Düsseldorf – Der Hamburger SV verliert den Anschluss an die Tabellenführung in der 2. Bundesliga. Am Freitag trennte sich das Walter-Team von Fortuna Düsseldorf 2:2 (1:2)-Unentschieden. Spitzenreiter Darmstadt 98 gewann durch ein Eigentor von Nürnbergs Schindler 1:0 und baute den Vorsprung auf die Rothosen auf fünf Punkte aus.
Die 1. Halbzeit: Nach der Führung Gang raus
Schon nach drei Minuten zeigte Schiedsrichter Robert Schröder auf den Punkt im Düsseldorfer Strafraum. Glatzel wurde von de Wijs zu sehr gestört, kam frei vor dem Tor ins Straucheln und fiel. Den fälligen Elfmeter verschoss Laszlo Benes (5.) gegen Schlussmann Kastenmeier, traf allerdings im Nachschuss. Danach kam die Fortuna besser ins Spiel und drehte das Ergebnis auf 2:1 nach Treffern von David Kownacki (21.) und Felix Klaus (28.). Die neu aufgestellte Dreierkette sah in beiden Szenen nicht gut aus. Erst sprang Montero nach einer Ecke am Ball vorbei und hatte das Nachsehen und beim zweiten Gegentreffer unterschätzte Muheim die Situation. Glatzel (38.) hatte vor der Pause noch zwei Chancen, doch bei der ersten ging sein Kopfball weit daneben und danach parierte Kastenmeier seinen 20 Meter-Schuss. Der Hamburger Mittelstürmer vergab zudem in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch einmal per Kopf.
Nach der Pause: Spanier sieht Ampelkarte
Die zweite Hälfte zog sich ohne große Torraumszene. Düsseldorf brachte den HSV wieder ins Spiel, was bis dahin nicht danach aussah, erzielte ein Eigentor zum 2:2-Ausgleich. Christoph Klarer (75.) wollte den Ball vor Kittel wegspitzeln und der Ball landete im eigenen Netz. Dafür war die Vorarbeit von Reis und Glatzel klasse. Eine Minute vor Schluss schoss Javi Montero den Vogel ab. In seinem dritten Einsatz für die Rothosen sah er zum zweiten Mal die Gelb-Rote Karte (erste wegen Ball festhalten, zweite für Foulspiel). Die Fortunen hatten danach noch zwei große Möglichkeiten auf den Sieg, doch erst bekam Ginczek (93.) den Ball frei vor Heuer Fernandes gegen Heyer nicht unter Kontrolle und mit der letzten Spielszene hämmerte Oberdorf den Ball aus 30 Metern Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Das Fazit: Der April kommt erst noch
Der HSV bleibt im dritten Spiel in Folge ohne Sieg. Das ist schon einmal Fakt. Sonny Kittel in der Startelf war eine Überraschung und wenn der Mittelfeldspieler in der Vergangenheit stets schlechte Kritiken bekam, dürfte er in Düsseldorf der beste Hamburger gewesen sein. Das spricht allerdings wieder Bände, denn der Rest bekam nie wirklich Zugriff auf den Gegner. Javi Montero würde ich persönlich nicht mehr in den Kader holen. Gerade erst wieder aus der Gelb-Rot-Sperre raus, ist der Spanier wieder auf der Tribüne. Im dritten Einsatz für den HSV seit seinem Wechsel im Winter zweimal Gelb-Rot zu sehen, muss man auch erstmal schaffen. Das Gute ist, dass Düsseldorf auf Distanz gehalten wurde, doch der bisher katastrophale April kommt erst jetzt… Super waren nur die HSV-Fans: 20.000 waren im Stadion dabei. Die sind auf jeden Fall erstligareif, die Protagonisten auf dem Rasen noch nicht.
Die Stimmen nach der Partie
Tim Walter (Hamburg): „Ich finde, wir sind gut reingekommen. Die Zuschauer haben ein flottes Spiel gesehen. Wenn der HSV kommt, ist immer was los und die Hütte voll, das hat man heute auch wieder gesehen. Wir haben einen berechtigten Elfmeter bekommen. Über die Farbe der Karte kann man diskutieren. Dann haben wir die Tore aber zu einfach abgeschenkt. So darf das nicht passieren. Das ist momentan unser Stand. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein sehr gutes Spiel gemacht, den Gegner hinten reingedrückt und uns Chancen erarbeitet. Wir müssen uns mehr belohnen, das werden wir in den kommenden Wochen machen.“
Daniel Thioune (Düsseldorf): Wir sind auch gut reingekommen, der Elfmeter hat uns nicht wehgetan. Das hat nichts mit uns gemacht. Wir haben unser Spiel konsequent nach vorne gebracht. Es war ein gutes Heimspiel von uns. Durch den Kopfball von Kownacki und das Tor von Felix haben wir das Spiel gedreht. Die Führung war nicht unverdient. Danach hätte ich mir mehr Phasen gewünscht, in denen wir mehr Ruhe im Spiel gehabt hätten. In der zweiten Halbzeit wurden wir deutlich mehr hinten reingedrängt. Wenn man den Gegner schlagen will, muss man die Möglichketen, die man dann noch hat, konsequent nutzen. Am Ende geht das Unentschieden in Ordnung.
Der 26. Spieltag (31.3. – 2.4.2023)
Nürnberg – Darmstadt 0:1
Düsseldorf – Hamburg 2:2
St. Pauli – Regensburg (Sa., 13 Uhr)
Hannover – Sandhausen
Karlsruhe – Braunschweig
Kaiserslautern – Heidenheim (20.30 Uhr)
Paderborn – Fürth (So., 13.30 Uhr)
Kiel – Bielefeld
Magdeburg – Rostock