HSV: Machtwort vom Chef – alles schick, alles schön…

Marcell Jansen äußert sich zu angeblichen Diskrepanzen

Marcell Jansen (HSV). Foto: Michael Schwarz

Hamburg – Relegation erreicht, Aufstieg verpasst. Der „Schuldige“ wurde beim Hamburger SV gesucht, gefunden nicht. Von einem Streit im Volkspark war die Rede und davon, dass Jonas Boldt wohl nur bleiben würde, wenn er und Cheftrainer Tim Walter schon jetzt eine Vertragsverlängerung bekommen. Alles großer quatsch? Möglich. Jetzt meldete sich HSV-Präsident und Aufsichtsratsboss Marcell Jansen in einem Interview auf der Vereinsseite zu Wort. Die Kurzfassung: Es ist alles ganz anders.

Es geht für alle „nur um den HSV“

Jansen: „Schlagzeilen gehören zu diesem Business bekanntlich dazu. Das müssen wir aushalten. Es ist eine Diskussion in den Medien, wie so oft in Hamburg. Wir als Aufsichtsrat können nur das bewerten, was in den Aufsichtsratssitzungen besprochen wird. Beide Vorstände haben uns ein ganz anderes Bild vermittelt als das in den Medien geschilderte und versichert, dass es ihnen ebenfalls nur um den HSV geht und persönliche Befindlichkeiten keine Rolle spielen. Machtdiskussionen sind uns nicht bekannt, es gab fachliche und konstruktive Gespräche mit einem gemeinsamen Verständnis.“

„Cello“ nur Montagabend enttäuscht

Montag vor eine Woche platzte der Traum vom Bundesliga-Aufstieg nach drei vorherigen Versuchen, die jeweils mit Platz vier in der 2. Liga endeten. Die Rothosen hatten diesmal wenigstens die Chance über die Relegation ins Oberhaus zurückzukehren, scheiterten nach einem 1:0-Sieg in Berlin und mit einer 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC zuhause. „Die Enttäuschung gab es bei mir nur am Montagabend nach dem Spiel. Schon am nächsten Morgen ging mein Blick nach vorne“, sagt Jansen.

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Jansen kritisiert: Die guten Dinge werden übersehen

Dabei ist „die Analyse noch nicht final abgeschlossen“, so der 35-Jährige, doch um nicht noch mehr in die Schusslinie zu geraten, nun seine Erklärung zur aktuellen Situation: „Klare Entscheidungen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschaftern haben in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass wir selbst in der Krise Schulden abbauen konnten. Diese Vorgaben des Aufsichtsrates und die damit verbundenen strukturellen Entwicklungen werden schnell vergessen. Wir werden diesen Weg der klaren Vorgaben weitergehen. Aus diesem Grunde sind sich Aufsichtsräte und Vorstände in der Saisonanalyse einig: Eine klare Optimierung des Unternehmens mit dem Ziel der Stabilisierung. Damit ist gemeint: Alles für den sportlichen Erfolg zu geben und den nächsten Schritt in Richtung erste Bundesliga zu gehen.“

Boldt wohl bald mit neuem Vertrag

Und zum Schluss das Wichtigste: „Wir haben beiden Vorständen das absolute Vertrauen ausgesprochen und – wie schon erwähnt – klar unsere Erwartungshaltung platziert. Wir wollen weiterhin hungrige Kollegen und eine Organisation auf der Geschäftsstelle, die sich auch in Zukunft komplett in den Dienst des HSV stellt. Das ist unser Weg: ohne Kompromisse. Beide Vorstände haben in der jüngsten Aufsichtsratssitzung betont, wie gut die Zusammenarbeit klappt. Bei Jonas Boldt haben wir darüber hinaus auch hinterlegt, dass wir uns eine Verlängerung der Vertragslaufzeit vorstellen können. Thomas Wüstefeld ist bekanntlich bis zum Winter entsendet. Es sind wichtige Themenfelder identifiziert worden. Derzeit wird ein Plan der Restrukturierung erarbeitet. Sobald dieser verabschiedet ist, können wir die nächsten Entscheidungen diskutieren. Entscheidend dafür sind die gemeinsam festgelegten Ziele.“

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