Kartenfestival, Doppelschlag und Abwehrbollwerk: SGET legt vor

SGET macht großen Schritt

Jubel bei der SGET nachdemm Maximilian Lampel das 2:0 erzielte. Foto: Niklas Runne

Tremsbüttel – Das erste Aufstiegsspiel zur Verbandsliga stand bereits am gestrigen Donnerstagabend (5.6.) an. Am Gemeindezentrum traf die SG Elmenhorst/Tremsbüttel auf den TS Einfeld. Es war das Hinspiel zweier Kreisliga-Vizemeister. Am Ende blickt man auf intensive, hitzige und spannende erste 90 Minuten zurück.

Zwei unterschiedliche Rückrunden

Über weite Strecken der Saison war die SG Elmenhorst/Tremsbüttel auf Meisterschaftskurs in der Kreisliga Süd. Mit einem zwischenzeitlichen Vorsprung von acht Punkten auf Rang zwei schien die Rückkehr in die Verbandsliga nach nur einem Jahr als durchaus wahrscheinlich. Die Bilanz nach der Hinrunde war unfassbar: 14 Spiele, 13 Siege und keine einzige Niederlage. Hinzu kamen 43:7 Tore. Dass man sich dies also nehmen lassen würde, schien nahezu unmöglich. Doch genau dies trat ein. In der Rückrunde war es ein heftiger Leistungseinbruch: Platz sieben in der Rückrundentabelle, mit nur sieben Siegen aus den 14 Rückrundenpartien. Am Ende war es die Vizemeisterschaft, dabei war deutlich mehr drin gewesen. Die Chance auf den Aufstieg war allerdings noch am Leben. Es ging in die Aufstiegsspiele, wo man sich in zwei Duellen gegen den TS Einfeld behaupten muss. Die Mannschaft aus Neumünster verpasste nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Meisterschaft und somit den Direktaufstieg. Es war das Gegenstück zum Saisonverlauf der SGET: Einer durchwachsenen Hinserie auf Platz vier steht eine herausragende Rückrunde gegenüber. Man blieb ungeschlagen. Die Mannschaft von Dennis Sanft verlor seit Oktober kein Pflichtspiel und kam dementsprechend voller Selbstvertrauen. Es war ein Argument, das durchaus für Einfeld sprach.

Guter Start für die SGET

Die Wahrheit sollte allerdings am Donnerstagabend auf dem Platz liegen. Auf der gut besuchten Sportanlage fieberten die Zuschauer ein spannendes Hinspiel entgegen. Die Vorfreude bei beiden Teams war klar zu spüren. Die SG Elmenhorst/Tremsbüttel erwischte den besseren Start in die Partie. Mit Anpfiff begann nicht nur der Regen, sondern auch der Sturm. Denn die Heimelf legte stürmisch los. Ein vorsichtiges Abtasten lag nicht im Interesse der Gastgeber, die früh erste Chancen kreierten. Es ging über die rechte Seite, und in der Mitte wurde der Ball fast über die Linie gedrückt, doch Einfeld klärte in letzter Not. Die Stormarner waren in der Anfangsphase das bessere Team. Sie pressten den Gegner früh, und es entwickelte sich ein intensives Spiel. Das ostholsteinische Schiedsrichtergespann sollte an diesem Abend enorm gefordert sein. Es ging von Beginn an emotional zu, denn insbesondere die Gästebank reklamierte und forderte regelmäßig lautstark. Auf einem eher dürftigen Geläuf häuften sich mit der Zeit die Fouls, bei denen schon zur Pause mehrfach der gelbe Karton gezeigt wurde. So auch für Elmenhorsts Stefan Timm, der nach einer Grätsche von hinten „nur“ verwarnt wurde. Die Einfeld-Bank hätten hier gerne eine Rote Karte gesehen. Sportlich wurden die Mannen von Dennis Sanft im Laufe der ersten Hälfte besser. Nach dem schwierigen Start entwickelten sich einige gute Chancen für die TS. So rettete ein Verteidiger der Gastgeber in letzter Not. Glück hatte die Heimmannschaft zudem, dass die Unparteiischen eine Abseitsposition erkannten. Ansonsten hätte es einen klaren Foulelfmeter gegeben – nach Foul von Torhüter Felix Amenda. Zur Pause sahen die über 100 Zuschauer noch keine Tore. Chancen gab es durchaus, und der Führungstreffer der Neumünsteraner lag in der Luft. Doch vielmehr waren es teils harte Zweikämpfe und Einsteigen, die den ersten Durchgang prägten.

Grätschen, Fouls und harte Einsteigen kamen nicht zu kurz am Donnerstagabend. Foto: Niklas Runne

Doppelschlag nach der Pause

Nach der Pause legten beide eher vorsichtig los. Elmenhorst/Tremsbüttel wollte nach der Druckphase des Gegners vor der Pause Entlastung schaffen. Selbst nach vorne ging es häufig über die rechte Seite. Der schnelle Außenverteidiger Mike Henkel stieß mehrfach vor und suchte in der Mitte den Zielspieler, doch erst einmal vergebens. Es fehlte etwas an der Genauigkeit. Zehn Minuten nach Wiederbeginn war es dann allerdings ein perfekt gespielter Angriff. Der Pass kam auf Rechtsaußen in die Tiefe zu Henkel, der an den zweiten Pfosten flankte. Dort wurde Youngster Felix Reichentrog (55.) ganz alleingelassen, sodass der Offensivspieler zum 1:0 traf. Großer Jubel bei den Platzherren, die es dem Gegner sehr schwer machten. Im Anschluss zeigte sich die Defensive des Vizemeisters aus der Kreisliga Mitte löchrig. Zu einfach wurde sie ausgehebelt, und so kam das zweite Tor der SGET nicht unbedingt aus dem Nichts. Angreifer Maximilian Lampel (63.) zog aus der zweiten Reihe ab und traf in den Winkel. Der Verbandsligaabsteiger war auf einem guten Weg, und Einfeld bekam keine Stabilität rein. Es deutete sich eher sogar das dritte Gegentor an, was wohl durchaus der Knock-out gewesen wäre. Dennoch schwächte sich die Mannschaft aus Neumünster selbst. Trainer Sanft sah an der Seitenlinie für vehementes Meckern die Gelb-Rote Karte. Damit nicht genug – nun flog auch ein Spieler vom Feld. Max Schlüter ging trotz Verwarnung zu ungestüm in den Zweikampf.

Maximilian Lampel erzielt hier das 2:0. Foto: Niklas Runne

Nächster Platzverweis

Gegen zehn Gäste wollte die SG den Sack zumindest für das Hinspiel zumachen. Es gab die Räume in der Defensive, und solch einer wäre beinahe bestraft worden. Nach Pass von Reichentrog drückte Alexander Agne den Ball über die Linie, doch der Schiedsrichter sah eine Abseitsposition. Also nicht das dritte Tor, stattdessen neue Hoffnung für Einfeld. Nur drei Minuten nach dem Platzverweis der Gäste war auch für einen Stormarner vorzeitig Feierabend. Matthis Hansen flog vom Feld. Somit war die Gleichzahl wiederhergestellt, und der TS Einfeld warf noch einmal einiges nach vorne. Der Anschluss sollte her, doch Torhüter Amenda war auf der Hut. So hieß es am Ende 2:0 für die SG. Die Ausgangslage ist positiv und macht Hoffnung auf den Aufstieg, doch ein Selbstgänger wird es nicht. Es muss nochmals so leidenschaftlich und diszipliniert verteidigt werden – nur dann kann der Traum vom Aufstieg doch noch wahr werden. Der Trainer der SGET, Michal Ratajczak, sagte nach Abpfiff zu HL-SPORTS: „Ich denke, dass wir in den ersten 20–25 Minuten eine gute Kontrolle hatten. Danach haben wir so ein bisschen den Faden verloren, und Einfeld ist gefährlicher geworden. Sie haben mehr Pressing gespielt und mehr riskiert. Wir haben uns da so ein bisschen in die Halbzeit gerettet. Natürlich muss man sagen, dass wir in den ersten zehn Minuten zwei sehr gute Chancen haben, danach Einfeld auch ein, zwei gute Dinger. Ich glaube, zur Halbzeit können wir uns nicht beschweren, wenn es 2:2 steht. Wie wir aus der Halbzeit gekommen sind, war schon deutlich besser. Wir wussten, welche Räume wir bespielen wollen. Das haben wir gemacht, wir haben die Lücken entdeckt, wo sie gefährdet sind. So sind nachher die Tore gefallen. Nachher war es dann ein Defensiv-Fight. Wir wollten das 2:0 halten, aber es ist erst der erste Schritt. Es ist noch nichts gewonnen, wir schauen auf nächste Woche.“ Zudem setzte der frühere Trainer des SSC Hagen II und VfL Oldesloe fort: „Ich glaube, der Unterschied war heute, dass wir defensiv sehr stark und stabil standen. Zudem, dass wir die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht und nach dem 1:0 nachgelegt haben.“

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