HSV-Sportvorstand Jonas Boldt erklärt den Trainerwechsel – nächste Hiobsbotschaft am Nachmittag

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel
Foto: Lobeca/Kaben

Hamburg – Im Volkspark ist immer etwas los… Der Montag in dieser Woche, drei Spieltage vor Saisonende in der 2. Bundesliga, vermeldete der Hamburger SV die Freistellung von Daniel Thioune. Der Cheftrainer kam erst im vergangenen Sommer an die Elbe und hatte zuletzt nicht die erforderlichen Ergebnisse erzielt, die den Aufstieg in die 1. Liga vorzeitig sichern. Horst Hrubesch übernimmt für die restlichen Begegnungen und soll „neue Impulse setzen“, wie Sportvorstand Jonas Boldt am Mittag der Presse gegenüber erklärte.

Beim HSV entlassen: Daniel Thioune. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

„Klare Führung ist auf der Strecke geblieben“

„In aller erster Linie möchte ich mich bei Daniel Thioune für die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten bedanken. Es ist kein Geheimnis, dass ich nach wie vor sehr viel von ihm als Trainer halte. Leider hat sich in den vergangenen Tagen eine Dynamik entwickelt, die uns dazu veranlasst hat, eine größere Justierung vorzunehmen. Wenn man merkt, dass die klare Führung auf der Strecke bleibt, dann ist es meine Aufgabe, daraufhin zu reagieren. Das ist sehr bedauerlich, allerdings geht es nicht immer darum, was man sich wünscht, sondern dass man die Dinge beurteilt, die sich vor Ort zutragen. Die Mannschaft braucht jetzt einen anderen Impuls. Aus diesem Grund ist der Trainerwechsel eine alternativlose Entscheidung“, erklärte er den Schritt zur Trennung.

Boldt sah Distanz zur Mannschaft zu groß

Boldt sah Handlungsbedarf: „Die Ergebnisse der vergangenen Wochen sind nicht spurlos an Daniel Thioune vorbeigegangen. Nach dem Spiel gegen Karlsruhe haben wir gespürt, dass er angeschlagen ist. Die Distanz zwischen ihm und den Spielern ist insgesamt zu groß geworden, so dass die Gefahr bestand, dass die Saison einfach nur austrudelt. Damit hätten wir mit Blick auf unseren Weg sehr viel kaputt gemacht. Entwicklung und Ambition in Einklang zu halten, ist die große Herausforderung. Etwas ausklingen oder auslaufen zu lassen, widerstrebt dem Sportsgeist. Wir wollen jetzt nochmal eine klare Richtung vorgeben, damit wir unseren angestrebten Weg weitergehen.“

Toni Leistner begleitet Horst Hrubesch zu dessen ersten Training als HSV-Chefcoach. Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Hrubesch soll es richten

HSV-Legende Hrubesch soll es nun richten, das Unmögliche möglich machen und die Mini-Chance auf den Aufstieg schaffen. Boldt dazu: „Wir haben rund um seine Anstellung als Nachwuchsdirektor die klare Absprache getroffen, dass seine Trainerkarriere beendet ist. Deswegen ist dieses Thema nie akut gewesen. Nach dem Karlsruhe-Spiel hat aber auch er gemerkt, dass irgendwas nicht funktioniert. Aus den Gesprächen am gestrigen Sonntag ging dann hervor, dass er möglicherweise die nötigen Impulse setzen kann. Das Ergebnis des nächsten Telefonats war dann, dass er sich der Verantwortung bewusst ist und diese auch annimmt. Allerdings ganz klar nur bis zum Saisonende. Wir wollen die letzten drei Spiele, aus denen auch fünf werden können, gemeinsam erfolgreich bestreiten.“

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Auch VfL Osnabrück entlässt Coach

Nicht nur in Hamburg flog am Montag ein Coach. Florian Fulland wurde beim VfL Osnabrück als Co-Trainer entlassen. Chefcoach Markus Feldhoff sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung: „Die Zusammenarbeit hat sich nicht so entwickelt, wie ich mir das erhofft habe.“ Die Niedersachsen stehen auf dem vorletzten Tabellenplatz. In zwei Wochen kommt es zum Duell mit dem HSV an der Bremer Brücke.

Saison-Aus für HSV-Routinier Aaron Hunt. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Verletzung: Saison für Hunt beendet

Dabei musste der 70-Jährige in seiner ersten Einheit auf Routinier Aaron Hunt verzichten und wird auch im Saisonendspurt nicht auf den 34-Järhigen zurückgreifen können. „Hunter“ zog sich beim 1:1-Unentschieden gegen den Karlsruher SC am vergangenen Donnerstag einen Muskelfaserriss in der linken Wade zu.

Konkurrenz früher am Ball

Für den HSV läuft es derzeit in keiner Weise. Am kommenden Montag ist der 1. FC Nürnberg im Volksparkstadion zu Gast. Es gilt für die Rothosen Holstein Kiel (zwei Punkte Rückstand auf die Hamburger, aber drei Spiele weniger) auf Distanz zu halten und Greuther Fürth (hat fünf Zähler Vorsprung) noch einzuholen. Kiel hat es am Freitag mit dem FC St. Pauli zu tun. Die Fürther empfangen einen Tag später den KSC.

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