HSV in der Relegation mit Katastrophe beim VfB Stuttgart

0:3-Niederlage bei Bundesligist – Suhonen fliegt nach neun Minuten

Daniel Heuer Fernandes (HSV). Archivfoto: Lobeca/Marcus Kaben

Stuttgart – Im Hinspiel der Relegation zur Bundesliga hat der VfB Stuttgart am Donnerstag mit 3:0 (1:0) gegen den Hamburger SV gewonnen und damit beste Voraussetzungen für den Verbleib im Fußball-Oberhaus geschaffen. Die Gäste waren harmlos, schossen insgesamt nur zweimal Richtung gegnerisches Tor. Für das Rückspiel am kommenden Montag um 20.45 Uhr brauchen die Rothosen ein Wunder, um das ausgerufene Saisonziel Aufstieg doch noch zu schaffen.

Die 1. Halbzeit: Rückstand nach 44 Sekunden

Es begann denkbar schlecht, denn die Schwaben führten bereits nach 44 Sekunden. Bei einer Ecke von Sosa stieg Konstantinos Mavropanos (1.) am höchsten und köpfte den Ball ins Tor. Der HSV kam nicht ins Spiel und hatte mit Heuer Fernandes einen Mann zwischen den Pfosten, der seine Mannschaft während der gesamten Partie vor einer schlimmeren Niederlage bewahrte. Führich (9.) scheiterte beispielsweise an ihm. Eine Minute danach musste der Video-Schiedsrichter um Rat gefragt werden, weil der Ball auf den Arm von David bei einem Zweikampf mit Guirassy im eigenen Strafraum sprang – kein Elfmeter. Der Stuttgarter tauchte in der 23. Minute frei vor dem Hamburger Kasten auf, hatte das 2:0 auf dem Fuß und scheiterte kläglich an Heuer Fernandes. Geburtstagskind Reis sah schon in der Anfangsviertelstunde die Gelbe Karte und verursachte dann noch einen Foulelfmeter, legte Millot an der Strafraumgrenze. Wieder prüfte der VAR die Szene, doch es blieb beim Strafstoß. Guirassy (27.) wieder im Eins-gegen-Eins mit Heuer Fernandes und erneut blieb der HSV-Keeper Sieger. Der musste zwei Minuten später wieder retten, dieses Mal nach einem Schuss von Führich. Danach folgte die beste Hamburger Phase im gesamten Spiel, doch außer einer Chance von Glatzel (36.), dessen Schuss im Strafraum geblockt wurde, kam nichts. Kurz vor dem Seitenwechsel setzte Torschütze Mavropanos wieder nach einer Ecke einen Kopfball knapp neben das Gehäuse.

Nach der Pause: Reis-Ersatz sieht Rote Karte

Die zweite Hälfte begann fast wie die erste. Der VfB war einfach bissiger und entschlossener gegen schwache und überforderte Hamburger. Ausgerechnet Josha Vagnoman (51.), der noch vor einem Jahr mit dem HSV in der Relegation gegen Hertha BSC stand und dann nach Stuttgart wechselte, sorgte für die Vorentscheidung, als er am zweiten Pfosten eine Hereingabe von Millot zum 2:0 völlig freistehend verwertete. Und der Doppelschlag, der den K.o. im Hinspiel der Relegation für die Rothosen bedeutete, folgte nur drei Minuten später. Wieder war es eine Ecke, bei der die Gäste schlecht aussahen und Serhou Guirassy (54.) den Kopfball zum 3:0-Endstand versenkte. Die Partie war entschieden und der Zweitligist musste nun aufpassen, nicht völlig unter die Räder zu kommen. Glatzel (58.) hatte die beste Chance nach einem Freistoß von Muheim, doch VfB-Schlussmann Müller parierte auf der Linie. Anssi Suhonen kam in der 60. Minute für den Rot-gefährdeten Reis in die Begegnung und flog neun Minuten später mit glatt-Rot wieder vom Platz. Er trat Vagnoman auf den linken Oberschenkel. Der VAR prüfte wieder, bestätigte die Entscheidung von Schiri Tobias Weiz. Die Hausherren hätten das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können, denn Tomas (82.) und Mavropanos (91.) hatten noch super Chancen. Am Ende blieb es beim klaren und verdienten 3:0-Erfolg für den VfB Stuttgart.

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Fazit: Keine Gegenwehr

Wenn man nach nicht einmal einer Minute in so einem Spiel ein Gegentor bekommt, muss man sich erstmal fangen. Das tat der HSV nach rund einer halben Stunde bis zum Pausenpfiff. Es war aber deutlich zu wenig und von Mut nach vorne und Nervenschwäche beim Gegner war nicht viel zu erkennen. Es war eine unterirdische Vorstellung, bei der es keine Gegenwehr gab. Durch die Bank weg, bis auf Ausnahme von Heuer Fernandes, war es nichts. Dass das Ergebnis nicht höher ausfiel, lag an den schwachen Stuttgarter Abschlüssen, die sehr gute Chancen hatten. 0:5 oder 0:6 wäre möglich gewesen. Fünf Torschüsse, zwei direkt drauf, spricht eine deutliche Sprache. Und wieder war es so, dass der Hamburger Ballbesitz mit 51 Prozent nichts einbrachte. Eine Katastrophe für den HSV, denn am Montag im Rückspiel muss ein Wunder her. Aktuell muss man einfach davon ausgehen, dass es ins sechste Zweitligajahr im Volkspark geht.

Statistik

VfB Stuttgart: Müller, Mavropanos, Anton (92. Zagadou), Ito, Vagnoman, Karazor (84. Nartey), Endo, Sosa, Millot (84. Egloff), Guirassy (67. Pfeiffer), Führich (67. Tiago Tomas)
Hamburger SV: Heuer Fernandes, Heyer, David, Schonlau, Muheim, Meffert, Reis (60. Suhonen), Kittel, Jatta, Glatzel, Dompe (65. Königsdörffer)
Tore: 1:0 Mavropanos (1.), 2:0 Vagnoman (51.), 3:0 Guirassy (54.)
Zuschauer: 55.500 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Gelbe Karten: Karazor / Reis, Königsdörffer
Rote Karten: – / Suhonen (69., grobes Foulspiel)

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