
Hamburg – Die Talfahrt des Hamburger SV setzt sich fort. Zum Abschluss des 12. Spieltags der Frauen-Bundesliga unterlagen die Rothosen dem 1. FC Köln im Volksparkstadion vor 4.001 Zuschauern mit 1:4 (0:2). Es war die siebte Saison-Niederlage. Die Gäste agierten eiskalt und ließen zwei Torabschlüsse in der ersten Halbzeit in zwei Treffer ummünzen. Der HSV investierte viel, belohnte sich jedoch erst nach der Pause – zu spät.
Zwei Chancen für Köln im Netz
Der Beginn verlief ausgeglichen, doch Köln schlug früh per Standard zu: Wiankowska brachte einen Freistoß in den Strafraum, Jessen (10.) setzte sich durch und köpfte sehenswert zum 1:0 ein. Es blieb das einzige echte Ausrufezeichen in einer ordentlichen HSV-Phase – bis Köln wenige Minuten später erneut zuschlug. Nach Zuspiel von Bremer blieb Jessen (36.) frei vor Haidner eiskalt und erhöhte mit einem platzierten Schuss ins lange Eck auf 2:0. Mit diesem bitteren Rückstand ging es in die Pause.
Jessen mit drittem Tor
Nach Wiederbeginn bewies HSV-Trainerin Brancao ein glückliches Händchen: Die eingewechselte Annaleen Böhler schickte Christin Meyer (47.) mit einem feinen Steckpass in die Tiefe. Meyer traf nur Sekunden nach ihrer Einwechslung zum 1:2 und weckte noch einmal Hoffnungen auf Zählbares. Doch der “Effzeh“ zeigte sich erneut kaltschnäuzig. Während der HSV auf den Ausgleich drängte und Räume öffnete, nutzte Köln die Konter: Nach Vorarbeit von Bremer jagte Achcinska (73.) den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte – 1:3 (73.). In der Nachspielzeit setzte Jessen (92.) den Schlusspunkt. Nach Querpass von Achcinska schob sie zum 1:4 ein und schnürte ihren Dreierpack.
„Wir haben bis zum Schluss gekämpft“
HSV-Trainerin Liese Brancao sagte danach: „In der ersten Halbzeit waren wir sehr passiv und haben nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir direkt ein Tor geschossen und hätten auch danach abschließen können, haben das aber nicht gemacht. Ich halte meinem Team zugute, dass wir bis zum Schluss gekämpft haben.“
„David gegen Doppel-Goliath“
Unterm Strich eine Niederlage, die weh tut: Der HSV war bemüht, blieb im letzten Drittel jedoch oft zu harmlos. Köln hingegen bestrafte jeden Fehler gnadenlos und nahm verdient drei Punkte aus Hamburg mit. Der Aufsteiger bleibt damit seit acht Ligaspielen ohne Sieg und geht mit großer Hypothek in die entscheidenden Wochen vor der Winterpause. Diese führen amtierenden Titelträger Bayern München und Vize-Meister VfL Wolfsburg noch zweimal um Punkte.
Der 12. Spieltag (5.–8.12.2025)
Wolfsburg – Freiburg 3:1
Jena – Bremen 0:1
Leverkusen – Leipzig 3:2
Hoffenheim –Berlin 3:0
Frankfurt – München 0:5
Essen – Nürnberg 2:0
Hamburg – Köln 1:4
Die Tabelle
| 1. | FC Bayern München | 12 | 45 : 4 | 34 |
| 2. | VfL Wolfsburg | 12 | 40 : 18 | 28 |
| 3. | SV Werder Bremen | 12 | 21 : 17 | 23 |
| 4. | Bayer Leverkusen | 12 | 21 : 20 | 22 |
| 5. | Eintracht Frankfurt | 11 | 25 : 20 | 19 |
| 6. | TSG Hoffenheim | 12 | 21 : 16 | 19 |
| 7. | SC Freiburg | 12 | 25 : 22 | 19 |
| 8. | 1. FC Köln | 12 | 18 : 17 | 18 |
| 9. | RB Leipzig | 12 | 18 : 25 | 13 |
| 10. | 1. FC Nürnberg | 11 | 12 : 24 | 12 |
| 11. | 1. FC Union Berlin | 12 | 15 : 25 | 11 |
| 12. | SGS Essen | 12 | 9 : 28 | 8 |
| 13. | Hamburger SV | 12 | 12 : 29 | 7 |
| 14. | FC Carl Zeiss Jena | 12 | 10 : 27 | 3 |
Bildquellen
- Hillebrand: Lobeca/Felix Schlikis
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