HSV enttäuscht trotz Trainer-Wechsel: Polzin zu sehr mit Walter-Handschrift – Ab Dienstag neuer Chefcoach?

Nur 2:2-Unentschieden beim Tabellenvorletzten

HSV-Interimstrainer Merlin Polzin. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Nur 2:2 beim Tabellenvorletzten! Der HSV hat trotz des Trainer-Rauswurfs von Tim Walter keine Kehrtwende hingelegt. Wieder waren es Patzer, die den Sieg beim F.C. Hansa Rostock kosteten. Die Abwehrspieler waren in diesem Fall zwar nicht wie sonst die Sündenböcke, denn dieses Mal leistete sich Einwechselstürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer einen Bock, der zum zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand beim Kellerkind der 2. Liga führte.

Die Gruppe hat es nicht geschafft

Da half es auch nichts, dass Interimstrainer Merlin Polzin ihn danach in Schutz nahm. „Man muss das ganze etwas größer betrachten. Wir haben den Fokus auf die defensive Stabilität gelegt und das hat in vielen Momenten sehr gut funktioniert. Wir waren zufrieden, wie gewisse Abläufe waren. Fehler passieren und man muss erwähnen, dass die im Fußball passieren, denn sonst würden keine Tore fallen. Von 100 Toren ist eins, wo kein Fehler passiert. Das muss man so annehmen und der Fokus liegt auch gar nicht auf dem einzelnen Spieler, der vielleicht den Fehler verursacht hat. Es gilt als Mannschaft, als Gruppe, die Dinge dann besser zu machen und dafür zu sorgen, dass wenn diese Fehler mal passieren von dem anderen von der Gruppe wieder aufgefangen werden. Da haben sich die Jungs drauf verständigt, dass nicht derjenige Schuld ist, der den Fehler macht, sondern es geht darum, dass alle anderen, den Fehler wieder auszubessern. Das nehmen wir mit und weniger das, was passiert ist.“

„Wenn man das 2:0 macht, wird das Spiel ruhiger“

Knackpunkt für den 33-Jährigen war die vergebene Großchance zum möglichen 2:0 von Robert Glatzel direkt vor dem Ausgleich der “Kogge“. „Wenn man das 2:0 macht, wird das Spiel ruhiger. Das ist in dem Fall nicht passiert.“

Zu wenig, wieder mal

So schnell geht das anscheinend auch beim Hamburger SV nicht, dass sofort die nötigen Ergebnisse eingefahren werden. Ist das ein Rückschritt? Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Die Rothosen schienen im ersten Durchgang gut eingestellt, ließen kaum etwas zu. Vorne passierte allerdings bis auf den Führungstreffer ebenfalls nicht allzu viel. Gegen den Tabellenvorletzten mag das deutlich zu wenig sein. Die Verunsicherung war dann nach dem Ausgleich wieder gegenwärtig.

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Zwei Punkte verspielt

Jetzt geht es am kommenden Sonntag gegen die SV Elversberg im Volkspark. Da hat der HSV auf jeden Fall etwas gutzumachen. Ebenso danach gegen Schlusslicht VfL Osnabrück, wieder zuhause. Gegen die beiden Aufsteiger verlor man jeweils mit 1:2 in der Hinrunde. Sechs Punkte sind nun Pflicht, mit Rostock hätten es sogar neun sein müssen. Zwei sind schon wieder liegengelassen worden.

Neuer Trainer ab Dienstag?

Nach dem Rostock-Spiel gab es am Sonntag das Spielersatztraining. Montag ist frei und Dienstag könnte Sportvorstand Jonas Boldt gegen Mittag den neuen Cheftrainer präsentieren. Die erste Einheit ist ungewöhnlich für 16 Uhr angesetzt. Eine Stunde später als sonst. Zeit also, um einem neuen Mann seinen Arbeitsplatz zu zeigen. Der Name Felix Magath ist mehr und mehr im Gespräch, vielleicht nur als Feuerwehrmann bis Saisonende. Um Steffen Baumgart ist es zwar ruhig geworden, doch ist es die Ruhe vor der Einstellung? Die Zeichen vom Wochenende waren klar ersichtlich. Die Handschrift von Tim Walter war nach wie vor da – und der wurde genau deswegen entlassen. Für Experimente hat man an der Elbe eben einfach keine Zeit mehr.

Tim Walter raus - musste das sein?

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