
Hamburg – Der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokal der Frauen war für den Hamburger SV ein emotionaler und körperlicher Kraftakt. Über 120 Minuten hielten die Rothosen dem Druck von Bayer Leverkusen stand, lieferten eine mutige und leidenschaftliche Vorstellung ab und behielten anschließend im Elfmeterschießen die besseren Nerven. Entsprechend groß war die Freude nach Abpfiff – auf dem Rasen wie auch auf den Rängen. Der HSV gewann mit 5:3 (HL-SPORTS berichtete).
Erst Tor, dann Jubel: „Geil“
Sophie Hillebrand fasste die Gefühlslage nach dem Sieg eindrucksvoll zusammen und erklärte, es sei „ein überragendes Spiel“ gewesen. Besonders die Führung vor den eigenen Fans habe sich „geil“ angefühlt, auch wenn der Gegentreffer später schmerzte. Dennoch sei das Team „gut drangeblieben“ und habe im Elfmeterschießen „verdient gewonnen und verdient in die nächste Runde eingezogen“. Der Erfolg bedeute dem Team viel, denn man sei „richtig froh, dass wir den Fans was zurückgeben können mit diesem Sieg“. Für die junge Angreiferin sei die Partie trotz der Länge kein Kraftverlust gewesen, vielmehr habe sie „extrem viel Energie“ daraus gezogen. Nun heiße es: „gut zu regenerieren, damit wir am Freitag wieder bei vollen Kräften sind.“
Haidner nervenstark
Großen Anteil am Erfolg hatte auch Torhüterin Larissa Haidner, die im Elfmeterschießen den ersten Leverkusener Versuch parierte. Nach dem Spiel schwärmte sie vom außergewöhnlichen Rahmen und sagte, „der Support von den Fans ist überragend, ich habe noch nie eine solche Fankulisse mitbekommen und ich bin froh, dass ich Teil des Ganzen sein darf.“ Mit dieser Kulisse im Rücken „hier zu gewinnen und eine Runde weiterzukommen, ist einfach schön.“ Haidner sieht die Mannschaft auf einem positiven Weg: „Wir haben sehr viel Potenzial im Team, wir arbeiten von Woche zu Woche und geben alles und sehen, dass wir besser werden.“ Der Erfolg gegen Leverkusen sei ein wichtiges Signal gewesen, „weil Leverkusen auch ein starker Gegner war und wir uns behaupten konnten“. Jetzt wolle man „auch Freitag gegen Union wieder alles geben.“
„Gutes Gefühl“
Trainerin Liese Brancao zeigte sich tief bewegt vom sportlichen und mentalen Fortschritt ihres Teams. Das Duell gegen Leverkusen wertete sie als „Belohnung für unsere Entwicklung der gesamten Saison“. Besonders freue sie sich „für meine Spielerinnen, weil sie Woche für Woche ihre Leistungen bringen und hart arbeiten auch mit der mentalen Belastung, die wir noch nicht so gewohnt sind“. Brancao betonte, sie sei „so glücklich für meine Spielerinnen, nicht nur weil wir nun im Viertelfinale stehen, sondern dass sie jeden Tag alles geben und sich nicht von Ergebnissen beeinflussen lassen“. Sie hob zudem die mutige Spielweise hervor: „Wir wissen, wer wir sind, wir waren heute mutig und freier mit dem Ball.“ Der Sieg gebe „ein gutes Gefühl“ – und genau dieses wolle man „nun mitnehmen in die Bundesliga für unser nächstes Spiel gegen Union Berlin.“
Freitag bei Union zum Aufsteiger-Duell
Die Ausgangslage ist damit klar: Der HSV hat sich zurückgemeldet – mit Charakter, Mentalität und wachsendem Selbstbewusstsein.
Und dieses will man gleich am Freitag in der Frauen-Bundesliga weiter zeigen. Um 18.30 Uhr sind die Hamburgerinnen bei Union Berlin gefordert. Die Hauptstädterinnen warten in der Alten Försterei und haben dort einen großen Fan-Zuspruch. Im Schnitt kamen bisher 11.242 Zuschauer zu den Heimspielen. Das Aufsteiger-Duell verspricht also eine menge Interesse.
Bildquellen
- Haidner: Lobeca/Felix Schlikis
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