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Start Bundesliga HSV HSV: Sportvorstand Jonas Boldt – was ihm fehlt, was er möchte

HSV: Sportvorstand Jonas Boldt – was ihm fehlt, was er möchte

Klares Bekenntnis im Volkspark – aber Magath möchte überall sein

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Hat der Derbysieg beim Hamburger SV die nötige Ruhe reingebracht oder war es nur ein Aufflackern, wenn es um die Zukunft geht? Gegen den Stadtrivalen FC St. Pauli gab es am vergangenen Freitag einen 1:0 (0:0)-Sieg, der zumindest für ein Wochenende der  Entspannung sorgte.

Boldt lobt

Noch am Abend stellte sich Jonas Boldt der Frage, wie es weitergeht. Erst lobte der HSV-Sportchef allerdings das eigene Team: „Das war von Anfang an eine Top-Leistung unserer Truppe, richtig scharf, in einem richtig guten Fußballspiel von beiden Mannschaften. Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir umgesetzt. Das war sehr schön zu sehen und bezeichnend für den Weg, den wir eingeschlagen haben, Widerstände immer wieder zu meistern und nicht aufzugeben, gemeinsam mit den Fans eine maximale Identifikation und Leidenschaft rauszufeuern. Für die Fans ist das nochmal richtig wichtig, auch wenn St. Pauli in der Tabelle vor uns steht.“

„Die tun mir mittlerweile leid“

Zu dem aberkannten ersten Tor von Robert Glatzel und den Schiedsrichtern sagte er: „Die tun mir mittlerweile leid, jede Woche wird etwas anderes erzählt. Für mich hat es mit der Führung zu tun. Es wird immer die eine oder andere strittige Szene geben, aber sowas kann nicht sein.“

Sportvorstand ist ungebrochen

Den Entscheidungen der kommenden Wochen sieht der 42-Jährige ganz entspannt entgegen. „Wenn ich die letzten Wochen so sehe und die Unterstützung erfahre, mit den Menschen, mit denen ich arbeite und hier im Umfeld, dann gibt es für die auch nur eine klare Meinung. Alles andere kann ich nicht beeinflussen. Dass es Unmut gibt, wenn man Spiele nicht gewinnt und nicht auf einem Aufstiegsplatz steht, weiß ich auch, aber das beschäftigt mich nach wie vor relativ wenig. Ich bin ungebrochen mit der Energie, mit dem Club, der Truppe und den Fans, hier voranzugehen und da gibt es sehr viele Unterstützer“, erklärte Boldt.

Aktuell kein Kontakt zu Magath

Welche klare Meinung? Boldt: „Ich bin Sportvorstand, arbeite mit den Menschen hier, es macht riesig Spaß, wir feuern hier richtig einen raus, ich habe Vertrag, vielleicht werde ich Schiedsrichter.“ Er schmunzelte, als er das aussprach. Zum Thema Felix Magath sagte er: „Dass Felix eine Leidenschaft für den Verein hat weiß ich. Viele wissen gar nicht, dass ich vor zehn Jahren fast mal mit ihm zusammengearbeitet hätte. Seitdem habe ich immer Kontakt mit ihm, auch über die Jahre beim HSV und er hat immer seine Hilfe zur Verfügung gestellt, hatte zwischenzeitlich andere Funktionen, ob in Würzburg oder Berlin. Zuletzt habe ich aber nicht mit ihm gesprochen.“

„Wir werden bis zum letzten Spieltag nicht aufgeben“

Zum Thema Aufstieg meinte der HSV-Boss: „Die Hoffnung ist ungebrochen. Wir werden bis zum letzten Spieltag nicht aufgeben. Nächste Woche erstmal gewinnen und gucken was passiert.“

„Jonas Boldt lebt den HSV“

Emotionale Ausbrüche gab es in den vergangenen Jahren ganz selten bei dem 42-Jährigen. In Magdeburg und beim Stadtderby fingen ihn die TV-Kameras ein, klare Szenen, wo Druck abfiel. Das gefällt den Fans vor allem. Dazu sagte Boldt: „Ich versuche die Emotionen immer ein bisschen außen vor zu lassen und etwas rationaler zu sein, was meine Entscheidungen angeht und vielleicht auch den Blick auf das Spiel. Aber bei so einem Hexenkessel, wer da emotionslos bleibt, der hat im Fußball nichts verloren. Jonas Boldt lebt den HSV, mit jeder Faser und von Anfang an. Es ist auch kein Zufall, dass ich mich dazu bekannt habe, eine lebenslange Mitgliedschaft abzuschließen, auch wenn es erstmal nur den e.V. betrifft und nicht die AG. Das ist schon ein besonderer Club hier.“

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Bayern oder HSV?

Ob er in sein sechstes Jahr gehen darf, dürfte vermutlich nicht in dieser Woche entschieden werden. Die Aufsichtsräte waren sich vor dem Derby uneins und die Chance – auch wenn sie noch so klein ist – das Wunder vom Volkspark doch noch zu schaffen, besteht nach wie vor. Es geht weiter und ein Kandidat hat sich schon davor selbst rausgekegelt. Besagter Magath, legte sogar am Sonntag im “Doppelpass“ von “Sport1“ nach. Dort bestätigte der 70-Jährige mit Uli Hoeneß vom FC Bayern München telefoniert zu haben. Er brachte sich selbst als Trainer beim Rekordmeister ins Spiel. Allerdings steht er einem Engagement beim HSV ebenfalls offen gegenüber und bestätigte, dass er bei Ex-Star Raul angefragt habe. „Ich will weiterarbeiten, habe auch kein Problem in der 2. oder 3. Liga, aber auch in der Champions League. Aber wenn man in die 2. oder 3. Liga geht, dann wäre es dennoch mein Ziel in der Champions League zu landen, nichts anderes. Das Problem des HSV sind nicht die Spieler, sondern die Führung des Vereins. Meine Nummer hätten die, wenn sie wollten. Das würde mich sonst wundern“, so Magath in dem TV-Talk.

Was für den aktuelle Sportvorstand spricht

Ob die Idee bei den Hamburger Aufsichtsräten so gut ankommt? Es ist zumindest stark anzuzweifeln. Eine Substanz hat es nicht, wirkt vielleicht sogar ein bisschen polarisierend. Champions League? Der Hamburger SV spielt aktuell in der 2. Liga und hechelt hinterher. Solange rechnerisch alles möglich ist, dürfte es keinen Wechsel geben. Vor allem spricht für Boldt auch die wirtschaftliche Entwicklung im Volkspark. Das könnte ihn retten, wenn es mit dem Aufstieg wieder nichts wird.

Verrückte Konstellation

Kontrahent Fortuna Düsseldorf ist vier Punkte vor, spielt am Sonnabend bei Tabellenführer Holstein Kiel. Eine Niederlage an der Förde und es wäre nur noch ein Punkt. Auch, wenn es danach für die Rheinländer zuhause gegen den 1. FC Magdeburg geht – gewonnen ist diese Partie noch nicht, nicht mal aktuell ein Thema. Diese Hoffnungen bestehen allerdings bei den HSV-Fans mit dem Taschenrechner und dann wäre vielleicht doch Platz drei noch drinnen – mit dem Zieleinlauf. Wäre das nicht verrückt?

Harte Jungs fehlen

Hinzu kommt bei Sportvorstand Boldt, dass er vor dem Spiel etwas entscheidendes bei “Sky“ sagte. Inhaltlich gab er zu verstehen, dass man selbst „zu viel Fußball spielen“ möchte und der „Kampf und die Leidenschaft“ nicht immer da war. Er scheint erkannt zu haben, dass der Kader zu sehr “Tiki-Taka“ in sich trägt. Mit Steffen Baumgart hat man vermutlich einen Trainer gefunden, der das ebenfalls so sieht. Der brennt an der Seitenlinie. Bis das in der Mannschaft ankommt, mag es dauern. So bezeichnete er das auch nach dem Spiel auf die Frage, warum es jetzt läuft. „Ich habe Zeit gekriegt zum Arbeiten. Lassen sie mir die Zeit zum Arbeiten und dann bekommen wir die eine oder andere Situation hin.“

Umfrage Pro Boldt

Bei HL-SPORTS gab es vor kurzem eine Umfrage, die sich mit Boldt beschäftigte. Bei fast 1.600 Abstimmungen schnitt der Sportvorstand positiv ab. 47 Prozent sprachen sich für einen Verbleib aus, 37 Prozent dagegen. Es spiegelt die Unklarheit im Aufsichtsrat anscheinend sehr gut wider.  

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