HSV und Ludovit Reis verzichten auf Millionen – Vuskovic-Vertreter ist erster Neuzugang

Ramos wechselt nach Hamburg – Reis bleibt bei den Rothosen

Ludovit Reis bleibt beim Hamburger SV. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Hamburg – Im Volkspark wird geackert und Gas gegeben. Sportvorstand Jonas Boldt macht Nägel mit Köpfen und hat den nächsten Transfer eingetütet und eine weitere wichtige Personalie beim Hamburger SV festgehalten. Diese wird die Fans freuen, denn Ludovit Reis bleibt dem Zweitligisten trotz einer Ausstiegsklausel erhalten. Die hätte er bis Donnerstag um 23.59 Uhr ziehen müssen. Das war nicht der Fall. Der Niederländer hat noch einen Vertrag bis 2026 und kann sich nun voll uns ganz auf die U21-Europameisterschaft konzentrieren. Die Anhänger hatten dem 23-Jährigen Botschaften per Instagram gesendet und ihn zum Bleiben bewegt – mit Erfolg. Angebote gab es, doch Reis entschied sich für den HSV. Erst kürzlich bekannte er sich zu seinem Verein (HL-SPORTS berichtete). Dass dem Club dadurch eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro durch die Lappen geht und der Mittelfeldspieler vorerst auf den großen Sprung in seiner Karriere verzichtet, dürfte derzeit beiden Seiten egal sein. Sie planen erneut den Angriff auf den Bundesliga-Aufstieg und so wie es aussieht, mit einer eingespielten Mannschaft. Viele schmerzliche Abgänge konnte man bisher vermeiden.

Liebesbekenntnis untermauert

„Ich muss nicht betonen, wie sehr mir der HSV, die Mannschaft und die unglaublichen Fans in den vergangenen zwei Jahren ans Herz gewachsen sind. Ich fühle mich beim Verein und in der Stadt sehr wohl, trotz der kurzen Zeit ist es wie ein Zuhause geworden. Deshalb habe ich mich für einen Verbleib beim HSV entschieden und freue mich schon jetzt, in der neuen Saison gemeinsam mit meinen Kollegen alles zu geben“, so Reis zu seiner Entscheidung.

Costa sieht „großen Schritt nach vorne gemacht“

Claus Costa (HSV Direktor Profifußball): „Ludo ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft, denn er bringt sowohl mit als auch gegen den Ball eine hohe Intensität und Bereitschaft mit und hat nachweisbar – nicht nur in der Anzahl seiner Scorerpunkte – in seiner Entwicklung einen großen Schritt nach vorne gemacht.“

Nach Glatzel nächstes Zeichen

Boldt: „Ludos Bekenntnis zum HSV spricht auch für die Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich auch als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Mit diesem Commitment haben wir ein weiteres ganz wichtiges Zeichen in unserer Kaderplanung für die kommende Saison setzen können. Ludo ist ein Paradebeispiel für unseren eingeschlagenen Weg: Er hat sich im Vergleich zur Vorsaison noch einmal gesteigert und in Zahlen mit 14 Torbeteiligungen seinen Wert aus seiner ersten Spielzeit verdoppelt.“

Torwart Martin Fraisl ist vor Hamburgs Sonny Kittel am Ball. Guilherme Ramos (Arminia Bielefeld) schirmt ab. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

“Gui“ kommt aus Bielefeld

Für die Innenverteidigung ist der Ersatz für Mario Vuskovic ebenfalls gefunden. Guilherme Ramos ist der erste Neuzugang und wechselt von Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld zu den Rothosen, unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2026. Der 25-jährige absolvierte für die Ostwestfalen 13 Bundesliga- sowie 23 Einsätze in der 2. Liga. Mit 1,91 Metern passt der Portugiese gut ins Gebilde der Hamburger. Groß wurde er im Nachwuchs von Sporting Lissabon und für sein Heimatland lief er für die U18-Nationalmannschaft auf.

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„Gespräche haben mich total überzeugt“

„Die Verantwortlichen des HSV haben mir von Anfang vermittelt, dass sie mich gern in Hamburg haben wollen und haben mir in sehr guten Gesprächen aufgezeigt, welche Rolle ich spielen soll und wie ich der Mannschaft mit meinen Stärken in der Verteidigungsarbeit helfen kann“, sagt “Gui“ zu seinem Wechsel. „Diese Gespräche haben mich total überzeugt, zumal der HSV ein großer Club ist und ich als Gegner ja schon miterleben konnte, welch großartige Atmosphäre im Volksparkstadion herrscht. Ich freue mich sehr darauf, dies nun als Spieler des HSV zu erleben und Teil dieser Mannschaft zu sein.“

Schnell, zweikampf- und kopfballstark

Costa meint: „Wir kennen Gui jetzt seit zwei Jahren, denn seit seiner Ankunft in Bielefeld haben wir ihn verfolgt. Er ist sehr schnell in Deutschland angekommen, hat sich gut entwickelt und uns speziell in der Rückrunde bis zu seiner Schulterverletzung fünf Spieltage vor Saisonende und seinem vorzeitigen Saison-Aus nicht nur mit seinen fußballerischen Stärken, sondern auch mit seiner positiven Ausstrahlung und seiner großen Energie überzeugt. Wir sind froh, ihn mit seiner Schnelligkeit sowie seiner Zweikampf- und Kopfballstärke künftig in unserem Team zu haben und mit ihm in die neue Saison zu gehen.“

Nur noch Formsache? HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes und eine Vertragsverlängerung. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Verlängert Heuer Fernandes als Nächster?

Das Karussell dreht sich also an der Elbe aktuell schnell – und zwar zu Gunsten des früheren „Dinos“. Die nächste gestandene Personalie könnte folgen. Mit Daniel Heuer Fernandes (Interessenten soll es für den Torwart geben) wartet der von den Fans gewählte “Spieler der Saison“ auf Klarheit. Der Vertrag des 30-Jährigen läuft nach der kommenden Saison aus. Boldt will ihn halten, der Spieler sieht seine Zukunft anscheinend ebenso beim HSV. Das Gerüst wäre dann schon gut zusammen und dabei hat der HSV noch nicht einmal das geplante Transfergeld angerührt. Besser könnte es derzeit also nicht mit den Vertragsgesprächen laufen.

Christina Rann war drei Jahre lang HSV-Stadionsprecherin. Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Rann geht

Veränderungen wird es dafür auf jeden Fall bei der Stadionshow geben. Christina Ran verlässt das Team nach drei Jahren und wird zukünftig TV-Livespiele der Frauen-Bundesliga kommentieren. Ihr bisheriger Moderationspartner Christian “Stübi“ Stübinger macht weiter.

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