HSV: „Wir lassen uns nichts einreden!“ – Best of three in der schwächsten 2. Liga aller Zeiten

Der vorvorletzte Tanz um den Aufstieg: Es geht zu den Lilien

HSV-Trainer Merlin Polzin. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Training am Maifeiertag im Volkspark mit 500 Fans. Der Hamburger SV zieht und zieht und zieht. In der 2. Bundesliga ist man Zweiter, kann den Aufstieg zurück – nach sieben Jahren – schaffen. Man will es, so sehr wie in der Vergangenheit. Am Sonnabend sind die Rothosen bei Darmstadt 98 zu Gast. Wie die Hessen sich in den vergangenen Partien gaben, war bereits Thema (HL-SPORTS berichtete). Wie es um den HSV steht, ist klar.

„Energie und Glaube waren nicht so vorhanden“

Merlin Polzin gab am Nachmittag einen langen Einblick in seine und in die Denkweise der Mannschaft. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, den anderen Gegnern gegenüber respektlos aufzutreten“, so der Trainer auf der Pressekonferenz. Die Liga ist sehr eng, das sage ich und das sagen auch alle anderen Trainer. Deshalb werden wir als HSV auch nicht jedes Spiel gewinnen, das funktioniert einfach nicht, es wird in einer solch engen Liga auch mal Rückschläge geben. So wie zuletzt. Entscheidend ist, wie die Reaktion auf diese Rückschläge ausfällt. Wir waren sehr klar in der inhaltlichen Analyse, da ging es am Montag knallhart zur Sache. Denn der Auftritt und das Ergebnis gegen den KSC waren nicht so, wie wir uns das vorstellen und auch die Energie und der Glaube waren nicht so vorhanden, wie wir uns das vorstellen. Wir haben das klar angesprochen, die Jungs untereinander, aber auch wir als Trainerteam. Wie die Mannschaft damit umgegangen ist, gibt mir ein gutes Gefühl für das Wochenende, an dem Energie, Bereitschaft und Fokus unser Ziel sind, um das Spiel zu gewinnen.“

Negatives und Positives

Er gab auch Kritik an das Umfeld ab. Polzin meinte: „Viele Menschen versuchen, uns zu bewerten und es wird darüber gesprochen, dass wir zittern und das Ziel nicht erreichen.“ Und dann wieder erwähnte der 34-Jährige das Positive: „Ganz viele andere Menschen sind aber davon überzeugt, dass wir das Ziel erreichen. Jeder hat eine Meinung zum HSV, ich bin aber überzeugt, dass wir vorrangig auf uns selbst schauen und hören müssen, dass wir bei uns bleiben, an uns arbeiten und uns vor allem nichts einreden lassen. Wir sind nicht damit zufrieden, wie wir in den letzten Spielen aufgetreten sind, aber wir wissen, was wir können – und wir haben Bock drauf, am Wochenende unser Spiel zu gewinnen. Wir haben keine Angst, etwas zu verlieren, denn es geht darum, am Ende der Saison etwas zu gewinnen. Darum geht es. Und um harte Arbeit und den Zusammenhalt, wenn uns der Fußball Widerstände gibt. Den stellen wir uns gern und sind bereit für alles, was kommt.“

Wonnemonat Mai?

Für den Chefcoach begann am Donnerstag sein Lieblingsmonat. Er erklärte: „Heute ist der 1. Mai – und im Mai fallen die Entscheidungen im Fußball, und endlich ist dieser Mai da. Ich habe auf diesen Tag hin gefiebert, denn es wird so viel geredet – und jetzt ist einfach Abrechnung. Jetzt stehen drei Spiele an und wir haben einfach Bock auf die Sachen, die kommen. Und das lasse ich mir auch nicht nehmen, denn wir sind so klar im Trainerteam, im Staff, mit der Mannschaft – dieser engste Kreis von den 30, 40 Personen, die sich seit Saisonbeginn jeden Tag den Arsch aufgerissen haben, um genau an dieser Stelle stehen zu können, hat meine absolute Überzeugung, dass wir gemeinsam diesen letzten Schritt gehen werden. Wenn wir zusammenbleiben, wenn wir uns nicht auseinanderdividieren lassen und wenn wir uns nicht so viele Gedanken darüber machen, was vielleicht von außen kommt und was andere für eine Meinung über uns haben. Denn wir haben alles in der eigenen Hand und sind diejenigen, die entscheiden. Und wir wollen uns dafür entscheiden, dass wir den Weg bis zum Ende gehen.“

Keine Angst!

Genug der Worte: Aus Darmstadt mit drei Punkten – nur das zählt. Druck hat man im Volkspark enormen, „Angst gibt es nicht“, so Polzin. Dennoch wird auch er an Siegen gemessen. Der Ruf nach Erfahrung im Trainerteam wurde vor allem nach der 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC hörbar. Für die Chefetage aktuell kein Thema und vermutlich wird das auch so bis zum Saisonende bleiben. Danach wird abgerechnet. Die Unruhe bei den Fans ist allerdings trotzdem schlimmer als noch in den Vorjahren. Irgendwann muss es einfach klappen. In dieser schwachen 2. Bundesliga wäre alles andere als ein Aufstieg eine große Enttäuschung. der 1. FC Köln kann noch mit drei Siegen auf maximal 63 Punkte kommen. Genau wie beim vergangenen Mal 2019. Die Jahre danach waren St. Pauli (69), Heidenheim (67), Schalke (65), Bochum (67) und Bielefeld (68) besser. Wie endet das verflixte 7. Jahr für den HSV?

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Schafft Todesfelde/Leezen den Aufstieg in die 3. Liga?

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Der 32. Spieltag (2.-4.5.2025)

Schalke – Paderborn (Fr., 18.30 Uhr)
Magdeburg – Münster
Darmstadt – Hamburg (Sa., 13.30 Uhr)
Braunschweig – Düsseldorf
Ulm – Hannover
Köln – Regensburg (20.30 Uhr)
Karlsruhe – Kaiserslautern (So., 13 Uhr)
Berlin – Fürth
Nürnberg – Elversberg

Die Tabelle

1.1. FC Köln3146 : 3654
2.Hamburger SV3166 : 4053
3.1. FC Magdeburg3159 : 4350
4.SV 07 Elversberg3156 : 3549
5.SC Paderborn 073152 : 4249
6.Fortuna Düsseldorf3151 : 4649
7.1. FC Kaiserslautern3152 : 4849
8.Karlsruher SC3150 : 5147
9.Hannover 963137 : 3346
10.1. FC Nürnberg3154 : 5145
11.Hertha BSC3147 : 4840
12.SV Darmstadt 983152 : 4839
13.FC Schalke 043151 : 5638
14.Greuther Fürth3141 : 5535
15.Eintracht Braunschweig3135 : 5534
16.SSV Ulm 18463132 : 3829
17.SC Preußen Münster3131 : 4129
18.Jahn Regensburg3119 : 6523

Bildquellen

  • Polzin: Lobeca/Norbert Gettschat
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