Nachreiner (Jahn Regensburg) im Kopfballduell mit Jatta (HSV)
Foto: Lobeca/Gettschat

Hamburg – Die Negativ-Serie des Hamburger SV ist in der 2. Bundesliga beendet. Der Tabellendritte gewann gegen Angstgegner Jahn Regensburg am Sonnabend mit 2:1 (1:1). Bitter für die Rothosen: Beyer musste verletzt raus.

Neues System und vier Wechsel

Vier Positionswechsel gab es dieses Mal beim HSV. Van Drongelen, Moritz, Harnik und Fein durften von Beginn an ran. Nicht in der Startelf waren Ewerton (verletzt), Jung (gesperrt), Narey und Hinterseer (beide Bank). Für den HSV ging es somit nach drei sieglosen Spielen schon fast um alles – das in einem 4-4-2-System, was Trainer Hecking neu ausprobierte. Die Obetpfälzer tauschten nur auf einer Position (Wekesser für Seydel) und sind aktuell im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt. Das Hinspiel endete 2:2, wo der HSV einen Rückstand aufholte, führte und am Ende doch nur mit einem Punkt zurückfuhr. Erinnerungen kamen vor allem an die 0:5-Klatsche der Hamburger vor 18 Monaten im Volkspark hoch. In der 2. Liga gab es gegen den Jahn noch keinen Sieg in drei Begegnungen.

Fans protestieren gegen DFB

Schief lief etwas bei der Seitenwahl. Die Rothosen spielten zuerst auf die eigene Fankurve, was sonst immer erst nach der Pause so war. Die Anhänger beider Clubs waren sich zumindest einig, was den DFB anging. Die Hamburger entrollten Spruchbänder zur Causa Hopp. Sprechchöre gegen den Verband gab es von beiden Seiten.

Mühseliger Start

Fünf Minuten waren gespielt, da hatten die Gastgeber schon etwas Not im eigenen Strafraum und selbst in der 9. Minute den ersten Kopfball von van Drongelen vor dem gegnerischen Tor, der über das Gehäuse flog. Es war ein mühseliger Beginn. Regensburg war die bessere Mannschaft. Beim HSV viele Fehlpässe und eventuell Angst wieder in Rückstand zu geraten.

Foto: Lobeca

Letschert aus dem Nichts zur Führung

Mit der ersten richtigen Aktion fiel das 1:0 für die Hamburger. Schaub brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo der Ball an Freund und Feind vorbei am Pfosten landete. Letschert (24.) reagierte am schnellsten und köpfte zur Führung aus dem Nichts. Der Treffer gab dem Hecking-Team nach 204 Minuten ohne Jubel Sicherheit. Nun suchten sie die Offensive und stellen den SSV vor Probleme. Der gebürtige Bad Oldesloer Meyer im Gästetor hatte nun mehr zu tun. Jatta beschwerte sich, weil Correia sich in seinem Schuh verhakte. Der Hamburger kam im Strafraum zu Fall, doch ein Pfiff blieb aus. Regensburg blieb gefährlich, doch es fehlte die letzte Instanz vor Heuer Fernandes.

Ausgleich in der Druckphase

Nach einem Freistoß bekam der HSV den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum. Erst versuchte es Besuschkow und im zweiten Anlauf traf Grüttner (40.) mit einem Schuss aus zwölf Metern an Heuer Fernandes und van Drongelen zum Ausgleich ins Netz. Nachlegen konnte Wekesser (44.), als er im Strafraum zum Schuss kam. Van Drongelen bekam noch ein Bein dazwischen und klärte zur Ecke. Wenn die Regensburger im Hamburger Strafraum auftauchten, war die Not bei den Hausherren groß. Die Rothosen retteten sich in die Pause und dabei gab es Pfiffe von den Rängen.

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Kurzer Schock nach Wiederanpfiff – Hunt macht es

Die Gastgeber stellten wieder auf ein 4-3-3 um, doch es klingelte erst hinten. George (48.) netzte nach Querpass von Albers ein. Schock, aber abgepfiffen. Fein schmiss seine Maske weg. Doch Schiri Aarnink aus Nordhorn sah ein Offensivfoul von Albers und gab das Tor nicht. Glück für den HSV. Der kam im nächsten Angriff über links und Leibold. Der legte zurück auf Hunt (50.), der mit Wucht aus Nahdistanz zum 2:1 traf. Fünf Minuten später hatte Harnik die Chance zum 3:1, doch die Flanke von Fein köpfte er direkt auf Meyer, der das Leder im Nachfassen unter Kontrolle bekam.

Kittel macht Dampf, Heuer Fernandes irrt herum

Danach wurde es wieder offener und die Hamburger ließen sich wieder etwas einschnüren. Bei einem Kopfball aus acht Metern von Albers (64.) musste sich Heuer Fernandes ganz schön strecken. Die Partie wurde zunehmend bissiger und es gab mehr kleinere Fouls. Kittel, der inzwischen für Schaub im Spiel war, unterstützte das neue-alte System und machte auf dem Flügel mehr Dampf nach vorne. Hamburgs Schlussmann Heuer Fernandes (70.) irrte bei einem Gewühl und einem Schuss aus der Drehung von Wekesser vor ihm im Strafraum herum, doch die Szene wurde letztlich geklärt und es blieb bei der HSV-Führung.

Musik in der Schlussphase – Beyer k.o.

Die Gäste blieben brandgefährlich und so flogen Albers und Saller (77.) an einer Flanke im Strafraum der Hamburger vorbei. Hunt (78.) wollte dafür die Entscheidung und versuchte es mit seinem schwächeren rechten Fuß aus 20 Metern – drüber. Und wieder war es der Kapitan, der Hinterseer (79.) das Leder auf den Kopf legte. Da fehlten dann nur Zentimeter am 3:1. Jatta (80.) mit dem nächsten Dampfhammer aus dem Rückraum. Meyer war mit den Fingerspitzen dran. Nun war Musik drin. Beyer musste nach einem Knockout verletzt raus. Er bekam bei einem tiefen Kopfball ein Knie von Nachreiner ab, musste lange behandelt werden und wurde von Rettungskräften vom Platz getragen werden. Narey ersetzte ihn für die letzten Minuten.

Negativ-Serie beendet!

Fünf Minuten dauerte die Behandlung von Beyer und es ging danach für die Rothosen nur noch darum, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Insgesamt wurden acht Minuten nachgespielt. Es passierte nichts mehr, obwohl die Gäste noch einmal alles und der HSV fuhr den ersten Zweitliga-Sieg gegen Jahn Regensburg ein.

Statistik:

Hamburger SV – SSV Jahn Regensburg 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Letschert (24.), 1:1 Grüttner (40.), 2:1 Hunt (50.)
Zuschauer: 41.317
Hamburg: Heuer Fernandes, van Drongelen, Moritz, Hunt, Beyer (83. Narey), Jatta, Schaub (58. Kittel), Leibold, Harnik (74. Hinterseer), Letschert, Fein
Regensburg: Meyer, Saller, Besuschkow (93. Daerstroff), Geipl, George, Wekesser (72. Stoltze), Correira, Grüttner, Albers (81. Schneider), Nachreiner, Okoroji

25.Spieltag (6.-9.3.)

Nürnberg – Hannover 0:3
Osnabrück – Wiesbaden 2:6
Hamburg – Regensburg 2:1
Heidenheim – Karlsruhe 3:1
Darmstadt – Bochum 0:0
Kiel – Fürth (So.)
Dresden – Aue 
Sandhausen – St. Pauli 
Stuttgart – Bielefeld (Mo.)

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