magath hat kein schlechtes Gefühl

Von einer angeknacksten Psyche in der Mannschaft wollte er nichts wissen. Das ist für ihn Vergangenheit. „Wir haben das, was war, sofort aufgearbeitet – und beurteilen die jetzige Situation objektiv. Tatsache ist, dass wir eine positive Entwicklung genommen haben, seitdem ich die Verantwortung trage. In Dortmund hat man gesehen, dass sich zwei Erstligisten gegenüberstanden – einer davon waren wir. Das wollen wir jetzt auch noch zwei Mal zeigen. Dementsprechend gibt es keinen Grund, die anstehenden Spiele mit einem schlechten Gefühl anzugehen. Ich freue mich auf diese Erfahrung“, so Magath.

Berliner wollen Aura von Kienbaum mitnehmen

Über das Trainingslager in Kinebaum meinte er: „Der Trainingseindruck gibt nichts anderes her, als dass wir gut vorbereitet sind. Wir möchten von der Aura dieser Sportschule profitieren. Hier haben sich schon viele Sieger auf ihre Wettkämpfe vorbereitet, das soll abfärben auf unsere Spieler. Es lässt sich vor Ort höchstprofessionell arbeiten.“

Lotka-Fehlen „wäre ein Verlust“

„Natürlich wäre es ein Verlust, wenn Marcel Lotka nicht auflaufen kann. Er hat zuletzt klasse gehalten und war ein großartiger Rückhalt. Wir müssen aber noch eine weitere Untersuchung abwarten. Wenn er nicht zur Verfügung stünde, würde wahrscheinlich Oliver Christensen im Tor stehen. Auch Santiago Ascacíbars Ausfall habe ich mir nicht unbedingt gewünscht. Er ist gesetzt, seitdem ich hier bin. Aber wir haben auch noch andere gute Akteure. Insgesamt wird sein Fehlen nicht viel an unserem Spiel ändern“, erläuterte er zum eigenen Personal.

Relegation neu für Magath und Bobic…

Nicht nur für Magath, sondern auch für Fredi Bobic (Sport-Geschäftsführer Hertha BSC) wird es eine neue Erfahrung. Der frühere Nationalspieler meinte: „Ich war noch nicht bei Relegations-Spielen dabei, aber es herrscht sicherlich eine größere Anspannung. Die Jungs haben sich nach dem vergangenen Auftritt schnell aufgerichtet und sind gut dabei. Ich bin mir sicher, dass sie das Ganze psychisch aushalten werden. Das Wichtigste ist, dass wir in der Klasse bleiben. Es geht nur um Hertha BSC.“

… aber nicht für Hertha BSC – Erinnerungen an das Skandalspiel von Düsseldorf

Für den „Big City Club“ gibt es schlechte Erinnerungen an die Relegation. Vor zehn Jahren unterlagen die Berliner als Erstligist Fortuna Düsseldorf zuhause mit 1:2. Am Rhein reichte es nur für ein 2:2-Unentschieden, wobei die Partie rund 20 Minuten unterbrochen wurde, weil Fans kurz vor Schluss auf das Spielfeld stürmten. Als „Skandalspiel“ ging das Aufeinandertreffen in die Geschichte ein, denn außerdem stellte Schiedsrichter Wolfgang Stark Strafanzeige gegen einen Hertha-Spieler wegen Körperverletzung. Der damalige Berliner Lewan Kobiaschwili hatte dem Unparteiischen nach Abpfiff in den Nacken geschlagen. Das gab er vor dem DFB-Sportgericht zu und wurde für ein halbes Jahr gesperrt. Er selbst bestritt anschließend vehement ein Schuldeingeständnis vor dem DFB-Gericht. Einem Strafbefehl in Höhe von 60.000 Euro der Staatsanwaltschaft Düsseldorf stimmte er zu. Heute ist der 44-Jährige Präsident des Georgischen Fußballverbandes.

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