HSV: Die Streichliste im Sommer – Davie Selke vor Vertragsverlängerung?

Wer bleibt – und vor allem: Wer ist bald wieder da?

Davie Selke (Hamburger SV). Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Der Hamburger SV hatte am Freitag wieder einmal Glück, ohne selbst einzugreifen. Der 1. FC Magdeburg blamierte sich zu Hause gegen Preußen Münster und verlor 0:5. Der SC Paderborn ist nach einem 2:0-Sieg auf Schalke über Nacht der nächste Verfolger. Die Rothosen sind erst am heutigen Sonnabend (3.5.) dran und könnten den einen oder anderen Konkurrenten hinter sich lassen sowie die Tabellenführung in der 2. Bundesliga übernehmen – zumindest für ein paar Stunden, denn Spitzenreiter 1. FC Köln empfängt erst im Flutlichtspiel am Abend Schlusslicht Jahn Regensburg und kann diesen in die 3. Liga schießen. Der HSV muss bei Darmstadt 98 ran.

Sieben Spieler noch ohne neuen Vertrag

Der Fokus liegt klar auf dieser Partie, doch drei Spieltage vor Saisonende ist man bei den Vertragsverlängerungen zurückhaltend. Nur der Verbleib von Jean-Luc Dompe wurde erst vor der 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC bekanntgegeben (HL-SPORTS berichtete). Sollte man in die Bundesliga aufsteigen, werden einige Spieler nach dem Sommer nicht mehr dabei sein. Das sollte klar sein. Bei sieben Spielern laufen die Verträge aus.

Drei Abgänge wohl klar

Adedire Mebude kam im vergangenen Winter auf Leihbasis von KVC Westerlo und schaffte es auf vier Einsätze und insgesamt 112 Minuten Spielzeit – aber mit zwei Gelben Karten. Der Schotte darf sich darauf einstellen, dass seine Zeit an der Elbe vorbei ist. Er setzte sich nicht durch und wird aller Voraussicht nach zu den Belgiern kehren. Für die Bundesliga wäre der Rechtsaußen sowieso nicht geeignet.

Der Abgang von Valon Zumberi ist so gut wie sicher. 14 Minuten durfte der Innenverteidiger bei den Profis ran, dafür aber 34-mal im U21-Team.

Bei Marco Richter dürften die Zeichen ebenfalls auf Abschied stehen. Die Leihe vom 1. FSV Mainz 05 endet. 14-mal stand der Mittelfeldspieler in der Startelf, elfmal wurde er eingewechselt. Auf Schalke und gegen den KSC stand der 27-Jährige nicht mehr im Kader. Man hatte sich vermutlich mehr erhofft. Mit einem Treffer und zwei Assists durfte man sich deutlich mehr erhoffen.

Schwierige Position

Ob Dennis Hadzikadunic noch einmal eine weitere Verlängerung erhält, ist fraglich. Der Innenverteidiger ist vom russischen Club FK Rostov ausgeliehen. Für einen Kauf ist er vermutlich nicht gut genug, doch bei seinem Heimatverein läuft der Vertrag noch ein Jahr. Eine weitere Leihe ist also ohne Weiteres nicht möglich. Sieben Spiele fehlte der 26-Jährige wegen Verletzungen, sonst gehörte er mit siebtmeisten Einsatzminuten zum Stamm. Bleiben die Hamburger ein Zweitligist, bleibt wohl auch der Bosnier. Für die Bundesliga dürfte es nicht für die erste Reihe reichen. Dennoch gehört er zu den Konstanten in der löchrigen Abwehr und bekam zuletzt den Vorzug vor Kapitän Sebastian Schonlau.

Eine Option – aber nicht für 5 Millionen Euro

Ähnlich könnte es auch für Adam Karabec beim HSV laufen. 29 Spiele in der 2. Liga sprechen für ihn. Auch er gehört zum festen Kader von Merlin Polzin. Ob der Club allerdings den Marktwert von 5 Millionen Euro an den Heimatverein Sparta Prag auf den Tisch legt, ist offen. Es wäre für den 21-Jährigen eine mögliche Investition für die Zukunft. Luft nach oben in der Leistung gibt es auf jeden Fall. Drei Tore und sieben Vorlagen geben ein weiteres Argument dafür.

Tom Mickel (Hamburger SV). Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Abschied mit Aufstieg?

Tom Mickel ist Tom Mickel und beim HSV nicht wegzudenken. Inzwischen ist er als Torwart Nummer vier geführt und eher für die Motivation im Team da. Es sei ihm gegönnt, noch einmal in die Bundesliga zurückzukehren. Klappt das, macht er vielleicht Schluss oder wird das neue Maskottchen der Mannschaft. Vor zwei Wochen feierte das HSV-Urgestein seinen 36. Geburtstag. Seinen vorerst letzten Zweitliga-Einsatz hatte der Torwart am 19. Mai 2019, also vor sechs Jahren. Damals hielt er seinen Kasten beim 2:0-Sieg gegen den MSV Duisburg sauber.

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Bleibt Selke?

Die schwierigste Entscheidung gibt es bei Davie Selke. Der 20-Tore-Mann erzielte fast ein Drittel der Hamburger Treffer. Er steuert auf die Torjägerkanone zu und würde seinen Mannschaftskameraden Robert Glatzel ablösen. Ein Verbleib liegt wohl eher am Stürmer selbst. Eigentlich sollte schon lange Klarheit bestehen, aber das hatte man in der Aufstiegsfrage ebenfalls gehofft. Angebote aus der Bundesliga soll es geben. Der Club möchte ihn wohl halten, allerdings nicht um jeden Preis. Steht der 30-Jährige in Darmstadt in der Startelf, verlängert sich sein Arbeitspapier automatisch für die Bundesliga aufgrund einer Festschreibung seines aktuellen Arbeitspapieres.

Levin Öztunali konnte sich nie durchsetzen und wurde beim HSV schon aussortiert. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Fünf Leihspieler bald wieder da

Dazu werden sich wohl noch andere Akteure umgucken müssen oder ihre Verträge – wie der aussortierte Seeler-Enkel Levin Öztunali – aussitzen. Und dann sind da auch noch die Heimkehrer Lucas Perrin, Gui Ramos, Andras Németh, Anssi Suhonen und Tom Sanne.

Schafft Todesfelde/Leezen den Aufstieg in die 3. Liga?

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Bildquellen

  • Mickel: Lobeca/Henning Rohlfs
  • Öztunali: Lobeca/Norbert Gettschat
  • Selke: Lobeca/Henning Rohlfs
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